Essen. OB Kufen, Essens Chef-Virologe Prof. Dr. Dittmer und Jörg Spors (Leiter Covid-Impfeinheit) haben über die Corona-Lage gesprochen. Zu den Infos.

Die Essener Stadtspitze hat angesichts zunehmender Corona-Infektionen am Montag (15.11.) eine Pressekonferenz abgehalten. Oberbürgermeister Thomas Kufen holte sich zu dem Termin die Expertise von Prof. Dr. Ulf Dittmer, dem Leiter Virologie am Essener Uniklinikum Essen und Jörg Spors, dem Leiter „Koordinierende Covid-Impfeinheit der Stadt“.

Spors hatte bereits das Essener Impfzentrum organisatorisch geleitet, Dittmer berät die Stadt und wendet sich regelmäßig mit Informationen und Erklärungen zur Pandemie an die Öffentlichkeit.

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Corona-Pressekonferenz in Essen – so lief die PK:

Prof. Dr. Ulf Dittmer, Essens Chef-Virologe der Uniklinik: „Ich bin ganz klar für 2G, um Ungeimpfte zu schützen.“
Prof. Dr. Ulf Dittmer, Essens Chef-Virologe der Uniklinik: „Ich bin ganz klar für 2G, um Ungeimpfte zu schützen.“ © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener
  • 15.00 Uhr: Dittmer: „Warum das Land die Maskenpflicht in Schulen abgeschafft hat, habe ich nicht verstanden. Bei Delta sind die Aerosole noch gravierender für Infektionen.“ Zum Thema Fallzahlen auf Normalstationen berichtet der Virologe, dass 17 Patienten dort liegen – also weniger als auf Intensiv und viel weniger als vor einem Jahr.
  • 14.50 Uhr: Virologe Dittmer sagt: „Ich bin ganz klar für 2G, um Ungeimpfte zu schützen.“
  • 14.43 Uhr: Nun äußert sich Jörg Spors, Leiter der „Koordinierenden Covid-Impfeinheit der Stadt“ zum Thema Astrazeneca: „Wir schicken niemanden weg – wer mit Astra geimpft ist, kann kommen. Fristen gelten da nicht. Bei Biontech oder Kreuzimpfungen gilt aber die strikte Frist.“
  • 14.28 Uhr: Dittmer sagt: „Bei Astrazeneca sollte die sechs Monatsfrist keine Rolle spielen für die Drittimpfung.“ Seine Empfehlung: Lieber früher impfen.
  • 14.24 Uhr: Bei den Patienten auf Normalstation gebe es laut Dittmer einige Vollgeimpfte, die älter sind. „Aber nur dort“, sagt Dittmer.
  • 14.23 Uhr: Von derzeit 18 Corona-Patienten auf Intensivstation seien 13 ungeimpft und zwei je einmal geimpft. Die anderen drei seien „schwerst vorerkrankt, das heißt: Wer geimpft ist, hat jede Chance, nicht auf intensiv zu müssen!“
  • 14.22 Uhr: Der Leiter der Virologie in der Essener Uniklinik, Prof. Dr. Ulf Dittmer, sagt zu Zahlen aus dem Klinikum: „Das Delta-Virus macht noch mal deutlich stärker krank. Alle 15 ECMO extrakorporale Herz-Lungen-Maschinen sind in Betrieb.“ Zu dieser letzten Behandlungsmöglichkeit, die es gebe, sagt Dittmer: „Hier haben wir schon Triage.“
  • 14.20 Uhr: Mit Blick auf private Weihnachtsfeiern sagt Essens Oberbürgermeister: „Wenn es auf private Weihnachtsfeiern zugeht, dann empfehle ich ‘2G+’
  • 14.18 Uhr: Kufen: „Kontrollen müssen besser werden. Nicht einfach nur das Handy hinhalten. Da sind die Veranstalter in der Pflicht.“
  • 14.16 Uhr: Kufen sagt, es gebe keinen Grund, den Weihnachtsmarkt abzusagen. „Wenn wir deutlich über Inzidenz 200 kommen, müssen wir mit den Veranstaltern reden“, ergänzt er.
  • 14.15 Uhr: Essen Oberbürgermeister Thomas Kufen sagt über eine 2G-Regel in Essen: „Wir machen keinen Alleingang, aber 2G ist angezeigt im Freizeitbereich.“ Das Land NRW müsse dafür jetzt die Grundlagen schaffen, klare Formulierungen seien nötig. (Ticker F.S./jop)

Essens OB Thomas Kufen: Videobotschaft bereits am Freitag

Essens OB Thomas Kufen: „Wenn es auf private Weihnachtsfeiern zugeht, dann empfehle ich ‘2G+’.“
Essens OB Thomas Kufen: „Wenn es auf private Weihnachtsfeiern zugeht, dann empfehle ich ‘2G+’.“ © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

Schon am Freitag (12.11.) hatte sich Kufen in einer Videobotschaft auf Facebook an die Essenerinnen und Essener gewendet und sie daran erinnert, dass die Infektionsgefahr im Herbst und Winter steigt und die Einhaltung der bekannten Coronaregeln – von Händewaschen bis Maskentragen – nun besonders penibel beachtet werden müsse. „Es bleibt wichtig, dass wir uns gegenseitig schützen. Dabei kommt es auf jede und jeden einzelnen an“, betonte der OB.

Eindringliche Videobotschaft von Essens OB

In seinem eindringlichen Appell hob Kufen besonders die Impfangebote bei Hausärzten und städtischen Aktionen hervor, auch die Auffrischungsimpfung stehe nun jedem zur Verfügung und solle genutzt werden. „Der beste Schutz gegen das Coronavirus ist und bleibt das Impfen“, unterstrich Kufen. Eine Impfpflicht fordert er nicht, aber wie schon zuvor Gesundheitsdezernent Peter Renzel bittet auch Kufen die Bevölkerung erneut, ein Impfangebot anzunehmen: „Lassen Sie sich gut beraten und entscheiden Sie sich für den Schutz Ihrer Familie und Ihrer Mitmenschen.“

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Die Stadt hat seit Beginn der Pandemie regelmäßig Zahlen über die Corona-Patienten in den Essener Krankenhäusern vorgelegt und informiert seit Beginn der Impfkampagne auch regelmäßig über die tagesaktuelle Impfquote der Essenerinnen und Essener. „Derzeit erleben wir in den Krankenhäusern und Kliniken immer wieder, dass Menschen mit nicht ausreichendem Schutz zum Teil sehr schwer erkranken“, sagt Kufen nun in seiner Videobotschaft. Das treffe aktuell besonders jüngere Menschen.

Jeder einzelne trage Verantwortung im Kampf gegen Corona

Der Oberbürgermeister nimmt jeden Essener und jede Essenerin in die Verantwortung für die weitere Entwicklung: „Ihr persönliches Verhalten hilft, die Ausbreitung des Virus zu verhindern.“ Während sich eine Verschärfung der geltenden Coronaschutzmaßnahmen bereits abzeichnet, mahnt Kufen: „Tragen Sie dazu bei, dass wir unsere gewonnen Freiheiten aufrecht erhalten können.“ Angesichts der Pläne zu Homeoffice-Pflicht oder 2G-Regeln, die in der Bundeshauptstadt verhandelt und beschlossen werden, dürfte das nur bedingt möglich sein. Abschließend formuliert Kufen den Wunsch: „Lassen Sie uns gemeinsam, gut durch Herbst und Winter kommen.“ Geht es nach dem OB, heißt das: gemeinsam und geimpft.