Essen. EMG hat das Förderprogramm erstmals genutzt, um ein Geschäft zu halten statt neue anzusiedeln. Warum die Inhaberin von „Mea Living“ dies begrüßt.

Das Geschenkartikel- und Accessoire-Geschäft „Mea Living“ bleibt der Limbecker Straße durch die subventionierte Miete des Landesprogramms Innenstadt erhalten. Das berichtet die Essen Marketing GmbH (EMG). Das Unternehmen, das auch Filialen in Duisburg und Oberhausen hat, will zum 1. Januar in das Ladenlokal Limbecker Straße 58 ziehen, bisher bietet es wenige Meter weiter im Haus Limbecker Straße 47 sein Sortiment an.

Dank des steuerfinanzierten Förderprogramms, das auch einen Beitrag des Vermieters voraussetzt, ist die Miete am neuen Standort nun um bis zu 80 Prozent günstiger als es normalerweise der Fall wäre. Inhaberin Andrea Rousselle empfindet den Umzug folgerichtig als großes Glück: „Wir freuen uns sehr, durch das große Engagement der Stadt Essen und der Förderung vom Land unseren bisher als Pop-up-Store geplanten Geschenkeladen um ein weiteres Jahr verlängern zu können“, erklärte sie laut Pressemitteilung der EMG.

Geschenkartikel, Dekorationen und Accessoires sind das Geschäftsmodell von „Mea Living“. Das Unternehmen hat noch Filialen in Duisburg und Oberhausen.
Geschenkartikel, Dekorationen und Accessoires sind das Geschäftsmodell von „Mea Living“. Das Unternehmen hat noch Filialen in Duisburg und Oberhausen. © Unbekannt | EMG

Erstmals hat die EMG damit einen Laden nicht etwa wie bisher neu angesiedelt, sondern mit Hilfe des Subventionsprogramms lediglich gehalten. Hintergrund: „Mea Living“ kam erst jüngst in die Essener Innenstadt und hat einen dreimonatigen Übergangsmietvertrag im Haus Nummer 47. Dieser Standort wäre laut EMG zwar ebenfalls förderfähig gewesen, doch hätte der Vermieter dort von der bereits reduzierten Übergangsmiete ebenfalls noch einmal 30 Prozent nachgeben müssen, was diesem laut EMG nicht mehr wirtschaftlich erschien. Also sei nur der Umzug geblieben oder eben die Aufgabe des Standorts in der Essener Innenstadt.

EMG: Ohne das Förderprogramm wäre es nicht gelungen, das Unternehmen am Standort zu halten

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Die EMG ist froh, dass letzteres nicht eintrat. Mit Andrea Rousselle habe man eine engagierte Unternehmerin für die Limbecker Straße halten können. „Ohne das Förderprogramm wäre es sicherlich nicht gelungen, sie am Standort zu halten“, sagt Svenja Krämer, Citymanagerin bei der EMG. Zwar steht – zumindest vorübergehend – nun bald ein anderer Laden leer, doch wertet die EMG sogar einen Umzug schon als Erfolg. „Am Ende zählt, dass sie auf der Limbecker Straße bleibt und den Standort weiter nach vorne bringt“, so Krämer.

Glücklich über die Vermittlung von Mea Living ist laut EMG auch Immobilieneigentümer Frank Schmitz: „Als Vermieter begrüße ich das Förderprogramm des Landes NRW, das den stark in Mitleidenschaft gezogenen Innenstadtflächen sowohl Vermietern als vor allem auch Mietern dringend notwendige Unterstützung ermöglicht.“ Hervorzuheben sei in diesem Zusammenhang das Engagement der EMG für die Wiederbelebung der Essener Innenstadt. „Ich bin davon überzeugt, dass nach Beendigung der Pandemie die Limbecker Straße in neuem Glanz erscheinen wird“, so Schmitz.

Mea Living hat sich zunächst für ein Jahr am Standort gebunden. Zuletzt gab es heftige Debatten, um die Ansiedlung eines Geschäfts des Schokoladen-Konzerns Lindt auf der Limbecker Straße, da das Schweizer Unternehmen ebenfalls von dem Landesprogramm profitieren konnte.