Essen-Altenessen. Ein Weihnachtsfest für Bedürftige veranstaltet das Essener Jugendhilfswerk jährlich. Dieses Mal wurde wahrscheinlich ein Leben gerettet.

Ein Weihnachtsfest für Bedürftige und Alleinstehende veranstaltet das Altenessener Jugendhilfswerk „Dein Kult“ jedes Jahr. Der Einladung folgten an Heiligabend 40 Bedürftige und am ersten Weihnachtsfeiertag etwa 45 Bedürftige und jeweils vier Alleinstehende.

Medizin-Sprechstunde im Dein-Kult-Café

An Heiligabend ist es für obdachlose Menschen besonders schwer. Während die meisten mit Familie und Freunden Weihnachten im Warmen feiern, stehen sie auf der Straße. „Auch sie waren mal Kinder und haben mit ihrer Familie unterm Weihnachtsbaum gesessen“, sagt Organisator Eyyüphan Duy. Deswegen hat der Gründer des Jugendhilfswerks „Dein Kult“ beschlossen, wohnungslose Menschen an Heiligabend zu beschenken – mithilfe von Spenden, die im Vorhinein im Dein-Kult-Café abgegeben wurden.

Eyyüphan Duy organisiert seit einigen Jahren ein Weihnachtsfest für Bedürftige in Essen.
Eyyüphan Duy organisiert seit einigen Jahren ein Weihnachtsfest für Bedürftige in Essen. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Duy hatte mit Melek Kücük, Fachärztin für innere Medizin, und dem Allgemeinmediziner Robin van Treck dieses Mal auch ein medizinisches Angebot organisiert. Die Bedürftigen wurden versorgt und geimpft, einer musste sogar ins Krankenhaus eingewiesen werden. „Der hätte die folgende Nacht sonst wahrscheinlich nicht überlebt“, erzählt Duy, der diese Sprechstunde auch beim nächsten Weihnachtsfest anbieten will.

Frisch gekochtes Essen für Bedürftige

Wie jedes Jahr durften sich die Bedürftigen Hygieneartikel und Kleidung aussuchen und es gab ein warmes Essen. „Ich bin sehr dankbar, dass sich die Menschen hier für uns einsetzen“, so einer der Gäste. An Heiligabend wurde im großen Saal des Zentrums für Kooperation und Inklusion (KD 11/13) Rinder- und Kalbfilets in Pfeffersauce sowie Hähnchenbrustfilet Hawaii serviert, dazu Rotkohl, Knödel und Reis. Am ersten Weihnachtsfeiertag wurde Gänsekeulen in Cranberrysauce, Rindergeschnetzeltes in Champignonsauce, Buttergemüse, Kartoffeln und Knödel aufgetischt. Zudem gab es an beiden Tagen auch Salat, Börek verschieden gefüllt, Fladenbrot und als Dessert Torten.

„Die Gäste waren total dankbar“, erzählt Duy, der von den Jugendlichen des Jugendhilfswerk bei der Aktion unterstützt wurde. Duy war früher selbst drogenabhängig und kennt die Nöte und Sorgen der Bedürftigen. Sein Grundsatz: „Aufgeben ist keine Option.“

Das Naturheilmobil für Menschen ohne Obdach hält jeden ersten, dritten und fünften Mittwoch im Monat von 17 bis 18.30 an der Südseite des Hauptbahnhofs und von 19 bis 20.30 Uhr am Pferdemarkt vor der St. Gertrudkirche. Infos unter https://naturheilpraxis-ohne-grenzen.de/