Essen. Lindt hat auf der Limbecker Straße in Essen einen Laden eröffnet und profitiert von einem Förderprogramm. Das ist Irrsinn. Ein Kommentar.

Sicher ist prinzipiell zu begrüßen, wenn der Schweizer Edel-Chocolatier Lindt künftig die Limbecker Straße in Essen mit seiner Anwesenheit beehrt. Top-Marken gab es dort früher einige, Ältere werden sich erinnern.

Dass der Steuerzahler diese Neuansiedlung mit rund 50 Prozent des Mietpreises unterstützt, ist aber ordnungspolitisch absoluter Irrsinn. Wir reden hier ja nicht über ein kleines Start Up mit guten Ideen und wenig Kapital, dem mit einer Anschub-Subvention vielleicht wirklich geholfen ist, sondern über einen milliardenschweren Konzern. Lindt sollte in der Lage sein, Marktmiete zu bezahlen. Und wenn das nicht trägt, was natürlich sein kann, ist es halt der falsche Standort.

Subventionen ziehen Profiteure an

Doch jede Subvention zieht naturgemäß Profiteure an, so sicher wie das Licht die Motten. Wie die Geschäftsnachbarn auf der Limbecker darüber denken, die nicht in den Genuss von Staatsknete kommen, kann man sich ungefähr vorstellen.

Die Stadt will mit ihren Eingriffen Qualität in die Innenstadt bringen, mittelfristig droht aber das Gegenteil, weil die Hauseigentümer überhaupt keinen Grund haben, die Preise marktgerecht zu senken. Vater Staat zahlt ja, jedenfalls ein paar Jahre. Danach ist auch Lindt wahrscheinlich wieder weg.

Wie gesagt: Ein Irrsinn.