Essen-Schonnebeck. Schüler und Lehrer hatten über gesundheitliche Probleme geklagt. Bis ein Neubau zur Verfügung steht, sollen sie in einen Modulbau umziehen.

Das Gebäude der beiden Schonnebecker Grundschulen Johann-Michael-Sailer-Schule und Schillerschule in Essen steht in Folge von Bodensenkungen bereits seit Jahrzehnten schief und muss langfristig ersetzt werden. Schüler und Lehrer hatten in der Vergangenheit über gesundheitliche Probleme geklagt. Jetzt plant die Stadt eine Übergangslösung.

Um das Gebäude für den Schulbetrieb an der Immelmannstraße weiter nutzen zu können, hatte die Stadt Essen in 2019 und 2020 umfangreiche bauliche Maßnahmen durchgeführt. Unter anderem wurden Klassenräume probeweise durch den Einbau von Podesten begradigt. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat nun entschieden, dass diese Maßnahmen nicht ausreichen und der Schulbetrieb – bis ein neues Schulgebäude zur Verfügung steht, ausgelagert werden muss, teilt die Stadt mit.

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Auf dem Bolzplatz, der sich ebenfalls auf dem Grundstück an der Immelmannstraße befinde, werde daher ein Interim aus Pavillons eingerichtet. Die von der Bezirksregierung geforderte Teilauslagerung zumindest der oberen Geschosse der beiden Schulen und einer Rotation der Klassen zwischen Bestandsgebäude und Interim wäre zwar möglich, sei von der Verwaltung aber aus organisatorischen Gründen ausgeschlossen worden.

Beide Schulen sollen in den großen Modulbau in Essen-Schonnebeck ausgelagert werden

Stattdessen solle das Interim von Beginn an so groß eingerichtet werden, dass beide Schulen gleichzeitig ausgelagert werden könnten. Die dafür geplante Gesamtfläche umfasse über 2600 Quadratmeter. Eingerichtet werde ein größerer, zweigeschossiger Modulbau, in dem die Mehrzahl der Räume untergebracht werde. In einem zweiten kleineren Modulbau sollen die Räume für den Offenen Ganztag (OGS) untergebracht werden.

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Ein bereits im Jahr 2018 errichteter Schulpavillon auf dem Grundstück werde ebenfalls weiter genutzt. Die Fertigstellung des Interims soll spätestens zum Schuljahresbeginn 2021/2022 erfolgen, die Kosten beliefen sich auf sechs Millionen Euro. Über die entsprechende Vorlage der Verwaltung werde aktuell im Ausschuss für Stadtentwicklung, -planung und Bauen beraten, bevor im Januar auch im Ausschuss für Schule, Bildung und Wissenschaft eine Beratung anstehe. In der ersten Ratssitzung des neuen Jahres am 20. Januar 2021 soll über die Pläne der Verwaltung entschieden werden.

Das Schulgebäude an der Immelmannstraße steht in Folge von Bodenabsenkungen durch den Bergbau seit vielen Jahrzehnten schief. Auch wenn es seit 1984 zu keiner Zunahme der Schieflage gekommen sei, habe man den Standort im Jahr 2019 kritisch in den Blick genommen. Es habe ausführliche Begehungen und Gespräche mit der Schulgemeinde sowie der Bezirksregierung Düsseldorf gegeben, wie es gelingen könne, den Standort so zu optimieren, dass den Schülerinnen und Schülern sowie dem dort tätigen Personal angemessene Arbeitsbedingungen geboten werden könnten.