Essen. Die Digitalisierung der Stadtverwaltung bedeutet für manche Menschen eine Hürde: eins der Themen, das den Essener Seniorenrat jetzt beschäftigt.
Der Seniorenrat, der die Interessen der rund 166.000 Essener und Essenerinnen über 60 Jahre vertritt, lädt am Mittwoch, 5. Oktober, um 10 Uhr zur öffentlichen Sitzung in den Ratsaal (Rathaus, Porscheplatz). Es soll um seniorengerechten Wohnraum, öffentliche Toiletten und eine zunehmende Digitalisierung öffentlicher Leistungen gehen, die einige Bürger überfordere.
„Termine und Antragsformulare nur noch online?“, so frage sich mancher, der seinen Ausweis verlängern oder andere Dienste der Stadtverwaltung in Anspruch nehmen müsse. Was für viele eine wünschenswerte Erleichterung darstellt, bedeutet für sie eine Hürde. Der Seniorenrat setzt das Thema darum am Mittwoch ganz oben auf seine Tagesordnung und befasst sich damit, wie Bürgerinnen und Bürger Onlineangebote nutzen können – und welche Hilfen und Informationen die Stadtverwaltung ihnen dabei anbietet. So wird etwa der Bürgerbus vorgestellt, der in den Stadtteilen unterwegs ist.
Senioren wollen im gewohnten Umfeld bleiben
Außerdem wird das Handlungskonzept „Wohnraum für Seniorinnen und Senioren“ besprochen, das Bedarf und Ziele altengerechten Wohnens beschreibt und nach der Beratung im Seniorenrat und in den Fachausschüssen Ende Oktober im Rat der Stadt beschlossen werden soll. „Das Thema seniorengerechter bezahlbarer Wohnungen brennt schon seit längerem auf den Nägeln“, sagt die Vorsitzende des Rates, Susanne Asche.
„Die meisten älteren Menschen wollen möglichst lebenslang in ihrer eigenen Wohnung und ihrem vertrauten Wohnumfeld verbleiben. Dazu brauchen wir mehr barrierearme Wohnungen, die auf die Lebenslagen älterer Menschen ausgerichtet sind, aber auch Wohnquartiere mit einer guten Nahversorgung und Angeboten zur Begegnung, Betreuung und sozialen Teilhabe.“ Angesichts steigender Miet- und Energiepreise, des Abbaus wohnortnaher Dienstleistungen in manchen Stadtteilen sowie einem unter Druck geratenen Wohnungsmarkt sei ein „koordiniertes Handeln dringlich.“
Thema öffentliche Toiletten bleibt auf der Tagesordnung
Und schließlich soll es um ein Thema gehen, das die Seniorenvertretung seit vielen Jahren umtreibt: die öffentlichen Toiletten. Versuchsweise seien erste „Öko-Toiletten“ im Stadtgarten und im Nordpark errichtet worden, weitere mobile Toiletten sollen folgen. Der Seniorenrat wirft einen Blick auf den Zwischenbericht zu den Anstrengungen der Stadt.
Die Sitzung des Seniorenrates im Ratssaal ist wie immer öffentlich, auch Wortmeldungen aus dem Publikum sind möglich.