Essen-Schönebeck. Der beliebte Schönebecker Gastronom Manfred Kleine-Möllhoff ist überraschend im Alter von 67 Jahren gestorben. Ein Nachruf.

Gastwirt, Hotelier und Menschenfreund: Im Stadtteil galt der gebürtige Schönebecker Manfred Kleine-Möllhoff Zeit seines Lebens als Institution. Nun ist der Unternehmer überraschend verstorben. Manfred Kleine-Möllhoff wurde nur 67 Jahre alt.

Schönebeck trauert, man muss es so sagen. „Die Nachricht von Manfreds Tod war ein Schock für jeden, der ihn näher kannte“, sagt Peter Reinirkens, ein alter Weggefährte und langjähriger Vorsitzender des Bürger- und Verkehrsvereins Schönebeck (BVV). Beide zählten im Jahr 1994 zum Gründungsvorstand. Sechs Jahre lang war „Manny“, wie ihn seine zahlreichen Freunde nannten, zweite Kraft im Verein.

Am Abend vor dem Tod noch gemeinsam gefeiert

So richtig realisiert hat Peter Reinirkens den Verlust seines früheren Mitstreiters längst nicht. Noch am 1. März hatten er und Manfred Kleine-Möllhoff gemeinsam einen Geburtstag bei Freunden gefeiert. „Wir waren alle in bester Stimmung und topfit. Auch Ingrid, die stets an Manfreds Seite war. „Sie haben immer alles zusammen gemacht, waren 47 Jahre lang verheiratet und unzertrennlich“, sagt Peter Reinirkens betrübt. Bis ihn tags darauf ein schwerer Infarkt ereilte und ihn jäh aus dem Leben riss.

Ein Leben, geprägt von ständiger Aktivität, beseelt von einem „immensen Ehrgeiz, alle gesteckten Ziele umzusetzen“, wie seine Tochter Milana sagt. „Mein Vater hatte immer gleich mehrere Projekte auf dem Plan. Pausen gönnte er sich eigentlich nie. Diese Eigenschaft habe ich wohl von ihm geerbt.“

Seit dem Jahr 2011 leiteten beide gemeinsam das Hotel Fürstenberg an der Frintroper Straße, das ihr Papa direkt neben der Gaststätte Fuhrmannsruh bauen ließ, „um seine Tochter für die Zukunft abzusichern“, wie Milana sagt. Die Gastronomie hatte der Unternehmer bereits im Jahr 1977 erworben, aber direkt weiter verpachtet.

Ausbildung und Meistertitel in der Metzgerei Bickert

Seiner Ausbildung absolvierte er in der Metzgerei Bickert, die noch heute in Schönebeck zu finden ist. Nach seinem Meistertitel machte sich Manfred Kleine-Möllhoff selbstständig. Mit gerade einmal 22 Lenzen eröffnete er im Jahr 1976 einen Schnellimbiss an der Altendorfer Straße. Drei weitere in Schönebeck und Borbeck sollten folgen. Später, zur Jahrtausendwende, übernahm der Geschäftsmann die Gastronomie „Münze“ auf Schloss Borbeck, die er 15 Jahre lang führen sollte.

Der Umgang mit den Menschen lag ihm im Blut – und dies nicht nur beruflich. Bis zu seinem überraschenden Tod war Manfred Kleine-Möllhoff nicht nur Mitglied im Bürgerverein, sondern auch im Schönebecker Bürgerschützenverein aktiv. An der Seite seiner Königin Ingrid war er Prinzgemahl. Auch für den Karneval entwickelte er eine Leidenschaft. Bei der KG „Böse Borbecker Buben“ war er zuletzt Ehrensenator.

„Manfred besaß zwar kein Gardemaß, aber er war ein Mann mit einem außergewöhnlichen Durchsetzungsvermögen und noch größerer Energie“, sagt Peter Reinirkens. Andere, darunter Bezirksbürgermeisterin Margarete Roderig, attestieren Manfred Kleine-Möllhoff einen „lieben Charakter, gepaart mit einer hohen sozialen Empathie“. Ein Mensch, der immer bereit war, anderen zu helfen. So wollen und werden die Schönebecker ihren „Manny“ in Erinnerung halten.