Essen. 30 Grad warm soll es werden. Die Badestelle am Seaside Beach bleibt trotzdem geschlossen. Wann das Baden voraussichtlich wieder erlaubt ist.
Die Wetterfrösche versprechen an diesem Mittwoch (18. 5.) Temperaturen bis an die 30 Grad. Wer jetzt schon ins Schwitzen kommt, und auf Abkühlung im Baldeneysee in Essen hofft, wird enttäuscht. Die Badestelle am Seaside Beach ist geschlossen.
Betreiber Holger Walterscheidt geht davon aus, dass das Baden frühestens wieder am Samstag erlaubt wird, wahrscheinlich aber sogar erst am Mittwoch der kommenden Woche. Das beliebte Freiluftbad ist gleichwohl geöffnet.
Hintergrund: Am vergangenen Montag hatte es heftig geregnet, ein wahrer Sturzbach ging über dem Essener Süden nieder. An der Messstelle Pörtingsiepen wurden nach Angaben des Ruhrverbandes 47 Millimeter Niederschlag gemessen. Das war deutlich zu viel. Das Gesundheitsamt erließ daraufhin ein Badeverbot.
An der Messstelle Pörtingsiepen wurden 47 Millimeter Niederschlag gemessen
In der Regel dauert es vier Tage, bis Wasserproben entnommen und von einem Labor analysiert werden. Ist das Ergebnis unbedenklich, wird die Badestelle wieder freigegeben. Allerdings erwarten Meteorologen auch am Donnerstag und am Freitag heftige Niederschläge, sodass Baden am Seaside Beach aller Voraussicht nach untersagt bleibt.
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Die Messstelle Pörtingsiepen ist eine von sechs Messstellen, die der Ruhrverband im Einzugsgebiet der Ruhr als Frühwarnsystem unterhält. Dieses basiert auf der Annahme, dass bei starkem Niederschlag die Belastung des Ruhrwassers durch gesundheitsgefährdende E.coli-Bakterien und Enterokokken steigt, weil Regenrückhaltebecken überlaufen und Abwasser – wenn auch verdünnt – in die Ruhr abfließt. Die Bakterien können beim Menschen Infektionen auslösen.
Bei Starkregen steigt der Anteil gesundheitsgefährdender Bakterien in der Ruhr
Der Ruhrverband geht davon aus, dass der Grenzwert dann überschritten wird, wenn an drei Messstellen mehr als sieben Millimeter Niederschlag gemessen werden oder an einer mehr als neun Millimeter. Laut Ruhrverband haben Wasserproben diese Annahme bestätigt.
Ursprünglich wollte der Wasserversorger das Frühwarnsystem umstellen, indem der sogenannte Wasserabschlag direkt an den Überlaufbecken gemessen wird. Eine Reihe von Überlaufbecken sei mit der dafür notwendigen Messtechnik ausgestattet worden, so Sprecher Markus Rüdel. Doch sei man von dem Vorhaben wieder abgerückt.
Das bisherige Frühwarnsystem, welches auf einer statistischen Wahrscheinlichkeit beruht, sei präziser und habe sich in der Praxis bewährt, so Rüdel. Zudem sei es erforderlich, ein Badeverbot rechtzeitig auszusprechen, also bevor die Regenrückhaltebecken überlaufen.