Der Schüler, der einen Anschlag auf ein Gymnasium in Essen-Borbeck plante, nannte bekannte Massenmörder als Vorbild. Jetzt ermittelt Karlsruhe.
Der 16-jährige Schüler, der dringend verdächtigt wird, einen Sprengstoff-Anschlag auf das Don Bosco-Gymnasium in Essen-Borbeckgeplant zu haben, hat unter anderem den norwegischen Massenmörder Anders Breivik als Vorbild genannt. Das berichtete am Wochenende das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“.
Am 22. Juli 2011 tötete der islamfeindliche Rechtsterrorist Anders Behring Breivik (damals 33 Jahre alt) in der norwegischen Hauptstadt Oslo und auf der Insel Utøya in einem Jugendzeltlager insgesamt 77 Menschen. Er hatte vor seiner Tat ein so genanntes „Manifest“ verfasst.
Beim Schreiben, das die Ermittler im Zimmer des 16-Jährigen fanden, handelt es sich um eine Word-Datei, die überschrieben ist mit „DBG-Massaker“, wobei DBG offensichtlich für „Don Bosco Gymnasium“ steht. Der Schüler bezeichnet folgenschwere Schul-Amokläufe der Vergangenheit wie jene im amerikanischen Columbine (1999), im thüringischen Erfurt (2002) oder im württembergischen Winnenden (2009) als „Inspirationen“. Er sehe sich „gezwungen, ein Zeichen zu setzen wegen des Untergangs der weißen Rasse.“
Der Täter des Amoklaufs in der Columbine High School erschoss damals zwölf Menschen. „Ich hoffe, ich erreiche mehr Kills“, steht in dem verstörenden „Manifest“ des 16-jährigen Esseners zu lesen, berichtet der „Spiegel“. Seinem Schreiben setzt er ein Zitat Adolf Hitlers voran.
Psychologen der Stadt Essen unterstützen die Schule derzeit
Der 16-Jährige sitzt weiter in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen wurden am Montag von der Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe übernommen. Grund sei „die besondere Bedeutung der Tat“, sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Karlsruhe.
Der reguläre Schulbetrieb am Don Bosco-Gymnasium beginnt am Dienstag; am Montag waren mündliche Abiturprüfungen. Schulpsychologen der Stadt Essen unterstützen die Schule derzeit.