Essen. Ruhrlandklinik und Ruhruni forschen: Wie funktioniert das Immun-Gedächtnis der Lunge bei Asthma? Sie hoffen auf Erkenntnisse zur Asthma-Therapie.
Die zur Universitätsmedizin Essen gehörende, auf Lungen- und Atemwegserkrankungen spezialisierte Ruhrlandklinik freut sich mit der Ruhr-Uni Bochum über eine Förderung durch das Mercator Research Center Ruhr (Förderprogramm Mercur-Kooperationsprojekt): Über zwei Jahre werden die beiden Einrichtungen mit 360.000 Euro für ihr Projekt „Das Immunologische Gedächtnis der asthmatischen Lunge“ (Igal) gefördert.
Erkenntnisse zu neuen Behandlungsstrategien erhofft
Das Immunsystem bildet nach Kontakt mit Pathogenen oder anderen Stressoren (Allergene, Rauch...) ein immunologisches Gedächtnis. Dabei können sich Gedächtnis-T-Zellen in der Lunge ansiedeln, die bei erneutem Kontakt mit einem Pathogen (Viren, Gifte und andere Erreger) eine schnelle Immunreaktion hervorrufen können. Wie aber wirkt sich eine mögliche Fehlsteuerung der Gedächtnis-T-Zellen in der Lunge auf Asthma – eine der häufigsten chronischen Lungenerkrankungen – aus? Dieser Frage wollen die Wissenschaftler aus Essen und Bochum nachgehen.
„Wir werden dadurch einerseits zu einem besseren Verständnis der Erkrankung beitragen, aber hoffentlich auch zur Entwicklung neuer Behandlungsstrategien“, erklärt Prof. Dr. Michaela Schedel (Translationale Pulmonologie, Ruhrlandklinik), die das Projekt initiiert hat. Es wird zusammen mit Dr. Sebastian Reuter (Experimentelle Pneumologie) und Prof. Dr. Christian Taube (Leiter der Klinik für Pneumologie) umgesetzt. Seitens der Ruhr-Uni Bochum beteiligen sich Prof. Dr. Barbara Sitek (Clinical Proteomics) sowie Privat-Dozent Dr. Marcus Peters und Prof. Dr. Ingo Schmitz (beide Molekulare Immunologie).
Forscher aus Essen und Bochum wollen eng zusammenarbeiten
Mit ihrer aktuellen Zusammenarbeit wollen sie eine engere wissenschaftliche Interaktion zwischen den beiden Städten beginnen, um die Erforschung des immunologischen Gedächtnisses voranzutreiben. Da dieses auch bei anderen Erkrankungen und beim Erfolg von Transplantationen (Leber, Lunge) eine Rolle spielt, ist bereits eine DFG- Forschungsgruppe „Das immunologische Gedächtnis der Leber und Lunge“ (Iglu) geplant.