Essen. Was ist die Ursache für den verheerenden Großbrand in Essen? Am Dienstagmorgen war ein Sachverständiger vor Ort.

Das Feuer im Gebäude an der Bargmannstraße ist erst am Dienstagmorgen komplett gelöscht worden. Die Einsatzkräfte entdeckten in der Nacht auf Dienstag mit ihren Wärmebildkameras immer wieder Glutnester, die sie ausmerzen mussten.

Am Dienstagmorgen ist ein Fassaden-Sachverständiger vor Ort. Nach erster, flüchtiger Begutachtung kommt er - noch inoffiziell - immerhin zu der Vermutung, dass nicht die Gebäudefassade das Problem ist, sondern die lichtweißen Balkon-Abdeckungen aus PVC, die sowohl seitlich als auch quer die Balkone verkleidet hatten. Sie seien offenbar ausschlaggebend für die rasend schnelle Verbreitung des Feuers.

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    Die gesamte Ruine ist am Dienstagmorgen weitgehend abgesperrt, viele Polizisten sichern den Komplex und sorgen dafür, dass niemand das Haus betritt. Auch das direkte Nachbarhaus, in dem am Dienstagmorgen ein Monteur Holzplatten zuschneidet, um damit die zerstörten Fenster zu verkleiden, darf nicht von Dritten beteten werden.

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    Die Brandermittler der Polizei werden mit ihrer Arbeit beginnen, um herauszufinden, was die Ursache für das Feuerinferno war, das drei Verletzte gefordert, drei Dutzend Wohnungen an der Bargmannstraße vernichtet und 128 Bewohnern Zuhause und Eigentum genommen hat.

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    Unterdessen machen Spekulationen die Runde, dass das Feuer von explodierenden Propangasflaschen ausgingen, die zu einem Grill gehören, der auf einer Terrasse im Erdgeschoss des Gebäudes steht. Diese Spekulation wird aber nicht bestätigt. Feuerwehr-Sprecher Christoph Riße: „Das höre ich zum ersten Mal, dazu gibt es derzeit keine gesicherten Erkenntnisse.“

    Aus welchem Material ist der Dämmstoff der Fassade? Auch das ist nach derzeitigem Wissensstand offenbar noch nicht ganz geklärt. Unterdessen spricht sich die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) für höhere Sicherheitsvorschriften für Fassadensysteme an Bauwerken aus. Die derzeitigen, in Europa geltenden Prüfsysteme, seien nicht ausreichend.

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