Essen-Bergerhausen. Der Bergerhauser Hugo Thies brachte als Spaziergangspate der ersten Stunde viele Senioren in Bewegung. Jetzt ist er mit 83 Jahren gestorben.

Hugo Thies, Spaziergangspate der ersten Stunde, aus Essen-Bergerhausen ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Ingeborg Schrader, von 2005 bis 2014 Vorsitzende des Seniorenbeirats, erinnert sich an den engagierten Bergerhauser.

„Willst Du mit mir geh’n“ war die Frage, die Hugo Thies unermüdlich an Seniorinnen und Senioren in allen Essener Stadtteilen gestellt hat, um Spaziergangspaten zu motivieren und zu finden. Seit Beginn dieser Bürgerbewegung 2012 hat er sich mit Herzblut für die Stadtteilspaziergänge eingesetzt, bis das Angebot für das ganze Stadtgebiet ausgeweitet werden konnte. „Er war das pulsierende Herz der Bewegung“, so Ingeborg Schrader.

Das Projekt „Willst Du mit mir geh’n“ war für den Essener eine Herzensangelegenheit

Mehr als 1000 ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger habe Hugo Thies wöchentlich in Bewegung gebracht. Seniorinnen und Senioren zu mehr Bewegung im Alltag einzuladen, soziale Kontakte zu fördern und Vertrautheit im Stadtteil zu stärken, ist die Grundidee der Bewegung gewesen, die vom Seniorenbeirat, der Gesundheitskonferenz und dem Seniorenreferat der Stadt ins Leben gerufen worden ist.

Hugo Thies habe daraus ein Netzwerk von mehr als 120 engagierten Spaziergangspatinnen und –paten geknüpft, das über die Jahre ein fester Bestandteil im sozialen Leben der Stadt geworden sei. Der passionierte England-Fan habe der Bewegung zu Anerkennung und Akzeptanz in Gesellschaft und Politik verholfen. Beliebt seien seine Adventsfeiern für die Spaziergangspaten im Kloster Bochum-Stiepel gewesen, mit selbst gebackenem Frankfurter Kranz und feierlicher Stimmung. Auch beim alljährlichen Spargelessen am Niederrhein für die Patinnen und Paten sei die Teilnehmerzahl immer weiter gewachsen.

Während der Corona-Pandemie habe er versucht, die Kontakte aufrecht zu halten und zu pflegen. „Die Frage ,Willst Du mit mir geh’n’ wird er jetzt nicht mehr stellen, aber wir sollten sein Andenken mit jedem Stadtteilspaziergang würdigen“, so Ingeborg Schrader.