Essen-Rüttenscheid. Die Rüttenscheider Straße wird in den Wintermonaten trotz Energiekrise leuchten. Schwierigkeiten gibt es bei der Planung des Wintermarkts.
Rüttenscheid wird im Winter wieder leuchten – trotz Energiekrise soll die Winterbeleuchtung noch Ende Oktober eingeschaltet werden. Die Interessengemeinschaft (IG) Rüttenscheid hat sich bewusst dafür entschieden. Allerdings werden die Girlanden über der Rüttenscheider Straße früher ausgeschaltet werden, um Strom und damit Kosten einzusparen.
Komplett auf die Lichter zu verzichten wäre aus Sicht des IG-Vorsitzenden Rolf Krane das falsche Signal. „Es wäre nicht richtig gewesen, die Beleuchtung wegzulassen – die Händler brauchen Unterstützung“, sagt er. „Außerdem sollte man den Menschen in trübseligen Zeiten eher gute Stimmung und Zuversicht vermitteln.“
Lichter in Rüttenscheid gehen um 22 Uhr aus
Für rund drei Monate sollen tausende LED-Lämpchen den Stadtteil abends erhellen. „Natürlich haben wir kritisch abgewogen, inwieweit das zur gegenwärtigen Krisensituation passt und Rückmeldungen aus der Mitgliederschaft berücksichtigt“, heißt es in einer Mitteilung der IG Rüttenscheid. „Der Energieaufwand ist durch den Einsatz von LED sehr gering, und wir werden ihn weiter deutlich senken, indem wir die Leuchtzeit pro Tag reduzieren.“ Eingeschaltet werden die Lichter zur Dämmerung, spätestens um 22 Uhr sollen sie ausgeschaltet werden. In den vergangenen Jahren leuchteten sie deutlich länger, an Freitagen und Samstagen mit viel Frequenz in der Rüttenscheider Gastro-Szene sogar über Nacht.
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In diesem Jahr werden auch kaum Bäume in Rüttenscheid leuchten: Bei Baumschnitt-Arbeiten waren mehrere Lichterketten zerstört worden. Ersatz wird es in diesem Winter nicht geben. „Wir verschieben die Neuinstallation der durch den Baumschnitt zerstörten Ketten, die aus Kostengründen auch Jahre dauern wird“, so die Interessengemeinschaft. „Über die neuerdings notwendigen Genehmigungen wird auch noch verhandelt.“ Gezwungenermaßen ergibt sich so weiteres Einsparpotenzial. Wie viele Kilowattstunden in diesem Winter für die Beleuchtung voraussichtlich zusammenkommen werden, dazu macht die IG keine genauen Angaben.
Wintermarkt und verkaufsoffener Sonntag sind in Rüttenscheid geplant
Die reduzierte und zeitlich begrenzte Beleuchtung ist aus Kranes Sicht ein Kompromiss auf der Linie der Regelungen in der Innenstadt: Auch dort wird es zum Weihnachtsmarkt Beleuchtung geben, allerdings ebenfalls in reduzierter Form. „Wir reagieren somit auf die aktuelle Lage, glauben aber auch, dass die lokalen Firmen gerade heute jede Unterstützung dringend benötigen und stattdessen immer nur weitere Belastungen erfahren“, heißt es in der Mitteilung der IG weiter. „Wir alle müssen dabei mitwirken, den lokalen Handel und die Gastronomie zu fördern. Die Winterbeleuchtung, die Weihnachtsdeko, ebenso wie die Blumensäulen und der Wintermarkt sind Beiträge zur Werbung für den Stadtteil.“
Allerdings gebe es bei der Organisation von Weihnachtsdekoration und Wintermarkt noch einige Unwägbarkeiten, bedingt durch die finanzielle Situation und Personalmangel. Toilettenanlagen und Karussell für den Wintermarkt zu bekommen etwa sei deutlich schwieriger als beim letzten Wintermarkt vor der Pandemie, so Krane. Noch ist der Wintermarkt für dieses Jahr geplant. Vom 8. bis 22. Dezember soll er am Rüttenscheider Stern stattfinden.
Der Nikolaus soll am 6. Dezember die Rüttenscheider Straße entlang ziehen bis zur Villa Rü. Im Rahmen des Wintermarktes sind ein Besuch des Weihnachtsmannes, die Aktion Lichtblicke mit Radio Essen und ein verkaufsoffener Sonntag am 11. Dezember vorgesehen. Neu ist geplant zum verkaufsoffenen Sonntag ein Kunstmarkt mit Künstlern der Kunstmeile in der Villa Rü.