Essen-Heisingen. Das Eiscafé Nove in Essen-Heisingen ist dicht. Was die Gründe für das plötzliche Aus waren und ob es wieder Eiskugeln in Heisingen geben wird.

Mit dem Eiscafé Nove schließt das letzte Lokal in Essen-Heisingen, das noch Eiskugeln verkauft hat. Ohne großes Aufsehen wollten die Inhaber Christa Kryzaniak und ihr Mann das Lokal am 30. August schließen. Mit 75 Jahren geht das Ehepaar Kryzaniak damit in den Ruhestand.

Vor 15 Jahren haben die Betreiber das Eiscafé Nove an der Bahnhofsstraße 9 in Heisingen eröffnet. Es sei ein kleiner Familienbetrieb gewesen, auch die Tochter Rebecca habe in dem Café gearbeitet. Nicht nur Eis und Kuchen, sondern auch einen Mittagstisch und Frühstück, hatte das Café im Angebot. Familie Kryzaniak würde sich einen Nachfolger für das Eiscafé wünschen.

Nicht Corona und die Energiekrise führten zum Aus des Eiscafés Nove

Das Ehepaar und ihre Tochter seien in den Jahren ein eingespieltes Team gewesen. Christa Kryzaniak habe in der Küche gearbeitet, ihr Mann habe das Eis hergestellt und Rebecca Kryzaniak war im Service sowie in der Küche tätig und hat die Kuchen gebacken. Nur im Sommer habe sich das Trio Verstärkung gesucht.

Leicht sei dem Ehepaar die Entscheidung nicht gefallen. Den Entschluss das Eiscafé zu schließen, haben die Betreiber kurzfristig beschlossen. Aus gesundheitlichen Gründen sei es nicht anders möglich gewesen, sagt Kryzaniak: „Nach 15 Jahren hier im Lokal war es schwer diesen Schritt zu gehen.“

Viele der Gäste wussten bis zum Schluss nicht, dass das Café geschlossen werden sollte. „Wir haben die Schließung nicht an die große Glocke gehängt“, erklärt die Inhaberin. Auch für die Kinder aus der Umgebung und die angrenzende Grundschule sei die Schließung schade, sagt Rebecca Kryzaniak. „Besonders bei den Kindern fiel es mir schwer“, sagt die Tochter der Betreiber, die viele Gäste ins Herz geschlossen habe.

Werbegemeinschaft Essen-Heisingen hofft auf neuen Inhaber

Kryzaniak blickt auf gute sowie auf schlechte Zeiten im Eiscafé zurück. „Es war eine schöne, aber auch anstrengende Zeit, in der manche Gäste sind zu Freunden geworden sind“, blickt die Betreiberin auf die Zeit im Eiscafé Nove zurück. Auch aus diesem Grund habe es am letzten Tag eine Abschiedsfeier für Freunde und Familie im Lokal gegeben.

Schirmmacher Willy Schüffler von der Heisinger Werbegemeinschaft schätzt das Aus des Eiscafés als Verlust ein: „Es ist immer traurig, wenn ein Geschäft in Heisingen schließt.“ Er hoffe, dass sich ein Nachfolger für das Lokal findet. „Wir als Werbegemeinschaft würden uns freuen, wenn sich wieder jemand findet, der Eis in Heisingen verkauft“, sagt Schüffler. Das sei auch sein persönlicher Wunsch.

Bis vor einiger Zeit gab es es in dem Kiosk gegenüber der Georgkirche an der Heisinger Straße 501 ebenfalls Kugeln im Hörnchen. Doch nachdem die Geschwister Laila und Dariush Baghlani den Kiosk geschlossen hatten, zog dort der Concept-Store Herzlichklein Mitte Mai diesen Jahres ein. Dort gibt es zwar Kleidung, Geschenk- und Dekoartikel, aber kein Stracciatella oder Waldmeister-Eis. Dafür müssen Kinder wie Erwachsene jetzt nach Kupferdreh. Dort gibt es neben Plückthun auch noch das Cortina Eiscafé an der Kupferdreher Straße 186.

Suche nach einem Nachfolger für Essener Eiscafé hat begonnen

Nove-Tochter Rebecca Kryzaniak habe sich übrigens nicht vorstellen können, das Eiscafé an der Bahnhofstraße in Heisingen zu übernehmen. „Nach all der Zeit wollte ich nicht alleine ohne meine Eltern hier im Café stehen, sondern wieder unter Arbeitskollegen.“ Die Betreiber hoffen, dass sich ein anderer Nachfolger für ihr Eiscafé findet. Es gebe schon einen Interessenten, der das Café übernehmen würde, erzählt Christa Kryzaniak. Mit einem passenden Nachfolger, könnten in Heisingen nach der Winterzeit auch wieder Eiskugeln gegessen werden.