Essen-Altenessen. Die Stadt Essen hat die Pläne für die Bebauung des ehemaligen Milchhofs in Altenessen gestoppt. Jetzt blickt die Politik erneut auf den Verkehr.

Die Stadt Essen hatte das Bebauungsplanverfahren für das Gelände des ehemaligen Kutel-Milchhofs in Altenessen im Juni gestoppt. Das Gelände liegt seit 2001 brach und daran wird sich wohl in naher Zukunft auch nichts ändern. Die Stadt begründete ihren Schritt mit der zu erwartenden hohen Verkehrs- und damit auch Lärm und Luftbelastung, wenn der Investor dort wie geplant 200 Wohneinheiten, Gewerbeimmobilien, Büros sowie ein Hotel bauen würde.

Eigentümer ist das Unternehmen Durmaz International mit Sitz in Düsseldorf. Der Investor hatte angekündigt, 150 Millionen Euro in das Projekt stecken zu wollen.

Neues Mobilitätskonzept für den Bereich um den Bahnhof Altenessen

Ob der Eigentümer seine Pläne jetzt, wo sie nicht abgesegnet wurden, noch einmal überarbeitet, ist unklar. Auf Rückfrage dieser Zeitung äußerte er sich nicht. Der Entwurf müsste jedenfalls deutlich kleiner ausfallen als der letzte, um den Verkehr in der Umgebung nicht zu sehr herauszufordern. Unklar ist auch, ob er das Grundstück verkaufen würde – zum Beispiel an die Stadt.

Fotostrecke: So sieht es im Altenessener Milchhof Kutel heute aus

Diese hatte Anfang des Jahres ein Mobilitätskonzept für den Bereich um den Bahnhof Altenessen sowie den Palmbuschweg mit dem ehemaligen Milchhof erarbeitet, das jetzt hinfällig ist beziehungsweise neu aufgelegt werden muss, da sich „eine neue Gesamtsituation für den Bereich um den Bahnhof Altenessen ergibt“, wie es in einer Vorlage des Verkehrsausschusses steht. Es seien jetzt zunächst „neue und grundlegende konzeptionelle Überlegungen erforderlich, um kurz- und mittelfristige Maßnahmen zum Ausbau eines Rad- und Fußverkehrsnetzes sowie die Beschleunigung des ÖPNV vor Ort zu entwickeln“.

Im Frühjahr 2023 soll Mobilitätskonzept auf den Weg gebracht werden

Der Ausschuss für Verkehr und Mobilität wurde in seiner Sitzung am Donnerstag (29.9.) darüber informiert, dass voraussichtlich im Frühjahr 2023 ein Rad- und Fußverkehrskonzept in Zusammenhang mit der Nord-Süd-Fahrradachse durch das Essener Stadtgebiet auf den Weg gebracht werden soll. Parallel dazu werden Vorschläge für eine Anpassung der ÖPNV-Verknüpfung erarbeitet. Das Konzept soll die Themen Straßenbahn und Bushaltestellen sowie Radstationen beinhalten. Uwe Kutzner, Vorsitzender der örtlichen CDU und Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Bauen, zeigte sich erfreut: „So wird der Stadtteil Altenessen-Süd wieder etwas mobiler und attraktiver.“