Essen. Die gefährliche Herkulesstaude – oder Riesenbärenklau – wächst jetzt an Essens Straßenrändern. Bürger können Standorte melden.
An den Straßenrändern und Büschen in Essen wächst jetzt wieder der Riesen-Bärenklau. Die bis zu drei Metern hochwachsende Pflanze, die auch Herkulesstaude genannt wird, ist gefährlich für Menschen.
Die Pflanze mit dem lateinischen Namen „Heracleum giganteum“ darf nicht berührt werden. Die menschliche Haut reagiert auf die Pflanze empfindlich, kann an betroffenen Stellen keinen UV-Schutz mehr bilden. Die Folge: Wer den Bärenklau berührt und sich dann dem Tageslicht aussetzt, läuft Gefahr, schmerzhafte Quaddeln und Blasen an der Haut zu bekommen. Sie ähneln Verbrennungen. Dem Riesen-Bärenklau wurde deshalb im Jahr 2008 die zweifelhafte Ehre zuteil, als „Giftpflanze des Jahres“ benannt zu werden.
Viele Herkulesstauden sind bis zu drei Meter hoch
Jetzt, gegen Ende Juni, haben viele Pflanzen eine Höhe von drei Metern erreicht – gut zu beobachten zum Beispiel an der B 227 zwischen Essen-Bredeney und Werden, an der Laupendahler Landstraße beziehungsweise Werdener Straße zwischen Werden und Kettwig, aber auch im Norden sind schon großformatige Pflanzen gesichtet worden.
Bürger können die Herkulesstauden über den „Mängelmelder“ der Stadt Essen melden. Beim „Mängelmelder“ handelt es sich um eine App fürs Smartphone, mit dem man die Standorte gefährlicher Schlaglöcher oder wilder Müllkippen benennen kann.
Gemeldete Standorte werden „gezielt überprüft“
Allerdings sollten nur solche Stauden über den „Mängelmelder“ bekannt gegeben werden, von denen eine tatsächliche Gefahr ausgeht – zum Beispiel dann, wenn sie nah an Wanderwegen oder Spielplätzen liegen. „An besonders sensiblen Standorten wie an Spielplätzen oder im Freibad findet eine Bekämpfung im Einzelfall statt“, teilt Christina Waimann mit, Sprecherin von „Grün und Gruga“. „Aus der Bevölkerung gemeldete Standorte werden gezielt überprüft. Bei einer entsprechenden Gefahrenlage werden die aufkommenden Pflanzen durch Ausgraben des oberen Wurzelstocks vor der Blüte oder regelmäßige Mahd zuverlässig beseitigt.“ Pflanzen in der Natur oder im Wald würden nicht entfernt.
Beim Riesen-Bärenklau handelt es sich um einen sogenannten Neophyten. Das heißt, es ist eine eingewanderte Pflanze, die hier eigentlich nicht zu Hause ist. Der Riesen-Bärenklau kommt ursprünglich aus dem Kaukasus. Im Verlauf der Ruhr werden nach Angaben von Christina Waimann seit mehr als zehn Jahren auch Schafe eingesetzt, um den Pflanzen Einhalt zu gebieten.