Essen-Stoppenberg. In Essen-Stoppenberg sollen 60 neue Wohnungen entstehen. Zuvor hatte es Streit um eine alte Buche gegeben. Was der Investor dazu sagt.
Der „Hallopark“ soll bald in Stoppenberg entstehen: Auf dem Gelände an der Ecke Im Natt / Hallostraße sind vier Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 60 Wohnungen geplant, davon sollen 22 öffentlich gefördert sein. Bis zum Ende des Jahres 2024 sollen die Häuser fertiggestellt sein.
Der Investor Wilma Immobilien wartet aktuell auf die Baugenehmigung. „Das Projekt befindet sich in Abstimmung mit der Verwaltung, Bauanträge sind gestellt und die Baugenehmigungen werden erwartet. Der Erschließungsvertrag liegt der Stadt zur Unterschrift vor“, so Pressesprecherin Petra Höfels. Sobald eine Genehmigung vorliege, solle die Vermarktungsstrategie festgelegt werden – zu welchem Preis die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner in den neuen Häusern wohnen werden, ist aktuell noch nicht bekannt.
Bauprojekt in Essen-Stoppenberg soll bald starten
Die Planung für die Immobilien fällt mitten in eine Krise, in der andere Bauträger Projekte aufschieben, um die Entwicklung auf dem Finanzmarkt abzuwarten, oder sogar laufende Bauprojekte stoppen – so wie im Falle des Gewobau-Großprojekts in Bergerhausen. Auf Nachfrage erklärt Wilma Immobilien, dass ein solches Vorgehen im Unternehmen derzeit nicht geplant ist.
„Die Nachfrage nach Wohnraum ist ungebrochen, daher sind wir zuversichtlich, unsere Projekte weiterhin wie geplant zu realisieren“, so Höfels. „Darüber hinaus sind wir nach wie vor auch am Ankauf geeigneter Flächen für den Wohnungsbau interessiert. Insgesamt sind wir davon überzeugt, dass die aktuellen Unsicherheiten von kurzer Dauer sind.“ Zwar spüre man aufgrund der Zinserhöhung und dem Wegfall beziehungsweise der Neugestaltung eine gewisse Zurückhaltung, das habe aber keinen Einfluss auf das Bauvorhaben in Stoppenberg.
Kampf um alte Rotbuche auf dem Gelände an der Hallostraße
Aufmerksamkeit hatte das Bauprojekt in Stoppenberg schon im vergangenen Jahr auf sich gezogen: Auf dem Areal stand eine etwa 80 Jahre alte Rotbuche. Nachdem bekannt geworden war, dass sie gefällt werden soll, hatten sich Anwohnerinnen und Anwohner sowie Naturschützer für den Erhalt des Baumes engagiert. Die selbst ernannte Klimakampfgruppe hatte im März 2021 sogar eine Baumbesetzung organisiert. „Bäume statt Beton“ war damals unter anderem auf ihren Bannern zu lesen.
Doch trotz des Protests wurde der Baum im Dezember 2021 gefällt. im Bebauungsplan stand, dass die als schützenswert eingestufte Rotbuche zunächst stehen bleiben solle, bis von ihr eine akute Gefahr ausgehe. Ein Gutachter hatte 2020 einen Pilzbefall festgestellt und eine Reststandzeit von zehn Jahren prognostiziert. Im Sommer 2021 wurde ein weiteres Gutachten erstellt. Es ergab, dass die Rotbuche nicht mehr standsicher genug sei. So kam es zur Fällung, die die engagierten Anwohner als „Katastrophe“ bezeichneten, sie stellten gar die Glaubwürdigkeit des Gutachtens in Frage, was die Stadtverwaltung zurückwies.
„Wir gehen sowohl mit Bestandsgebäuden als auch mit Grün und Natur auf unseren Grundstücken behutsam um. Dazu gehört, wo immer möglich, Bäume zu schützen und nicht zu fällen. In diesem konkreten Fall wurde sowohl vom Umweltamt als auch von zwei unabhängigen Sachverständigen festgestellt, dass die betroffene Rotbuche auf dem Grundstück einen so starken Pilzbefall aufwies, dass dieser Baum nicht zu retten war“, erklärt Wilma-Pressesprecherin Höfels. „Nach Fertigstellung der Bauarbeiten wird ein entsprechender Ersatzbaum an gleicher Stelle angepflanzt – auch in bereits fortgeschrittenem Wachstum. Darüber hinaus wird das Gesamtprojekt weitere Grünflächen und Baumpflanzungen erhalten.“