Essen. Hochbetrieb für Paketboten: Die Paketmengen vor Weihnachten liegen fast auf dem Niveau des Rekordjahres 2020. DHL und DPD haben reagiert.

Die Paketflut ist in Essen ungebrochen: Während der Einzelhandel in der City und in den Stadtteilen vom Weihnachtsgeschäft bisher eher enttäuscht ist, läuft der Onlinehandel gerade auf Hochtouren. Die Paketmengen, die täglich von der Deutschen Post DHL oder von DPD im Stadtgebiet ausgeliefert werden, bewegen sich auf dem Rekordniveau des Vorjahres, teils leicht darunter. Doch anders als im vergangenen Jahr, als die Essener auf den Onlinehandel kurz vor Weihnachten quasi angewiesen waren, gibt es in diesem keinen Lockdown im Einzelhandel. „Angesichts dessen ist das Geschäft weiterhin sehr stark“, sagte eine Sprecherin der Deutschen Post DHL.

Und weil auch die Essener und Essenerinnen ihre Geschenke immer häufiger auf den letzten Drücker bestellen, arbeiten die Paketboten in diesen Tagen im Akkord. Die Deutsche Post DHL erwartet Dienstag und Mittwoch den Höhepunkt im diesjährigen Paketgeschäft. In den vergangenen Wochen lieferte DHL täglich bis zu 65.000 Pakete in Essen aus. Diese Menge könnte bis zum 24. Dezember somit nochmals übertroffen werden. Beim Konkurrenten DPD sind es derzeit rund 40.000 Sendungen, die die Niederlassung in Karnap am Tag verlassen.

Paketgeschäft in Essen liegt deutlich über dem Niveau der Vor-Corona-Zeit

Der Versandhändler Amazon, der seit Mitte 2020 ein Verteilzentrum in Essen hat, wollte keine Angaben zu den derzeitigen Paketmengen machen. In normalen Zeiten liefert Amazon von dort 50.000 Pakete aus. Im jetzigen Weihnachtsgeschäft dürften sich die Sendungen – ähnlich wie bei DHL oder DPD – auch bei Amazon gegenüber „Normalzeiten“ nahezu verdoppelt haben.

Wie stark das Paketgeschäft um Weihnachten in der Corona-Zeit auch in Essen zugenommen hat, zeigen diese Zahlen: Im Weihnachtsgeschäft 2019 vor der Pandemie brachte die Deutsche Post täglich rund 60.000 Pakete in die Haushalte, jetzt sind es pro Tag 5000 mehr. Bei DPD bewegten sich die Mengen damals in der Spitze bei 32.000 täglich. 2021 liegen sie um rund 8000 höher.

Um diese Mengen bewältigen können, hat DHL wieder zusätzliche Aushilfen eingestellt. In Essen sind dieses Jahr neben den 300 Paketboten, die zur Stammbelegschaft zählen, 80 befristet angestellte Fahrer im Einsatz. DPD hat seine Mannschaft von 225 Fahrern um weitere 40 aufgestockt.

Im Briefzentrum werden auch Pakete sortiert

Zusätzlich tragen bei DHL jetzt auch verstärkt die Briefzusteller kleinere Pakete mit aus. Diese Sendungen werden nicht in den Paketzentren, sondern im Briefzentrum in Vogelheim sortiert und von dort aus verteilt. Die Deutsche Post setzt dort seit Herbst einen sogenannten Multiformatsorter ein, der eine zusätzliche Sortierkapazität von 10.000 Sendungen pro Stunde hat. Während das Briefzentrum damit besser ausgelastet wird, werden die drei Paket-Zustellbasen in Stoppenberg, Steele-Horst und Bergeborbeck entlastet.

Die Paketzusteller werden auch in diesem Jahr wieder an Heiligabend bis in die Nachmittagsstunden unterwegs sein, um noch möglichst alle Pakete auszuliefern. Wer sichergehen will, dass sein Paket pünktlich bis zum Fest ankommt, muss sich sputen. Am 20. Dezember ist Einlieferungsfrist. Für Briefe und Postkarten bleibt noch etwas mehr Zeit: Sie sollten vor der letzten Leerung am 22. Dezember in den Briefkasten geworfen werden.