Essen-Schonnebeck. Seit Jahren stehen zwei Grundschulen in Essen schief. Jetzt sollen sie umziehen. Schüler und Lehrer hatten immer wieder über Schwindel geklagt.

Der Johann-Michael-Sailer-Schule und der Schillerschule in Schonnebeck wurde wenige Tage vor den Sommerferien der lange geplante Umzug in den Modulbau abgesagt. Jetzt soll es aber klappen: In der ersten Januarwoche soll das Team die längst gepackten Kartons auspacken dürfen.

Lieferengpässe sorgten für Stress bei Verantwortlichen

Das Stadtpresseamt hat mitgeteilt, dass der Interimpavillon weitestgehend fertig ist. Jacqueline Schröder: „In dieser Woche finden letzte Restarbeiten im Innenausbau statt.“ Ein Umzug der Schulen in das neue Gebäude sei dann final für die erste Januarwoche 2022 eingeplant.

Zuletzt hatten die Verantwortlichen noch ordentlich geschwitzt; es gab Lieferengpässe bei Komponenten, die für den sicheren Betrieb des Interims entsprechend der technischen Vorschriften und des Brandschutzkonzeptes benötigt wurden. „Die Teile sollen aber diese Woche kommen“, erklärt Schröder.

Das Gebäude der beiden Schonnebecker Grundschulen steht in Folge von Bodensenkungen bereits seit Jahrzehnten schief und soll langfristig ersetzt werden. Auf die Gebäudebreite von ungefähr 60 Metern berechnet, steht die Schule etwa 1,70 Meter schief. Man geht davon aus, dass Boden-Absenkungen durch den Bergbau die Ursache sind. Die Folgen: Türen fallen von selbst zu, Stifte rollen von den Tischen, und Schüler sowie Lehrer klagen immer wieder über Schwindel und Kopfschmerzen. Die Stadt entschied deshalb, dass beide Schulen ausziehen sollen; das Gebäude soll abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden; zwei neue Grundschulen für den Stadtbezirk VI sind beschlossene Sache. So steht es auch im neuen Schulentwicklungsplan.

Mehrstöckiger Containerbau soll als Ersatz für die schiefen Schulen in Essen dienen

Auf einem Bolzplatz in der Nähe des Geländes ist jetzt ein mehrstöckiger Containerbau entstanden, der für mindestens sechs, eher sieben Jahre als Ersatz dienen soll, bis die neuen Gebäude errichtet sind. „Die Vorfreude auf den Umzug ist groß“, erklärt Nicole Brandenberg, Schulleiterin der Schillerschule, der auch das Außengelände mit den verschiedenen Spielgeräten gut gefällt.

Die Kartons, die ihr Team schon in den Sommerferien fertig gepackt hatte, wurden gar nicht wieder komplett ausgepackt. „Wir suchen uns immer das heraus, was wir dringend brauchen“, erklärt Brandenberg. Das sind beispielsweise Materialien, die im offenen Ganztag gebraucht werden, Kopiervorlagen oder zuletzt auch Warnwesten für die Kinder.