Essen. Der Stadtrat hat Wohnungsbau auf einem ausgedienten Tennisplatz in Kettwig-Ickten ermöglicht. Warum das die richtige Entscheidung war.
Der Rat der Stadt Essen hat mit breiter Mehrheit beschlossen, dass eine aufgegebene Tennisplatzanlage in einem Wohngebiet in Kettwig-Ickten künftig für Wohnungsbau genutzt werden kann. Das mag für Außenstehende wie eine Banalität klingen, doch haben einige Anwohner beachtliches Druckpotenzial aufgefahren, um genau dies zu verhindern.
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Argumentiert wurde so, wie man das oft hört, wenn Nachbarn etwas neu zu Bauendes nicht wollen. Fast nie wird offen eingeräumt, dass man einfach seine Ruhe haben will, was übrigens legitim wäre, aber doch ein wenig egoistisch rüber käme und damit keine politische Kraft entfalten könnte. Es gilt vielmehr, höhere und „edle“ Ziele ins Feld zu führen, angefangen vom Naturschutz vor Ort bis zur Rettung des Weltklimas. Ziel war es im aktuellen Fall, vor allem die Grünen im Stadtrat unter Druck zu setzen und vom Koalitionspartner CDU zu entfernen, was indes nicht funktioniert hat. Auch die Grünen wissen offenbar mittlerweile, manche Motivlage besser einzuordnen .
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Unstrittig ist: Bauen hat fast immer etwas mit Versiegelung von Landschaft zu tun, entsprechend schwierig ist es heute, Neubauten dort durchzusetzen, wo nie etwas anderes war als Feld, Wald oder grüne Wiese. Keine weitere Zersiedelung zu gestatten, dafür gibt es tatsächlich viele gute Gründe. Wenn wir jetzt aber anfangen, pauschal selbst die Orte für unantastbar zu erklären, die schon einmal versiegelt waren, kann man das Thema Neubau von Wohnungen gleich ganz aufgeben. Das aber wäre für die Entwicklung einer Stadt fatal. Insofern war es richtig, dass sich der Stadtrat auf dieses Glatteis nicht begeben hat.