Essen. Mit bewegenden Worten hat sich Thomas Schiemann an die Essener gewandt: Sie sollen die Ukraine nicht allein lassen. Er plant eine Hilfsaktion.
Mit einer sehr persönlichen Botschaft hat sich der Essener Geschäftsmann Thomas Schiemann auf der Solidaritäts-Kundgebung für die Ukraine am Samstag (26.2.) in der Essener Innenstadt zu Wort gemeldet. Seine Frau stammt aus der Ukraine, ihre Familie lebt in Charkow, das gerade schwerste Angriffe erlebt. Auch als Lebensmittel-Exporteur hat Schiemann viele Kontakte ins Land. „Meine Schwiegereltern, meine Schwägerin und Partner von uns, sie alle sitzen unter der Erde in Bunkern wie im Zweiten Weltkrieg. Wir kriegen Bilder aus Charkow von Raketen, die auf die Stadt niederprasseln und die zivile Einrichtungen treffen.“
Seit Ausbruch des Krieges ist Schiemann rund um die Uhr im Kontakt zu Angehörigen und Bekannten, tröstet, zeigt ihnen, dass er an ihrer Seite steht: „Sie alle haben Angst zu sterben.“ Von seinem eigenen Land ist Schiemann enttäuscht, wie er auch auf der Demo klar machte: „Ich empfinde es als Skandal, dass wir nicht in der Lage sind, ein Land, das bedroht wird von einem Diktator in irgendeiner Form zu unterstützen.“ Er selbst will jetzt als Soforthilfe einen Hilfstransport mit Brot organisieren.
Viele sind auf der Flucht, einige wollen nach Essen kommen
Einige seiner Mitarbeiter seien schon in der Westukraine, um von dort weiter nach Deutschland zu kommen. Er habe allen versprochen, sie zu unterstützen. An die Zuhörer gewandt, bat er: „Helfen Sie uns und lassen Sie die Menschen nicht so allein, wie Deutschland sie zuvor allein gelassen hat.“