Essen-Rellinghausen. Die Pianistin Mariko Sudo und ihr Team präsentieren Ensembles im Kunsthaus in Essen. Start ist am 1. September. Das haben die Organisatoren vor.

  • Im Kunsthaus Essen beginnt eine neue Veranstaltungsreihe.
  • Musiker unterschiedlicher Richtungen treten auf.
  • Reihe will Musikfreunde aus dem Stadtteil und der gesamten Stadt ansprechen.

Eine neue Veranstaltungsreihe startet am Donnerstag, 1. September, im Kunsthaus Essen. Unter dem Titel „Kunsthaus-Salon“ wird es monatliche Konzerte ganz unterschiedlicher Stilrichtung geben. Was genau geplant ist.

Livemusik gehört seit jeher zum Programm im Kunsthaus an der Rübezahlstraße 33. In der historischen Gottfried-Wilhelm-Siedlung gab es vor Beginn der Corona-Pandemie die wöchentliche Musikreihe „Montag-Tontag“. „Die Organisatoren nehmen sich gerade eine Denkpause“, sagt Kunsthaus-Leiter Uwe Schramm. Das sei verständlich, „aber wenn ein solches Angebot wegbricht, ist das nicht schön für uns als Kultureinrichtung, aber auch nicht für den Stadtteil“.

Pianistin hatte die Idee zu der Konzertreihe im Kunsthaus Essen

Um so erfreuter sei er gewesen, als die Pianistin Mariko Sudo, die im Kunsthaus übt, mit der Idee einer neuen Reihe auf ihn zugekommen sei. Die 38-Jährige stammt aus der Nähe von Neuss, hat an der Folkwang-Hochschule studiert. Sie arbeitet überwiegend im Bereich Klassik als freiberufliche Konzertpianistin und gibt zusätzlich Klavierunterricht. Mariko Sudo tritt solo auf oder spielt in Kammerensembles, „manchmal auch im Orchester, aber das Klavier ist ja eigentlich kein typisches Orchesterinstrument“.

Im Kunsthaus Essen an der Rübezahlstraße startet am 1. September eine neue Musikreihe.
Im Kunsthaus Essen an der Rübezahlstraße startet am 1. September eine neue Musikreihe. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Seit Jahren lebt die Musikerin in Essen – und suchte einen Standort für ihren Flügel. „In einer Mietwohnung zu üben, ist immer ein bisschen problematisch. Nicht alle Nachbarn sind da tolerant“, weiß Mariko Sudo aus Erfahrung. Über ihren ehemaligen Studienkollegen Markus Conrads (51), der an der Folkwang-Hochschule Jazz studiert hat, erfuhr sie von dem Konzertraum im Kunsthaus – und hatte die Idee, dort einen Kunsthaus-Salon ins Leben zu rufen.

Gemeinsam mit befreundeten Musikerinnen und Musikern wurde die Idee weiterentwickelt. Ihre Kontakte in der Szene – auch entstanden durch eine Late-Night-Reihe, für die Mariko Sudo Künstler interviewte – kommen ihr jetzt zugute. Da sie spartenübergreifend gut vernetzt sei, werde es kein Problem sein, kleine Ensembles zu finden, die im Rahmen des Kunsthaus-Salons in Rellinghausen auftreten wollen.

Ein knappes halbes Jahr nach der ersten Idee steht das Projekt jetzt vor der Realisierung. „Ein solches Vorhaben steht und fällt ja mit dem Engagement der Beteiligten. Wir kennen uns noch vom Studium und ich weiß, dass Mariko solche Pläne sehr hartnäckig verfolgt“, ist Markus Conrads vom Erfolg überzeugt.

Die Konzerte werden von professionellen Künstlern bestritten

Die Qualität werde hoch sein, verspricht er. Unter anderem werden zahlreiche Folkwang-Absolventen auf der Bühne stehen. Conrads selbst ist Bassist des Ensembles „Wildes Holz“. Den vor einigen Jahren komplett renovierten Multifunktions- und Konzertraum, der früher ein Tanzatelier war, habe er sofort im Blick gehabt – als Heimat für Mariko Sudos Flügel und als Ort der Salon-Konzerte.

Die Termine für die ersten sechs Monate

Das Kunsthaus-Salon-Programm für die ersten sechs Monate steht bereits.

Am 1. September ist Bad Antiko zu Gast, am 6. Oktober spielt das Geysir Quartett, am 3. November das Ensemble Fin de Siècle, am 1. Dezember Glückssägen, am 5. Januar Firasso und am 2. Februar Die Abfahrt. Infos auf www.kunsthaus-essen.de

„Wir haben den Raum mit finanzieller Unterstützung der Bezirksvertretung II renoviert und wollen ihn gern regelmäßig für Konzerte und Performances nutzen“, erklärt Uwe Schramm. Im Kunsthaus liege der Schwerpunkt zwar auf bildender Kunst, man beherberge aber auch Musiker wie das Ensemble Wildes Holz, das im hauseigenen Studio professionelle CDs produziere.

Die zum Kulturhauptstadtjahr 2010 ins Leben gerufene Reihe „Montag-Tontag“, in deren Rahmen jährlich 45 Konzerte stattfanden, hatte laut Schramm eher den Charakter einer offenen Probe und war für die Besucher kostenlos. „2020 und 2021 haben wir versucht, die Veranstaltungen durch Hofkonzerte unter freiem Himmel zu ersetzen.“

Die Salon-Konzert-Reihe startet am 1. September

Die neue Salon-Reihe werde von Profikünstlern mit einem qualitativ sehr hochwertigen Programm gestaltet und koste entsprechend einen Eintritt von 15, ermäßigt fünf Euro. „Wir sind froh, jetzt wieder Live-Musik anbieten zu können und so die Kulturszene in der Nachbarschaft und in ganz Essen zu bereichern“, sagt Schramm.

Los geht es am 1. September, die Konzerte finden jeweils am ersten Donnerstag im Monat um 19 Uhr statt und werden etwa 75 Minuten ohne Pause dauern. Kleinere Ensembles mit zwei bis vier Künstlerinnen und Künstlern aus Essen und Umgebung werden unterschiedliche Musik, von Klassik über Jazz bis zu experimenteller Weltmusik, teils auch eigene Stücke, spielen. Im Anschluss gibt es Getränke und die Möglichkeit, Kontakte im Café des Kunsthauses zu knüpfen.

Der Konzertraum bietet Platz für rund 50 Gäste. Die Organisatoren bitten deshalb um Anmeldung per E-Mail unter . An der Abendkasse soll es aber auch Karten für spontane Besucher geben.