Essen. Weil Rettungsschwimmer fehlen, haben die Freibäder Kettwig und Oststadt nur eingeschränkt geöffnet. Die SPD kritisiert das Einstellungsprozedere.

Als „zu schwerfällig und zu unflexibel“ kritisiert die SPD-Fraktion das Einstellungsprozedere für Rettungsschwimmer und Saisonkräfte in den Essener Freibädern. So dauere die Einstellung einer Saisonkraft jedes Jahr aufs Neue vier bis sechs Wochen. Damit sei eine Großstadt wie Essen „absolut nicht auf der Höhe der Zeit“, findet der Vorsitzende des Ausschusses für die Sport- und Bäderbetriebe, Michael Schwamborn.

Der Kommunalpolitiker regt eine andere Organisationsform an etwa in Form einer Gesellschaft, die schnell und zielgerichtet agieren können. Die Verwaltungsspitze solle dies im nächsten Jahr zur Chefsache machen.

Schwimmbäder in Essen: Nun sollen doch 450-Euro-Jobber beschäftigt werden

Der Hintergrund: Weil die Stadt Essen bei der Suche nach Saisonkräften für den Aufsichtsjob in Freibädern nicht fündig geworden ist, haben Kettwig und Oststadt nur eingeschränkt geöffnet und das auch mit reichlich Verzögerung. Der Geschäftsführer des Rüttenscheider Sport- und Tanzinternates Horst Melzer hat aufgrund dieser Misere damit begonnen, Sportstudenten für die Freibäder zu gewinnen.

In Absprache mit dem Oberbürgermeister sollen sie als 450-Euro-Jobber beschäftigt werden. Die SPD begrüßt die Initiative, sagt aber: „Schade dass sie nicht etwas früher kam.“

14,26 Euro Stundenlohn für Saisonkräfte – plus Aufschläge

„Wenn man keine Saisonkräfte findet, dann muss man halt ganz pragmatisch schauen, ob man die Kräfte nicht ganzjährig beschäftigen kann“,meint der sportpolitische Sprecher Daniel Behmenburg und schlägt fürs nächste Jahr die Gründung einer Servicegesellschaft vor. Aktuell gehe es darum, das Kettwiger Freibad schnellstmöglich zu den im Sommer üblichen Zeiten zu öffnen. „Das muss das letzte Mal sein, dass wir dieses Problem haben“, so der Ratspolitiker.

Nach Angaben der Stadt Essen sollen künftige 450-Euro-Jobber laut Tarifvertrag mit einem Stundenlohn von 14,26 Euro bezahlt werden. Hinzu kämen Aufschläge für Nachtarbeit, Sonn- und Feiertage oder Erschwerniszulagen. Die Arbeitsverträge würden mit fünf bis sechs Stunden wöchentlich ausgestellt.

Ausgaben für Erste-Hilfe-Kurse und das Rettungsabzeichen entstünden künftigen Rettungsschwimmern nicht, die Sport- und Bäderbetriebe trügen die Kosten, so ein Stadtsprecher.

Grugabad: Wellenmaschine ist aus Sicherheitsgründen ausgeschaltet

Schlechte Nachrichten kommen aus dem Grugabad. Im größten Essener Freibad musste vor wenigen aus Sicherheitsgründen die Wellenmaschine ausgeschaltet werden. Es handele sich nicht um einen Defekt an der Maschine, vielmehr hätten sich Fliesen im Wasserbecken gelöst. Die Sport- und Bäderbetriebe kümmerten sich um die Reparatur dieses Schadens.