Essen-Bredeney. CDU-Ratsfrau Martina Schürmann ist neue Vorsitzende des Fördervereins Heissiwald in Essen. Warum sie gerade junge Familien ansprechen will.

Der Förderverein Wildgatter Heissiwald, der sich seit 27 Jahren um den Erhalt des Tiergeheges in Essen-Bredeney kümmert, hat mit der CDU-Ratsfrau Martina Schürmann aus Werden eine neue Vorsitzende. Warum sie das Amt vom langjährigen Vorsitzenden Hans-Peter Huch übernommen hat.

Als Ratsfrau ist die Rechtsanwältin Martina Schürmann (60) Vorsitzende des Umweltausschusses, aber auch privat interessiert sie sich für die Natur und den Umweltschutz. „Das liegt sicher auch daran, dass ich zwar aus Essen komme, aber dennoch auf dem Land aufgewachsen bin“, sagt Martina Schürmann. Ihre Kindheit und einen Großteil ihres Lebens habe sie im ländlichen Fischlaken verbracht.

Die neue Vorsitzende des Förderverein Wildgatter Martina Schürmann auf ihrem Weg durchs Revier mit Armin Wuttke (li.) und Hans-Peter Huch, ihrem Vorgänger.
Die neue Vorsitzende des Förderverein Wildgatter Martina Schürmann auf ihrem Weg durchs Revier mit Armin Wuttke (li.) und Hans-Peter Huch, ihrem Vorgänger. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

„Ich wundere mich immer, dass viele Kinder so gar keinen Bezug zur Natur haben und vieles einfach nicht kennen“, sagt die 60-Jährige. Obwohl bei ihr zu Hause damals die Rehe über die Terrasse gelaufen seien und sie intensiven Kontakt zur Natur gehabt habe, erinnere sie sich gern an interessante Ausflüge mit den Eltern zum Wildgehege im Heissiwald. Dort habe man verschiedene Tiere erleben, beobachten und etwas über sie lernen können. „Viele junge Familien wissen gar nicht, dass es so etwas in Essen gibt. Das möchte ich auf jeden Fall ändern“, sagt die CDU-Politikerin, die in Werden die Marienschule besucht hat.

Neue Vorsitzende des Fördervereins Wildgatter Heissiwald Essen will Aufgaben besser verteilen

Das Wildgehege stand aus Kostengründen zur Diskussion

Mehr als einmal wollte die Stadt das Bredeneyer Wildgatter aus Kostengründen schon schließen.

So kamen damals Michael Kallenberg und seine Mitstreiter, darunter später auch die ehemalige Bundesfamilienministerin Antje Huber (SPD), 1994 auf die Idee, das beliebte Ausflugsziel auf eine breitere finanzielle Basis zu stellen. So entstand der Förderverein für das Wildgehege.

So sei es das vorrangige Ziel in ihrem neuen Amt als Vorsitzende des Fördervereins, das Wildgatter bekannter zu machen. Sie freue sich, dass der bisherige Vereinsvorsitzende, Bezirksbürgermeister Hans-Peter Huch aus Rüttenscheid, weiterhin im Beirat aktiv sei und dem Verein mit seiner langjährigen Erfahrung zur Verfügung stehe. Huch hatte nach neun Jahren als Vorsitzender nicht mehr für das Amt kandidiert. „Als klar war, dass Hans-Peter Huch nicht mehr antritt, war mir bewusst, dass jetzt Einsatz gefragt ist“, erinnert sich die Werdenerin, warum sie sich für die Kandidatur entschieden habe.

Sie hoffe, neue Leute für den Verein gewinnen und die Aufgaben auf mehr Schultern verteilen zu können. Aktionen wie das Ostereiersuchen und die Kastanienaktion im Herbst, die jetzt coronabedingt zum zweiten Mal ausfallen musste, würden auf jeden Fall beibehalten und noch ausgebaut. „Ich möchte mit anderen Vereinen kooperieren, will Kontakte knüpfen“, sagt Martina Schürmann.

Engere Kooperation mit Sport- und Bürgervereinen ist geplant

Dabei denke sie in erster Linie an den Werdener Bürger- und Heimatverein, dessen Vorsitzende sie ebenfalls ist, aber auch an Sportvereine, mit deren Unterstützung man die Angebote für Kinder vielleicht noch erweitern könne. Sie wolle in den Medien, auch in den sozialen, verstärkt für die Aktionen des Fördervereins werben und so erreichen, dass der Verein und das Wildgatter präsenter seien. „Ich hoffe, dass die Ostereiersuche im kommenden Jahr wieder stattfinden kann“, sagt Martina Schürmann. Gemeinsam mit dem neuen Vorstand sei sie bereits dabei, Ideen für die Zukunft zu entwickeln. „Die will ich aber noch nicht verraten.“