Essen-Karnap. Der neue Gewerbepark Carnaperhof in Essen-Karnap nimmt Formen an. Welche Mieter bereits feststehen und wie viele Einheiten noch zu haben sind.

Der neue Gewerbepark Carnaperhof nimmt Formen an: Nach dem ersten Spatenstich im Juni 2021 konnte jetzt in Karnap das Richtfest gefeiert werden. Der Gewerbepark auf rund zwei Hektar Fläche bietet 32 Gewerbeeinheiten für kleine und mittelständische Unternehmen. Etwa ein Drittel ist bereits vermietet, ein weiteres Drittel reserviert und ein Drittel noch zu haben.

So soll der Gewerbepark Carnaperhof in Essen-Karnap nach der Fertigstellung aussehen.
So soll der Gewerbepark Carnaperhof in Essen-Karnap nach der Fertigstellung aussehen. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Auf dem ehemaligen Zechengelände von Mathias Stinnes zwischen Arenbergstraße und Hermann-Drescher-Weg konnten sich die ersten Mieter jetzt bereits ein Bild machen. Auf dem Areal wurde bis Anfang der 1970er Jahre Kohle gefördert, nach der Jahrtausendwende wurde das belastete Gelände in Karnap aufgearbeitet. Nun entsteht auf einem Teil der moderne Gewerbepark, im Mai soll der Einzug beginnen. Die Gewerbeeinheiten sind zwischen 140 und 1200 Quadratmeter groß. Zu den Mietern, die bereits feststehen, gehören unter anderem eine Firma für Messtechnik, ein Dentaltechnik-Anbieter, eine Online-Marketing-Firma, ein IT-Service und ein Händler von Kfz-Lichttechnik.

Gewerbepark Carnaperhof soll Vernetzung der Essener Unternehmen fördern

„Als Kind des Ruhrgebiets liegt mir dieses Projekt sehr am Herzen“, so Matthias Gabrisch von der Firma BVI.EU, die den Gewerbepark errichtet. Unterstützt wird das Projekt von der Stadt Essen und der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft (EWG). „Wir freuen uns über die Ansiedlung der Unternehmen“, sagte Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen. Da er selbst aus dem Handwerk komme, wisse er um den Wunsch vieler, Eigentum zu besitzen. Doch gerade für den Start in die Selbstständigkeit seien die Mietoptionen im Carnaperhof aus seiner Sicht gut geeignet. Ein Vorteil sei die Vernetzungsmöglichkeit mit anderen Firmen am Standort.

Laut Rüdiger Beckmann vom Projektentwickler BVI.EU sei die Nachfrage groß, man sei durchaus auch an größeren Gewerbeparks im Ruhrgebiet interessiert, der Entwickler könne „wesentlich mehr“. Das Ziel seien Gewerbeparks, die „so innovativ und nachhaltig“ wie möglich seien. Grenzen setzten teilweise die Gegebenheiten vor Ort. In Essen etwa könne das Verkehrskonzept noch verbessert werden, um auch stärkeren Direktkundenverkehr zu ermöglichen, zudem sei der steigende Bedarf an Strom eine Herausforderung. Unter anderem durch Elektromobilität sei der Bedarf enorm gestiegen. Das infrastrukturell zu lösen, sei schwierig gewesen.

Lieferengpässe für die Baustelle durch die Corona-Pandemie

Vorgesehen sind im Gewerbepark Carnaperhof nun 12 Ladestationen für Elektroautos und 17 für E-Bikes. Eine Photovoltaik-Anlage und Wärmepumpentechnik sollen die CO2-Neutralität ermöglichen. Den Namen „Green Business Park“ bekommt der Gewerbepark zudem, weil er zu 34 Prozent aus Grünflächen bestehen wird. Sie folgen nach der Fertigstellung der Hallen, die teilweise schon ihre Außenwände haben. Durch die Bedingungen in der Corona-Pandemie und Lieferengpässe habe es beim Bau zwar einige Schwierigkeiten gegeben, doch man liege immer noch gut im Zeitplan. Der Essener Zimmermeister Michael Potztal-Keuter konnte so nun auf dem Areal den Richtspruch sprechen und den Richtkranz anbringen. Eine Tradition, die für einige der Gäste neu war, denn BVI.EU hat seinen Stammsitz in Belgien und ist auch in Frankreich, Luxemburg und den Niederlanden aktiv.