Essen-Stadtwald. Die Humanika-Gruppe hat die Stadtwald-Residenz in Essen übernommen und dort zwei Demenz-WGs und 45 Senioren-Wohnungen eingerichtet.

  • Der vorherige Betreiber der Stadtwald-Residenz war in die Insolvenz gegangen.
  • Die Humanika-Gruppe betreibt weitere Häuser mit ähnlichem Konzept in ganz NRW.
  • Zwei Demenz-WGs gehören zu der Einrichtung.

Mit der Humanika-Gruppe hat ein neuer Betreiber die damals insolvente Pflegeeinrichtung am Stadtwaldplatz in Essen übernommen. Damit hat sich auch das Konzept der Stadtwald-Residenz verändert.

„Wir haben die damals vollstationäre Pflegeeinrichtung in eine Mischung aus Senioren-Wohnen und zwei Demenz-Wohngemeinschaften umgebaut“, sagt Svetoslav Markov, Geschäftsführer der Humanika-Gruppe. Dem vorherigen Betreiber des Hauses hatte auch die Ahorn-Residenz in unmittelbarer Nähe am Bahnhof Stadtwald gehört. Nach der Übernahme der Stadtwald-Residenz sei klar gewesen, dass man nach einem anderen Konzept arbeiten werde. „Eine stationäre Einrichtung mit nur 26 Betten lässt sich nicht wirtschaftlich betreiben, da ja der gesamte Verwaltungsaufwand auch bei wenigen Betten bleibt“, sagt er.

Bewohner der Stadtwald-Residenz in Essen buchen Service-Leistungen dazu

Deshalb setze die Humanika-Gruppe auf ein ambulantes Konzept, bei dem die Bewohner ihren Alltag selbstständig organisieren und je nach Bedarf Serviceleistungen dazu buchen können, sei es auf Zeit oder auf Dauer. Wer den Arm gebrochen habe oder krank sei, könne vielleicht eine Zeit lang nicht einkaufen oder sich ein Brot schmieren, was aber später wieder möglich sei.

Senioren-Appartements werden teils von Paaren bewohnt

Jeder Bewohner der Demenz-WGs in der Stadtwald-Residenz hat laut Betreiber ein eigenes Zimmer mit Bad, es gibt jeweils eine gemeinsame Küche und einen Essbereich.

Die 45 Senioren-Appartements sind 45 bis 75 Quadratmeter groß und werden teils auch von Paaren bewohnt.

„Die Stadtwald-Residenz ist deshalb keine Pflegeeinrichtung im klassischen Sinn“, so Markov. Wer plötzlich Hilfe brauche, könne rund um die Uhr Pflegekräfte erreichen, die dann in wenigen Minuten da seien. Ansonsten entscheide jeder nach seien Fähigkeiten, ob er Pflegeleistungen, Mahlzeiten oder Dienstleistungen wie die Reinigung des Appartements buche.

Die Humanika-Gruppe hat vor gut einem Jahr die Stadtwald-Residenz in Essen-Stadtwald übernommen: (v.l.) Geschäftsführer Svetoslav Markov, Koordinatorin Edina Duratovic und Regionalleiter Ferid Duratovic.
Die Humanika-Gruppe hat vor gut einem Jahr die Stadtwald-Residenz in Essen-Stadtwald übernommen: (v.l.) Geschäftsführer Svetoslav Markov, Koordinatorin Edina Duratovic und Regionalleiter Ferid Duratovic. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

In den beiden Demenz-WGs in Stadtwald lebten jeweils maximal zwölf Menschen, jede Gruppe werde von zwei Kräften betreut.

Das Haus am Stadtwaldplatz wurde bei laufendem Betrieb umgebaut

Nach der Übernahme des Hauses im Sommer 2020 Jahres habe man mit dem Umbau bei laufendem Betrieb begonnen, denn damals hätten noch rund 35 pflegebedürftige Menschen im Haus gewohnt, denen man einen Umzug nicht habe zumuten wollen. „Innerhalb weniger Monate wurden zwei Etagen der Wohnanlage komplett saniert und insgesamt rund 250.000 Euro investiert“, so die Betreiber. Für die Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner seien 36 Arbeitsplätze geschaffen worden.

Der Eingang zur Stadtwald-Residenz befindet sich in der kleinen Stichstraße hinter dem Stadtwaldplatz.
Der Eingang zur Stadtwald-Residenz befindet sich in der kleinen Stichstraße hinter dem Stadtwaldplatz. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Die Dortmunder Humanika-Gruppe gebe es seit 2006, sie unterhalte vorwiegend in NRW insgesamt 75 Wohngemeinschaften an über 30 Standorten, darunter Essen-Frintrop und Katernberg, Oberhausen und Dortmund. In Frillendorf an der Straße Auf der Litten entstünden gerade vier WGs und 18 Appartements, die im dritten oder vierten Quartal 2022 fertiggestellt werden sollen.

„Wir realisieren am liebsten Neubauprojekte über unser eigenes Architekturbüro und suchen immer geeignete Standorte“, erklärt Regionalleiter Ferid Duratovic. Hauptzielgruppe für das sogenannten Service-Wohnen sei die Generation der „Babyboomer“, die in den nächsten Jahren ins Rentenalter komme.