Essen-Rüttenscheid. An der Rüttenscheider Straße 325 in Essen entsteht ein großes Geschäftshaus für Einzelhandel und Büros. Das ist der aktuelle Stand der Planung.

Mehr Büros und mehr Geschäfte: An der Rüttenscheider Straße 325 soll in den kommenden Jahren ein großes Gebäude entstehen. In unmittelbarer Nähe der Haltestelle Alfredusbad setzen die Projektentwickler 4bricks und Kobix gemeinsam mit dem Investor Mount Real Estate Capital Partners einen großen Neubau um. Auf einem 2990 Quadratmeter großen Grundstück planen sie gemischt genutzte Mietflächen im Umfang von etwa 6400 Quadratmetern.

Wie Mount mitteilt, sind 1200 Quadratmeter für Einzelhandel und 5200 Quadratmeter für Büros eingeplant. Darüber hinaus sollen 122 Tiefgaragenstellplätze geschaffen werden. Der Baubeginn ist für Mitte 2022 und die Fertigstellung bis Ende des zweiten Quartals 2024 geplant. Das Gesamtinvestitionsvolumen beläuft sich auf rund 32 Millionen Euro. Laut Guido Schürken, Geschäftsführer von 4bricks, ist der Bauantrag für den Tiefbau bereits gestellt worden. Der Antrag für den Hochbau soll demnächst folgen.

Ursprünglich war ein vierteiliger Komplex mit Ziegelfassade in Rüttenscheid geplant

Das Grundstück ist bereits im Jahr 2019 gekauft worden. Die Mehrheit des Areals gehörte zunächst der Essener Firma Greyfield, die mittlerweile aus dem Projekt ausgestiegen ist. Ursprünglich war geplant, einen vierteiligen Gebäudekomplex mit Ziegelfassade zu errichten. Daher stammte auch der Projekttitel „4brix“ (auf Deutsch: „Vier Backsteine“), der inzwischen zum Namen des Projektentwicklers geworden ist.

Derzeit ist das Gelände an der Rüttenscheider Straße 325 noch eine Brache.
Derzeit ist das Gelände an der Rüttenscheider Straße 325 noch eine Brache. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Das Bauvorhaben ist derweil in „Rü3zwei5“ umbenannt worden. 4bricks und Kobix sind für die Planung, die Projektentwicklung, sämtliche Baumaßnahmen und die Vermarktung zuständig. Mount beteiligt sich mit Eigenkapital und stellt die weitere Finanzierung mit Fremdkapital und Mezzazine-Kapital (eine Mischform zwischen Eigen- und Fremdkapital) sicher. Außerdem ist der Projektentwickler Koschany + Zimmer an der Projektentwicklung beteiligt. Den Entwurf für das Gebäude hat das Architekturbüro Schwarzgold Architekten erarbeitet.

Schon viele Interessenten für die Flächen in Essen-Rüttenscheid

Guido Schürken erklärt, dass im Laufe des Planungsprozesses mehrmals Anpassungen vorgenommen werden mussten: „Wir haben die Kubatur überarbeitet. Außerdem wird das Gebäude größer als ursprünglich geplant und zwei Tiefgaragen kommen dazu.“ Zu Beginn sei zudem nicht geplant gewesen, das gesamte Erdgeschoss an den Einzelhandel zu vermieten. Eine Nutzung nur durch Büros sei am Ende aber wegen der zusätzlichen Kosten, die durch den Bau der Tiefgarage entstehen, nicht auskömmlich gewesen.

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Laut Schürken gibt es bereits Interessenten für die neuen Flächen. „Die Firmen sind auf uns zugekommen“, berichtet der 4bricks-Geschäftsführer. „Das zeigt, dass Rüttenscheid als Standort höchstattraktiv ist.“ Wer genau sich für die Flächen interessiere, könne man noch nicht konkret sagen, so Schürken. Fest stehe allerdings, dass ein Unternehmen aus dem Bereich Nahversorgung in den neuen Gebäudekomplex einziehen wolle.

Auf dem ehemaligen Gelände des Essener Autohauses Brüne soll ab Mitte 2022 gebaut werden.
Auf dem ehemaligen Gelände des Essener Autohauses Brüne soll ab Mitte 2022 gebaut werden. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Bauareal befindet sich auf dem ehemaligen Gelände des Essener Autohauses Brüne

Mount-Geschäftsführer lobt den Standort

„Die Ruhrregion hat in den vergangenen Jahren große Erfolge in der Transformation der Wirtschaft zu verzeichnen, wie die erfolgreiche Ansiedlung von Großunternehmen zeigt“, sagte Detlef Thomßen, Geschäftsführer von Mount.

Der sehr gute Standort in Rüttenscheid habe sein Unternehmen überzeugt, in das Projekt einzusteigen. „Natürlich stimmt auch die Nachfrage vor Ort“, so Thomßen. Von Anfang an gab es keine Probleme, Interessenten für die Mietflächen zu finden.

Was die Gestaltung der Büros betrifft, so wollen die Projektentwickler flexible Möbelkonzepte anbieten, „je nachdem, was sich die Firmen wünschen“, so Schürken. Die Mieter könnten dann frei entscheiden, ob sie lieber ein Großraum-Modell oder mehr Trennungen möchten. Außerdem soll es Terrassen und Innenhöfe geben, wo sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Büros aufhalten können. Geplant ist ein Multinutzungskonzept: Statt einem großen Treppenhaus mit vielen Klingelschildern sind für die verschiedenen Büronutzer getrennte Eingänge vorgesehen, sodass jeder sein eigenes Entrée gestalten kann.

Das Objekt wird auf dem Gelände des früheren Autohauses Brüne gebaut. In den 1950er Jahren war das Unternehmen Brüne als Kfz-Betrieb gegründet worden. Später kam eine Tankstelle hinzu. Berichten zufolge soll im Zuge von Umbauten und Erweiterungen um das Jahr 1980 der Abriss erfolgt sein. 2018 zog dann der Oldtimerhändler Behrus Akbari ein. Nach nur zwei Jahren musste er seine edlen Limousinen allerdings an einen anderen Standort verlegen, weil der damalige Eigentümer Greyfield seine eigenen Pläne verwirklichen wollte.