Essen-Kray/Frillendorf. Elf Kitas und 561 Plätze hat die Diakonie im Essener Osten und auf der Ruhrhalbinsel. Was die neuen Stätten in Kray und Frillendorf ausmacht.
Das Diakoniewerk Essen begegnet dem Mangel an Kita-Plätzen mit Neubauten und Erweiterungen bestehender Gruppen. Wichtige Bausteine, um die in Essen gravierende Unterversorgung an Betreuungsplätzen zu lindern. Immerhin fehlten zuletzt rund 1400 Plätze. Zwei Einrichtungen eröffneten nun zuletzt in Kray und in Frillendorf.
Die dreigruppige Einrichtung am Krayer Burgundenweg konnte im August 2021 mit 53 Kindern starten. Kita-Plätze, die im Stadtteil dringend benötigt wurden. Von den 15 U3-Kindern ist das jüngste zurzeit 14 Monate alt, im August kommen dann wieder Jüngere nach. Die Kita ist als Familienzentrum zertifiziert und wichtiger Bestandteil des generationenverbindenden Konzepts im Diakoniezentrum Kray. Sie ist verkehrsgünstig und doch ruhig gelegen. Für Ältere gibt es eine Wohn- und Pflegeeinrichtung mit 80 Plätzen, 24 barrierefreie Appartements sowie eine Tagespflege. Das Stadtteilbüro komplettiert das Angebotsspektrum.
Baukosten in Essen-Kray lagen bei knapp drei Millionen Euro
Insgesamt bietet die Diakonie im Bereich Ruhrhalbinsel sechs Einrichtungen an, nämlich die Kitas Kinderarche (Burgaltendorf), Stemmering (Heisingen), Wühlmäuse (Horst), Regenbogenland (Kupferdreh), Arche Noah und Lummerland (Überruhr). Im Essener Osten finden sich die fünf Kitas Kunterbunt (Bergmannsfeld) mit Dependance am Schultenweg, Kleine Quelle (Frillendorf), Vogelweide (Freisenbruch), Burgundenweg (Kray) und Kindervilla am Laurentiusweg (Steele). In den 38 Gruppen werden insgesamt 561 Betreuungsplätze für Kinder vorgehalten.
Der neue Vorstand des Diakoniewerks Essen Martin Gierse freut sich darüber, dass die Krayer Kita mit ihren Baukosten von knapp drei Millionen Euro nun endlich auch offiziell eröffnet werden konnte. Die Kinder sangen von fleißigen Handwerkern und fügten Stein auf Stein.
Für die Mädchen und Jungen steht nun ein großzügiger Außenbereich bereit, im Eingangsbereich der Kita werden Kinder und Eltern in warmer Atmosphäre empfangen. Im Kinderbistro werden die Kleinen von der hauseigenen Frischküche versorgt.
Akustikdecken, Fußbodenheizung und Raumlüftungssystem
Leiterin Astrid Hübner sagt lächelnd: „Heute gab es Moussaka. Lecker.“ In den hellen und breiten Fluren können die Kinder toben: „Uns war es wichtig, dass sie bespielbar sind.“ Auch im Bewegungsraum geht es hoch her. Mit Akustikdecken, Fußbodenheizung und Raumlüftungssystem ist die Kita auf neuestem Stand. Große bodentiefe Fenster lassen viel Licht ins Innere.
Die bewusst dosierte, reizarme Einrichtung gehört zum Konzept: „Die Farbe bringen die Kinder hier rein.“ Im August wird Astrid Hübner die Leitung der neuen Kita im Werdener Löwental übernehmen. Seit Jahresbeginn bildete sie bereits eine Doppelspitze mit Marzena Musiolik. Die 34-jährige Erzieherin wird Leiterin am Burgundenweg und hat viel vor: „Man kann so viel entstehen lassen hier.“
Wenn die Kinder draußen singen, stehen die Senioren mitunter auf ihren Balkonen und schmettern mit. Das soll jetzt intensiviert werden: „Es haben sich schon Vorleserinnen angeboten. Vielleicht könnten wir uns Hühner teilen? Abends und am Wochenende kümmern sich die Senioren, ansonsten die Kinder?“ Den Garten sollen Hochbeete schmücken, gemeinsam bepflanzte Blumenkästen das Haus.
In der Kita „Kleine Quelle“ können nun fast doppelt so viele Kinder betreut werden
Eine Bewegungsbaustelle soll kommen, eine Kooperation mit der Musikschule Rhein-Ruhr. Auch sind spezielle Bildungs- und Beratungsangebote für Eltern angedacht. Marzena Musiolik strahlt: „Jetzt kommt so richtig Leben in die Bude.“
In Frillendorf wurde wiederum nach 15-monatiger Bauphase das zweigeschossige Gebäude eingeweiht, das die Evangelische Thomasgemeinde auf dem Gelände der früheren Kirche Auf’m Böntchen und des dazugehörigen Pfarrhauses errichtet hat. In der Kita „Kleine Quelle“ können nun fast doppelt so viele Kinder betreut werden. Es ist immerhin eine weitere kleine Lücke mit Blick auf den Kitaplatz-Mangel, die geschlossen wird.
Das Mitarbeiterteam um Leiterin Andrea Sigl ist jetzt für 77 Kinder verantwortlich, davon 19 U3-Plätze. Die Kita bietet Ruheräume, Räume zur Differenzierung, Sanitär-, Bewegungs- und Mehrzweckräume. Das große Außengelände wurde terrassenförmig ausgebaut und mit spiel- und bewegungsfördernden Elementen ausgestattet. Die Kosten von rund 2,75 Millionen Euro konnten fast zur Hälfte durch öffentliche Fördergelder getragen werden. Für die Innenausstattung wurden vom Diakoniewerk weitere 200.000 Euro finanziert.