Essen. Brot, Milch, Nudeln: Essener füllen Supermarktregale der Ukraine. Weitere Spenden sind nötig, um zum Beispiel auch teure Babynahrung zu liefern.
Die gemeinsame Hilfsaktion von Caritas Essen und Thomas Schiemann ist auf weitere Spenden angewiesen, um auch künftig große Mengen an Lebensmitteln in die Ukraine liefern zu können: Nach der größten Handelskette Silpo, die die Hilfsgüter an die Menschen vor Ort bringt, hat jetzt auch die zweitgrößte Kette der Ukraine „ATB“ bei Schiemann um Hilfe gebeten.
30 Millionen Ukrainer suchen in den Läden nach Lebensmitteln
„Wir werden tun, was wir können“, verspricht der Geschäftsmann. Es sei eine enorme Herausforderung, mehr als 30 Millionen Einwohner zu versorgen, die in den Supermärkten der beiden Ketten nach Lebensmitteln suchen. „Nicht organisatorisch – wir brauchen einfach noch mehr Spenden.“ Die Lieferung in die Ukraine und die Verteilung der Güter laufe bisher dank der Kooperation mit den ukrainischen Händlern gut.
So werden bis Mittwoch (16.3.) insgesamt neun große Lastzüge das Land erreichen. In den ukrainischen Läden seien bereits 33 Paletten – also 41.580 Packungen à 500 g – Vollkornbrot eingetroffen, außerdem 23.040 Liter H-Milch. Weitere Knapp 70.000 Liter Milch gehen am Montag (14.3.) auf die Reise; dazu 4800 Packungen Kinderzwieback und 11.000 Packungen Knäckebrot. Am Mittwoch (16.3.) folgen 132.000 Packungen Instant-Nudeln. Weitere Transporte mit Brot, Haferflocken, Käse, Salami und Mineralwasser sind schon geplant.
Grundnahrungsmittel sind auf dem Weg – Babynahrung ist teuer
„Wir bekommen wirklich sehr günstige Angebote für Grundnahrungsmittel. Aber mit der Hilfsanfrage von ATB und 1360 weiteren Geschäften bin ich doch etwas verzweifelt“, sagt Schiemann. Um die Produkte ins Land zu bekommen, vertraue er auf die vorhandenen Strukturen; um die Hilfe in gleicher Größenordnung fortführen zu können, benötige man zusätzliche finanzielle Mittel. Zumal Produkte wie Babynahrung leider sehr teuer seien. Gut 203.000 Euro seien bis Ende vergangener Woche für die Lebensmittel-Hilfe auf dem Spendenkonto der Caritas eingegangen. Dafür sei er den Essenern sehr dankbar und hoffe gleichzeitig, dass die Hilfsbereitschaft anhalte.
Schiemann selbst ist unterdessen vom Landesinnenministerium um Unterstützung gebeten worden und hilft nun, Transporte mit medizinischen Hilfsgütern und Krankenhausbetten in die Ukraine zu bringen – die ersten beiden Sattelzüge seien schon vor Ort eingetroffen. Derweil setzen schon weitere Hilfsdienste auf seine Kenntnisse und Kontakte in die Ukraine.
Geldspenden bitte auf das Konto des Caritasverbandes für die Stadt Essen: IBAN DE17 3606 0295 0000 0055 50. Stichwort „Lebensmittel Ukraine“. Unternehmer, die Lebensmittel ab einer Größe von etwa zehn Paletten spenden möchten, wenden sich bitte per Mail an ukrainehilfe@caritas-e.de