Essen. Der Stadtrat Essen hat Wohnungsbau auf einem ausgedienten Tennisplatz in Kettwig-Ickten ermöglicht. Warum dies das falsche Signal ist.
Kettwig geriert sich wieder als gallisches Dorf. In anderen Stadtteilen mag man amüsiert sein über so viel Wehrhaftigkeit, die sich an einer kleinen Brache festmacht, an gerade mal 30 Wohneinheiten, die da in jene Natur gesetzt werden sollen, die früher als geschützt galt. Und doch zeigt sich in dieser Wehrhaftigkeit, warum Bürger hinterfragen sollten, was gewählte Volksvertreter sagen und tun.
Auch interessant
CDU und SPD trugen 2019 maßgeblich zur Änderung des Flächennutzungsplans bei, bei dem das Icktener Bachtal den Landschaftsschutz verlor. CDU und Grüne haben nun maßgeblich den Bebauungsplan für das Areal manifestiert. Dass sich gerade die grüne Ratsfraktion, die den Natur- und Klimaschutz im Programm führt, gegen selbigen entscheidet, macht die Icktener wütend. Ich kann es nachvollziehen, zumal sich die Grünen jeglichem Dialog mit den Bürgern verweigern.
Wir reden von der Klimakrise, betonierten und trockenen Städten, freuen uns wie Bolle über das renaturierte Emschergebiet – und dann wird eine „natürliche Rückkehr der für diesen Standort typischen Pflanzen“ einfach platt gemacht. Für 30 Wohnungen, neun (!) davon öffentlich gefördert. Soll das die Antwort sein in Sachen Wohnraum für alle? Das ist dünn.
Auch interessant
Eine Kita, ein Waldlehrpfad, ein Spielplatz, eine Skateanlage – mir fällt vieles ein, was dort naturnah hätte passieren können. Aber die Stadt möchte das topographisch schwierige, und deshalb wohl ungeliebte, Gelände loswerden. Soll sich ein Investor damit rumplagen.