Essen. Kinder und Jugendliche sollen im Maschinenhaus Essen nun aktiv in die Arbeit einbezogen werden. Wie sich das Theater für die Zukunft aufstellt.

Neustart für das Maschinenhaus Essen: Aus dem lebendigen Kreativraum für professionelle Kulturschaffende wird nun ein Theater der kommenden Generationen und ein Labor der freien Künste. Der Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit soll dabei in Zukunft auf Projekten und Produktionen für und mit dem jungen Publikum liegen.

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Wie man Kinder und Jugendliche künftig noch stärker einbinden will und was sonst alles geplant ist, das wurde unlängst bei einem bunten Performance-Programm rund um das Backsteingebäude an der Wilhelm-Nieswandt-Allee im Beisein der Förderer vom Kulturbüro der Stadt Essen, Vertretern vom Jugendamt und interessierten Bürgern vorgestellt.

Das Theater als Erlebnisraum für viele: Solomon Yani (l.) und Souhail Jalti (r.) waren mit ihrer Performance auf dem Gelände des Maschinenhaus Essen zu Gast.
Das Theater als Erlebnisraum für viele: Solomon Yani (l.) und Souhail Jalti (r.) waren mit ihrer Performance auf dem Gelände des Maschinenhaus Essen zu Gast. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Das Maschinenhaus hat sich als Kulturort im Essener Norden neu aufgestellt. Das Gebäude hat inzwischen neben seiner industriegeschichtlichen eine längere Vergangenheit in der Künstlerszene. Wird es doch bereits seit 1985 als freier Produktions- und Veranstaltungsraum genutzt. Theater, Tanz, Performance, Musik oder Literatur – mit seinem Programm aus vielen Sparten hat sich das unter einem Trägerverein stehende Maschinenhaus über Essens Grenzen einen Namen gemacht.

Bekannt für künstlerische Experimente und Grenzgänge war es immer auch ein Treffpunkt, an dem sich Kunstschaffende und Interessierte unmittelbar begegnen und austauschen können. Das soll im „Labor der freien Künste“ weiter möglich sein. Hier dürfen sich unter anderem Folkwang-Studierende ausprobieren, Kreatives mutig umsetzen. „Die Maschinenhalle und der Proberaum wird an Residenzgäste vergeben. Sie finden hier einen attraktiven Arbeitsraum auf Zeit. Und reichlich Platz für originelle musikalische Kooperationen oder neues Theater für junges Publikum“, betont Maschinenhaus-Pressesprecherin Anna Theodor.

Das Theater wird zum spannenden Entdeckungsraum

Derzeit leitet ein künstlerisches Team mit Fabian Sattler, Sabina Stücker, Till Beckmann und Michael Zier die Geschickte der Kulturstätte. Sattler ist Schauspieler und gehört zum freien Ensemble Toboso, das unkonventionelle Theatererlebnisse für die Jüngeren entwickelt und mit Stücken wie „Der kleine Wassermann“ und „Krabat“ Erfolge feierte. In Recherchen mit Jugendlichen suchen Performer, Dramaturgen und Theaterpädagogen nach kreativen, authentischen Spielformen. So wird Theater zum spannenden Entdeckungsraum.

Das neue Programm im Maschinenhaus kann sich sehen lassen: Angefangen mit dem 3D-Druck-Theater „Artefact“ zur „KI Biennale“ vom 24. bis 26. Mai über die neue Toboso-Produktion „Dr. Lafari ist weg!“ für Kinder ab 5 Jahren bis zur Lesung mit Charly Hübner, der am 11. Juni von seiner Kindheit in der Mecklenburgischen Provinz erzählt

Highlight für Kinder und Jugendliche ist die „Future City“, ein Sommer-Kunst-Camp vom 1. bis 10. Juli. Bereits im Sommer 2021 waren Kids ab zehn Jahren auf dem weiträumigen Gelände um das Maschinenhaus kreativ wie ein Graffiti hinter dem Gebäude zeigt. Nun soll es eine Fortsetzung geben.