Essen-Heisingen. Der Parkdruck in Essener Stadtteilen wächst, mit weiteren Neubauten steigt die Zahl der Autos. Warum die Stadt weiteren Flächen Absage erteilt.
Der Parkdruck in den Stadtteilen führt auch dazu, dass immer wieder Forderungen nach weiteren Stellflächen laut werden. So wird in Heisingen derzeit über neue Parkplätze am geplanten Buswendeplatz und auch über die Flächen in der Ortsmitte diskutiert, die inzwischen Mietwagen vorbehalten sind. Zudem gab es erneut den Vorschlag, das Parken zwischen Baumbeeten zuzulassen. Die Stadt lehnt das weiterhin ab.
Die CDU wies auf die Situation hin, da „nach einer Vielzahl von Neubauten die Parksituation im Bereich der Schangstraße in Heisingen extrem angespannt“ ist. Dieses gelte insbesondere an den Freitagen, wenn auf dem Marktplatz am Rathaus der Wochenmarkt stattfindet, aber auch an allen anderen Wochentagen. „Es ist dringend notwendig, weiteren Parkraum zu schaffen, um wildes Parken zu verhindern“, hieß es im Vorjahr verbunden mit der Bitte, zu prüfen, ob im Umfeld zusätzliche öffentliche Parkplätze geschaffen werden können.
Im Bereich rund um die Zölestinstraße entstehen zahlreiche neue Immobilien
Es ist ein Anliegen, das auch Anwohner bereits äußerten, gab es doch sogar Knöllchen fürs Parken zwischen den Buchten auf dem Bürgersteig. Zuvor war es lange folgenlos geblieben. Nun kommt hinzu, dass in dem Bereich rund um die Zölestinstraße zahlreiche neuen Immobilien entstehen, was künftig die Zahl der Fahrzeuge weiterhin steigen lassen wird. „Bedingt durch die immer dichter werdende Bebauung und steigende Anzahl von Kraftfahrzeugen, hat besonders in den Abendstunden der Parkraumbedarf im Heisinger Ortskern immer mehr zugenommen“, beschreibt auch die Stadt in ihrer Antwort die Situation.
Ein konkreter Vorschlag an die Verwaltung lautete, das Amt für Straßen und Verkehr möge mehr öffentliche Parkplätze im Bereich an der Zölestinstraße im Abschnitt zwischen Schangstraße und Hagmanngarten schaffen. Sechs sollten möglich sein. Diese sollten zwischen den Baumscheiben entstehen, von dort könnten Kunden den Marktplatz erreichen (50 Meter) und auch den Ortskern (200 Meter).
Parkende Autos würden den Platz für die Begegnung der Fußgänger einnehmen
Nun wird es jedoch keinen geben, ein Gegenargument sei das Ziel der Stadt, „den negativen Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken“. Das erfolge etwa dadurch, dass Grünflächen nicht versiegelt werden, sondern Baumstandorte verbessert und Flächen möglichst entsiegelt werden. Würden nun an diesem Ort Stellplätze entstehen, würde das den Parkdruck nicht wesentlich mindern, der Gehweg jedoch wäre dann lediglich noch 1,20 Meter breit. Parkende Autos würden demnach den Platz für die Begegnung der Fußgänger einnehmen.
Diese haben derzeit 3,30 Meter Platz und so soll es auch bleiben. Auf den Bau weiterer öffentlicher Stellplätze zu Lasten des Klimawandels und der Passanten soll verzichtet werden. „Weitere Flächen stehen aus hiesiger Sicht nicht für das Anlegen öffentlicher Stellplätze zur Verfügung“, teilt die Stadt abschließend mit.
Sie weist zudem darauf hin, dass Parkplätze, insbesondere für die Anwohner der Neubauten, in ausreichender Anzahl auf den privaten Grundstücken angelegt werden. Das allerdings berücksichtigt dann nicht, dass bei Bauvorhaben in der Regel weniger Plätze pro Wohneinheit geschaffen werden, als es tatsächlich Fahrzeuge pro Haushalt gibt. Das dürfte also die Situation in Stadtteilen mit reger Bautätigkeit wie in Heisingen weiterhin verschärfen, der Parkdruck werde weiter wachsen.