Essen-Karnap. Im Essener Gewerbepark Carnaperhof sind fast alle Flächen vermarktet. Warum der „Green Business Park“ mit seinem Energiekonzept punktet.
Der neue Gewerbepark Carnaperhof im Essener Norden ist kurz nach der Fertigstellung fast komplett vermarktet. Nach Angaben der Essener Wirtschaftsförderung (EWG) laufen derzeit Verhandlungen zu den letzten beiden verbliebenen Grundstücken. Dann seien sämtliche Flächen im ungefähr 8,7 Hektar großen Gewerbepark verkauft.
„Insgesamt ist am Carnaperhof inzwischen ein sehr guter Mix von Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, aber auch Größen zu finden“, so die EWG. „Dies war bereits in der Planung so beabsichtigt.“ Ein wichtiger Teil des Gewerbeparks Carnaperhof ist der „Green Business Park“ des belgischen Entwicklers BVI. In vier Gebäuden bietet der Park 32 Gewerbeeinheiten zur Miete. Neun davon sind noch frei, der Großteil ist bereits vermietet. Der Einzug soll über den Sommer nach und nach erfolgen.
„Die Entwicklung tut Karnap gut, das Umfeld hat durch den Carnaperhof sehr gewonnen“, findet der stellvertretende Bezirksbürgermeister Klaus Hagen. „Es ist wichtig, dass sich auch im Essener Norden etwas bewegt und hier neue Arbeitsplätze entstehen.“
Kleine und mittlere Gewerbeeinheiten sind in Essen stark nachgefragt
Auf dem ehemaligen Zechengelände von Mathias Stinnes zwischen Arenbergstraße und Hermann-Drescher-Weg richtet sich das Angebot vor allem an kleine und mittelständische Firmen. Die Gewerbeeinheiten sind zwischen 140 und 1200 Quadratmeter groß und werden vermietet, was auch junge Unternehmen anziehen sollte und solche, die noch mitten in der Gründungsphase sind. Fraglich ist, ob sie langfristig doch auf Eigentum setzen möchten.
„Es ist nach wie vor großes Interesse kleinerer und mittlerer Unternehmen nach Eigentum vorhanden“, teilt die EWG auf Nachfrage mit. „Da aber kaum noch Kaufgrundstücke angeboten werden und sich große Projektentwickler kaum mehr von ihrem Eigentum trennen, wird sich der Bedarf zwangsläufig auf Mietangebote verschieben.“ Deshalb unterstütze man die Ansiedlung weiterer Gewerbeparks dieser Art. Dazu zählt auch das „City Dock“ in Bergeborbeck.
Die hohe Vermietungsquote im „Green Business Park“ unterstreiche den Bedarf nach kleineren Flächen. Laut Andreas Hill, Leiter Flächen und Immobilen bei der EWG, sind besonders modulare Gewerbeflächen stark nachgefragt, die nach den individuellen Bedürfnissen in einem Unternehmen angepasst werden könnten. „Eine Nachfrage, die mit dem Gewerbepark Carnaperhof perfekt bedient werden kann“, so Hill.
Essener „Green Business Park“ soll klimaneutral betrieben werden
Die Mieter im „Green Business Park“ kommen aus verschiedenen Branchen. Zu finden sind unter anderem Handwerks- und Bauhandwerksbetriebe, Energietechnik, ein Dental-Service, ein IT-Service, eine Online-Marketing-Firma und Unternehmen, die im Bereich der E-Mobilität unterwegs sind. Das passt zum Anspruch des „Green Business Parks“, der möglichst nachhaltig sein soll.
Laut Konzept des Entwicklers BVI gibt es 34 Prozent Grünflächen. Vorgesehen sind außerdem 12 Ladestationen für Elektroautos und 17 für E-Bikes. Eine Photovoltaik-Anlage und Wärmepumpentechnik sollen die CO2-Neutralität ermöglichen – geplant war das weit vor dem Ukraine-Krieg und den Sorgen um die Gasversorgung, jetzt dürfte es ein zusätzlicher Pluspunkt sein.
Die Klimaneutralität spielt laut Wirtschaftsförderung auch im übrigen Teil des Gewerbeparks in Karnap eine zentrale Rolle: „Als EWG achten wir im Rahmen der einzelnen Baumaßnahmen in Abstimmung mit den Unternehmen darauf, dass deren Gebäude möglichst CO2- und klimaneutral errichtet und betrieben werden.“