Essen. 2021 war die Kirmes am Stadion Essen noch ein Lückenfüller, nun könnte sie eine Dauereinrichtung werden. Mittwoch (25. Mai) geht’s los.

Im vergangenen Jahr sollte der improvisierte Kirmespark am Stadion Essen die Lücke füllen für die wegen Corona ausgefallene traditionelle Sommerkirmes an der Grugahalle. Weil die Veranstaltung 2021 für die Besucher aber ebenso erfolgreich war wie für die Schausteller, gibt es in diesem Jahr die zweite Auflage. Zwischen dem 25. und 30. Mai – also sechs Wochen früher als im Vorjahr – drehen sich bei der „Kirmes am Stadion – an der Hafenstraße“ die Fahrgeschäfte: Zu den größten Attraktionen zählen der KMG-Propeller „Extrem“ und das Looping-Karussell „Battle of Titan“.

Auf einer Fläche von 11.000 Quadratmetern im Schatten der Westtribüne verwandeln 52 Schaustellerbetriebe den Parkplatz in einen gemütlichen Jahrmarkt für Groß und Klein. Albert Ritter, Vorsitzender des Schaustellerverbandes Essen/Ruhrgebiet schwärmt vom „außergewöhnlichen Erfolg“ im vergangenen Jahr: „Es gab null Störung, auf dem Platz herrschten Spaß und Freude.“ Das Konzept, vorrangig Familien mit Kindern anzusprechen, sei voll aufgegangen.

Tagesticket kostet 1,50 Euro, Kinder unter zehn Jahre haben freien Eintritt

Deshalb gelangen auch in diesem Jahr nur jene auf den eingezäunten Kirmesplatz, die ein Tagesticket für 1,50 Euro zur Abdeckung der Veranstaltungskosten gelöst haben. Kinder bis zehn Jahre sowie Menschen mit Behinderungen (mit Nachweis) haben weiterhin freien Eintritt mit einer Begleitperson. „Natürlich gibt es auf der Kirmes auch einen Pott Bier, aber im Vordergrund steht ganz klar das Prinzip Familienfreundlichkeit“, betont Ritter.

Anstelle des Fassanstichs wird es am Mittwoch (25. Mai) passend zur Örtlichkeit einen „Anstoß“ als Kirmeseröffnung geben. Anschließend gibt’s den Rundgang mit OB Thomas Kufen.

Nach zwei Jahren Pandemie blicken besonders die Schausteller auf eine existenzgefährdende Durststrecke zurück. Doch die lebhafte Resonanz beispielsweise auf die Frühjahrskirmes in Stuttgart habe unter Beweis gestellt: „Das Produkt Kirmes lebt, die Leute wollen wieder auf den Rummelplatz.“

Schausteller-Chef: „Das Produkt Kirmes lebt, die Leute wollen auf den Rummelplatz“

Richard Müller, stellvertretender Vorsitzender des Schaustellerverbandes, ist in sechster Generation Spross einer 200 Jahre Essener Schausteller-Dynastie. Er erinnert an die goldenen Zeiten, als es in Essen 48 Kirmessen im Jahr gab. „Davon sind sieben übriggeblieben.“

Ginge es nach dem Willen von GVE-Geschäftsführer Dirk Miklikowski, sollte sich die Kirmes am Stadion zu einer Traditionskirmes in Essen entwickeln. Als Betreiberin des Stadions Essen vermietet die Stadttochter GVE das Parkplatz-Areal an die Schausteller. „Wir wollen auch in diesem Jahr dazu beitragen, ein attraktives Freizeitangebot für die von der Pandemie leidgeprüften Bürgerinnen und Bürger zu machen“, sagt der GVE-Chef.

Neben klassischen Fahrgeschäften wie Auto-Scooter wird das Looping-Karussell „Robotix Battle of the Titan“ für Furore sorgen. Er wartet auf mit einer für Deutschland einzigartigen Looping-Fahrt in Schräglage und mit Kräften bis 4,5 G sowie Fahrabläufen in sechs verschiedenen Drehrichtungen und neuen Gimmicks.

„Wilde Maus“ zählt zu den Klassikern, es gibt auch Entenangeln und den Babyflug

Mit 120 Stundenkilometern und 4 G geht es im Propeller „Extrem“ von Deitert 42 Meter hoch in die Luft. Zu den Klassikern zählt die „Wilde Maus“ aus dem Hause Barth. In Mario Webers „Jetlag“ geht es mit 100 Sachen über das Stadion an der Hafenstraße. Fast noch nagelneu ist André Schneiders Geisterbahn, die mit 38 Meter Frontlänge Gruselspaß für die ganze Familie bietet.

Geschäfte wie Kinderkarussells, Kinderkettenflieger, Babyflug, Entenangeln, Pfeilwerfen, Ballwerfen und Torwandschießen runden das Angebot an. Ferner können es sich die Besucher in zwei Biergärten gemütlich machen oder ihren Hunger an Imbissbuden stillen.

Um das Ehrenamt in Essen zu unterstützen, verteilen die Schausteller Bummelpässe an ausgewählte Sportvereine. Die Glücklichen sind Adler Union Frintrop, SG Altenessen, TC Kray und die Judo-Kampfgemeinschaft Essen.

Die Stadionkirmes hat Mittwoch, Freitag und Montag von 14 bis 22 Uhr und Donnerstag, Samstag, Sonntag von 12 bis 22 Uhr geöffnet.

Auch Leser dieser Zeitung können sechs Bummelpässe gewinnen. Das Gewinnspiel läuft am Dienstag (24. Mai) unter waz.de/stadionkirmes. Unter allen Teilnehmern werden sechs Gewinner ermittelt und benachrichtigt (Rechtsweg ausgeschlossen).