Essen-Schönebeck. . Vor 26 Jahren saßen ein paar Schönebecker beim Pfarrfest zu später Stunde noch zusammen. Heraus kam die Idee für den Bürger- und Verkehrsverein.

An der Dorfwiese ist schon für den 1. Mai geflaggt: rechts Grün-Weiß-Rot für NRW, links Blau-Gelb mit der Krone und dem beiden Schilden für Essen und auf der weißen Fahne in der Mitte prangt die gelbe Sonne mit den gelben und grünen Wellen darunter. Sie steht für Schönebeck. Die Sonne für schön und die Welle für Beck (Bach).

Harald Häde, der Vorsitzende des Bürger- und Verkehrsvereins Schönebeck, vor der Uhr an der Dorfwiese. In der Mitte der 14 Meter hohe Maibaum.
Harald Häde, der Vorsitzende des Bürger- und Verkehrsvereins Schönebeck, vor der Uhr an der Dorfwiese. In der Mitte der 14 Meter hohe Maibaum. © Klaus Micke

Quer davor kündigt ein Banner das Maifest an, das der Bürger- und Verkehrsverein (BVV) veranstaltet. Es ist das 26. Maifest, ein besonderes, denn zugleich feiert der Bürger- und Verkehrsverein sein 25-jähriges Bestehen. „Eine Gruppe Männer hatten hier, beim Pfarrfest 1993, die Idee zur Gründung des Bürger- und Verkehrsvereins“, sagt Harald Häde, seit 2012 Vorsitzender von zurzeit 385 Vereinsmitgliedern. Man sagt, es sei damals zu fortgeschrittener Stunde gewesen, als die Vereinsgründung beschlossen wurde.

Klaus Diekmann ist jüngstes Ehrenmitglied

Die Schönebecker wollten sich von Borbeck abnabeln, zu dessen Bürgerverein sie damals gehörten. Bei den Borbeckern stieß das Schönebecker Streben nach Eigenständigkeit nicht gerade auf Begeisterung. „Das ist aber lange her. Später haben sie uns beraten “, sagt Klaus Diekmann. „Mr. Schönebeck“ ist Beisitzer und auf der jüngsten Jahreshauptversammlung zum Ehrenmitglied ernannt worden.

1993 kam in Schönebeck die Idee für einen eigenen Bürger- und Verkehrsverein auf. Das ist 26 Jahre her. Der Bürger- und Verkehrsverein feiert 25-Jähriges. Wie passt das zusammen? „Die Vereinsgründung hat sich damals hinausgezögert, weil die Satzung aus juristischen Gründen mehrfach geändert werden musste“, sagt Harald Häde. Er selbst war nicht dabei, weiß das aber aus Erzählungen von Männern wie dem Gründungsmitglied, langjährigen Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden Peter Reinirkens.

Bürgerinitiative scheiterte im Jahre 1973

Gäste sitzen am Sonntag den 07.10.2018 beim Bauernmarkt rund um die Dorfwiese in Schönebeck. Foto: Kerstin Kokoska/ FUNKE Foto Services
Gäste sitzen am Sonntag den 07.10.2018 beim Bauernmarkt rund um die Dorfwiese in Schönebeck. Foto: Kerstin Kokoska/ FUNKE Foto Services

Einen ersten Versuch, die Interessen des Stadtteils Schönebeck durch eine Bürgerinitiative zu vertreten, gab es bereits im Januar 1973. Doch er schlug fehl. Unterschiedliche Vorstellungen sprengten den Vorstand und damit die Bürgerinitiative. Schönebeck schickte zwei Vertreter in den Borbecker Vorstand. „Leider blieben die Bemühungen der beiden Schönebecker oft ohne Erfolg, da sich der Bürger- und Verkehrsverein Borbeck fast ausschließlich um die Belange von Borbeck-Mitte kümmerte“ ist in der Festschrift zu lesen. Am 5. Dezember 1994 war es amtlich. Schönebeck hatte seinen eigenen Bürger- und Verkehrsverein.

Heimatpflege und Erhaltung der Traditionen heißen die Vereinsziele. Dazu gehören selbstredend auch Feste wie zum 1. Mai oder Veranstaltungen wie der beliebte Bauernmarkt. „Und wir kümmern uns um die Grünflächen“, fügt Harald Häde hinzu. Von allem etwas war 2001 im Spiel, als es um die Uhr mit dem roten Feuermelder-Knopf an der Dorfwiese ging, ein Wahrzeichen des Stadtteils. Der Bürger- und Verkehrsverein wollte die marode Uhr durch eine neue samt modernem elektrischen Innenleben ersetzen.

Neue Uhr kostete 32.000 Euro

Die Uhr an der Schönebecker Dorfwiese.
Die Uhr an der Schönebecker Dorfwiese. © BVV

Bei Kosten von 32.000 Euro mussten die Schönebecker erst einmal schlucken. Aber nur kurz. „In wenigen Jahren kamen die Spenden zusammen, indem die Schönebecker Bausteine kauften“, erinnert sich Klaus Diekmann. Die Uhr überragt den Maibaum. Er ist aus Metall, ersetzt seit dem vergangenen Jahr die hölzerne Variante und ist 14 Meter hoch, 50 Zentimeter höher als der in Dellwig, frotzeln die Schönebecker gerne, wenn Klaus-Dieter Pfahl, Vorsitzender des Bürger- und Verkehrsvereins Dellwig, zu Gast ist.

Das Wir-Gefühl der knapp 10.000 Schönebecker ist dem Bürger- und Verkehrsverein wichtig. Und deshalb bezieht er auch zu Themen wie den geplanten Abriss der Kirche St. Antonius Abbas Stellung. „Ein Dorf ohne Kirche geht gar nicht“, schreibt Peter Reinirkens in seinem Grußwort zum Silberjubiläum kurz und bündig. „Unser Vorstand ist in den Steuerungsgruppen vertreten“, betont Harald Häde.

Am 1. Mai wird aber erst einmal gefeiert: das 26. Maifest und das 25-jährige Bestehen des Bürger- und Verkehrsvereines.

NACHWUCHSORCHESTER ERÖFFNET MAIFEST

  • Das 26. Maifest auf der Dorfwiese wird um 11 Uhr vom Nachwuchsorchester des Schönebecker Jugendblasorchesters unter der Leitung von Dorothea Wember eröffnet. Traditionell wird dann der Maibaum durch Pastor Benno Brengelmann um 12 Uhr gesegnet.
  • Anschließend sorgen die Ruhrkrainer bis 14 Uhr mit volkstümlicher Blasmusik für gute Laune. Ab 14 Uhr stehen dann The Servants unter dem Motto „Born To Rock“ auf der Festbühne, und ab 16 Uhr werden dann Danny and The Chicks die Dorfwiese rocken. Das Spielplatzfest mit Fahrradturnier, Ponyreiten, Torwandschießen, Hüpfburg und vieles mehr findet ab 14 Uhr statt.
  • Die Schönebecker Straße wird am Veranstaltungstag in Höhe der Dorfwiese in beide Richtungen gesperrt. Parkmöglichkeiten gibt es am Terrassenfriedhof und auf der Aktienstraße.