Essen-Frohnhausen. Beim Verlassen der Tram am Gervinusplatz ist ein Mann verletzt worden. Hier geschah schon 2020 ein schwerer Unfall. Passiert ist seither nichts.

Beim Aussteigen aus einer Straßenbahn ist ein 48-jähriger Mann am Samstagnachmittag von einem Pkw erfasst und schwer verletzt worden. Lebensgefahr besteht nicht, der Mann musste aber in ein Krankenhaus gebracht werden.

Nähere Einzelheiten zu dem Unfall konnte die Polizei auch am Sonntag nicht nennen - wies aber erneut darauf hin, dass haltende Straßenbahnen möglichst gar nicht oder nur in Schrittgeschwindigkeit überholt werden dürfen.

83-Jährige fuhr 2020 ungebremst in Straßenbahngäste, ein Mann starb

Das Unglück am Samstag erinnert an einen schweren und spektakulären Unfall, der sich an gleicher Stelle im März 2020 ereignet hatte. Damals hatte eine Seniorin (81) mit hoher Geschwindigkeit die haltende Straßenbahn überholt und dabei neun Menschen, die aus der Straßenbahn ausstiegen, teilweise schwer verletzt. Ein 61-Jähriger war damals an den schweren Verletzungen gestorben.

Anwohner, Stadtteilpolitiker und die Ruhrbahn hatten danach auf eine Verbesserung der Verkehrssituation und Tempo 30 gedrängt. Passiert ist bislang nichts, wohl auch weil Veränderungen baulich sehr schwierig wären. Der Straßenquerschnitt lässt etwa den Bau einer Insel für Fahrgäste nur unter hohem Aufwand zu. Warum aber nicht wenigstens eine Ampel rotes Licht für Autofahrer anzeigt, während die Bahn hält, ist unklar. Die Diskussion um mehr Sicherheit für aussteigende Fahrgäste dürfte nun jedenfalls erneut beginnen.

Seit März muss sich die Seniorin aus Essen-Bredeney, die den Unfall vor zwei Jahren verursacht hatte, vor dem Essener Landgericht verantworten. Sie ist angeklagt wegen fahrlässiger Tötung, Gefährdung des Straßenverkehrs und fahrlässiger Körperverletzung in zehn Fällen. Zum Prozessauftakt schwieg die Frau. (JeS/F.S.)