Essen. Seit Jahren steht ein Schulgebäude in Essen-Schonnebeck schief. Kindern und Lehrern ist ständig schwindelig. Wo ein Neubau entstehen könnte.
An der Immelmannstraße in Schonnebeck steht eine Schule, doch eigentlich steht sie nicht, sie neigt sich vielmehr: Das 21 Meter breite Gebäude ist auf der rechten Seite 60 Zentimeter höher als auf der linken. Das liegt an den Folgen des Steinkohlebergbaus. Zollverein ist direkt um die Ecke. Wer sich in dem Gebäude bewegt, das Heimat für die Schiller- und für die Johann-Michael-Sailer-Schule ist, hat ein Gefühl wie auf einem schwankenden Schiff. Man meint, wegzukippen. Mehrfach berichtete diese Redaktion darüber, dass Schüler und Lehrer über Kopfschmerzen und Schwindel klagen.
Zuletzt hatte die Stadt im Frühjahr in einigen Räumen von Schiller- und Sailerschule testweise Holzpodeste eingebaut, um die Ebenen zu begradigen. Das war bereits mit einigem Aufwand verbunden, weil Waschbecken und Heizkörper angehoben, Fenster gesondert gesichert werden mussten, damit keine Schüler herausfallen. Sollte dies die Situation verbessern, wird diese Lösung bis Jahresende auf das gesamte Gebäude ausgeweitet. „Aufgrund der coronabedingten Schulschließungen konnten die Doppelböden im ersten Halbjahr 2020 aber nicht ausreichend getestet werden. Die Testphase konnte dadurch erst jetzt nach Sommerferien anlaufen und wird noch einige Zeit andauern“, so die Stadt.
Neubau der Grundschulen im Essener Stadtbezirk VI – Ergebnisse der Standortsuche
Dass aber auch diese Lösung nur provisorisch sein kann, ist allen Beteiligten klar, weshalb der Schulausschuss der Stadt Essen nun mögliche Standorte für einen Neubau der Schule vorgestellt hat. Bei der Bewertung der Flächen im Stadtbezirk VI wurden unter anderem die Größe, die Eigentumsverhältnisse, die planungsrechtliche Situation und auch die Lage im Schulstandortnetz zugrunde gelegt.
Als mögliche Standorte für die beiden Neubauten kommen sowohl der Altstandort an der Immelmannstraße, sowie zwei Flächen rund um den Neubau der Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Frage. Ein ehemaliger Schulstandort an der Bonifaciusstraße 187 soll zunächst zurückgestellt werden, da er außerhalb der Schülerströme für den Stadtbezirk liege.
Der Schulausschuss hat sich für die Prüfung weiterer Standorte ausgesprochen, da die von der Verwaltung vorgeschlagenen Grundstücke sehr nah an einer weiteren Grundschule in dem Stadtteil liegen. Der Rat wird voraussichtlich in seiner Sitzung Ende August darüber entscheiden, ob die Verwaltung weitere Prüfschritte für die möglichen Standorte einleiten soll.
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