Essen. Der Chemiekonzern Evonik will sich unabhängiger vom Erdgas machen. Dafür leistet auch der Essener Betrieb an der Goldschmidtstraße einen Beitrag.

Das Chemiewerk von Evonik an der Goldschmidtstraße will einen Beitrag zum Gassparen leisten. Essens größter Industriebetrieb mit 2000 Mitarbeitern wird sein Heizkraftwerk am Standort bis zum Jahreswechsel auf Heizöl umrüsten. Die Investition dient gleichzeitig dazu, sich im Falle einer Mangellage im kommenden Winter unabhängiger vom Erdgas zu machen und so die Produktion sicher zustellen, heißt es.

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Die Tanks für den Brennstoff hat Evonik bereits angeschafft. Auch der notwendige Kombibrenner sei bestellt, sagte ein Sprecher. Nach seinen Worten bedeute der Umstieg auf Heizöl zwar eine logistische Herausforderung, der Bezug sei aber gesichert.

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Evonik machte keine Angaben darüber, wie viel Erdgas das Unternehmen momentan am Standort Goldschmidtstraße verbraucht. Es dürfte aber zu den mit Abstand größten Abnehmern im Stadtgebiet gehören. Das dortige Kraftwerk erzeugt Energie und Wärmedampf für die 62 Produktionsanlagen auf dem Werksgelände. Evonik stellt in Essen Vorprodukte unter anderem für die Kosmetikindustrie her sowie Zusatzstoffe für Farben und Lacke.

Erdgas: Weitere Einsparungen im Evonik-Werk in Essen geplant

Wie der Sprecher sagte, könne durch die Umrüstung des Kraftwerkes die Energie für die Chemieproduktion sichergestellt werden. Dennoch werde Erdgas weiterhin für Nebenanlagen gebraucht unter anderem für die thermische Abgasverbrennung. Einsparungen soll es darüber hinaus bei Heizung und der Warmwasseraufbereitung in den Gebäuden am Standort geben. Beides solle gedrosselt werden. Gespräche dazu liefen bereits mit der Arbeitnehmerseite.

Am größten Evonik-Standort in Marl wird das dortige Gaskraftwerk künftig Liquefied Petroleum Gas (LPG) anstatt Erdgas zur Energieerzeugung nutzen. Außerdem wird dort das Kohlekraftwerk weiter betrieben, das ursprünglich dieses Jahr stillgelegt werden sollte.