Essen-Rellinghausen. Zur Schule ist Astrid Fischer in Bredeney gegangen. Nach Stationen in Hotels in aller Welt hat sie jetzt die Leitung des Augustinums übernommen.
Von Südafrika über New York nach Essen-Rellinghausen: Astrid Fischer ist die neue Direktorin im Wohnstift Augustinum. Sie folgt damit auf Stefan Zens, der das Haus nach acht Jahren Richtung Bonn verlassen hat. Wie die 49-jährige Heisingerin das Seniorenstift in die Nach-Coronazeit führen will.
Essen ist für Astrid Fischer seit langem Heimat. Mit ihrem Dienstantritt als neue Stiftsdirektorin im Augustinum arbeitet Astrid Fischer seit Oktober jetzt auch in der Stadt, in der sie zur Schule gegangen ist und wo sie seit Jahren wieder lebt. Geboren in Franken, kam die heute 49-Jährige über Südafrika und Berlin nach Essen, wo sie die Goetheschule in Bredeney besuchte. In der Schweiz absolvierte sie ihre Ausbildung im Hotelmanagement, arbeitete später in New York und im französischen Cannes. Die vergangenen 20 Jahre war sie in Düsseldorf tätig, wohnt längst wieder in der alten Heimat Essen.
Augustinum Essen landet in einer internen Umfrage unter den 23 Häusern auf Platz eins
„Das Umfeld hier ist mir sehr vertraut, ich freue mich darauf, hier jetzt auch zu arbeiten“, sagt Astrid Fischer, die verheiratet ist, zwei Kinder im Alter von 16 und 14 Jahren hat und sich auf unterschiedliche Weise sozial engagiert, sei es in der Klassenpflegschaft an der Schule ihrer Kinder oder als Deutsch- und Englischlehrerin für Flüchtlinge.
Für den Einzug gibt es eine Warteliste
In Essener Wohnstift Augustinum an der Renteilichtung 8-10 werden 370 Bewohnerinnen und Bewohner von 150 bis 160 Mitarbeitenden in den unterschiedlichen Bereichen wie Pflege und Küche betreut. Die Bewohner ziehen in der Regel ohne Pflegestufe ein, können aber auch bei späterer Pflegebedürftigkeit bleiben.„Es gibt es eine Warteliste, aber je nachdem, was gewünscht wird, lohnt es sich auf jeden Fall, Kontakt zu uns aufzunehmen“, spielt Astrid Fischer auf die unterschiedlichen Appartementgrößen von 32 bis 126 Quadratmetern an. Einzelführungen für Interessierte seien derzeit trotz der Corona-Regeln möglich.
In ihrer neuen Position wolle sie grundsätzlich nicht so viel anders machen als ihr Vorgänger, aber natürlich setze jeder eigene Akzente. „Es läuft hier eigentlich sehr gut. Das Augustinum Essen ist in der letzten Umfrage unter den 23 Häusern in ganz Deutschland, die alle drei Jahre stattfindet, auf dem ersten Platz gelandet“, sagt die Direktorin. In der Umfrage würden unter anderem das Kulturangebot und die Gastronomie bewertet.
In der hoffentlich jetzt ausklingenden Coronazeit sei es ihr wichtig, dass es wieder mehr Normalität für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Bewohnerinnen und Bewohner gebe. Das Kulturprogramm und die Kurse wie Gedächtnistraining oder Gymnastik sollen wieder für Interessierte von außerhalb zugänglich sein. „Ich gehe davon aus, dass wir uns zu Beginn des neuen Jahres wieder für Externe öffnen“, sagt die neue Leiterin. Auch Spendenaktionen, wie zum Adventsmarkt, würden wieder aufgenommen.
Veranstaltungen laufen nach der Corona-Pause langsam wieder an
Astrid Fischer geht davon aus, dass es für die Bewohnerinnen und Bewohner in diesem Jahr wieder ein Weihnachtsessen geben wird, allerdings noch nicht offen für Angehörige. Derzeit liefen die Veranstaltungen im Haus, zum Beispiel mit einer Theateraufführung der Volksbühne, wieder an. „Wir haben hier im Haus die Coronaregeln sehr streng befolgt und so zum Glück gut durch die Krise gekommen“, stellt Fischer fest.
Auch für die Hochbetagten gebe es wieder Lichtblicke: „Jetzt finden die Geburtstagskaffeetrinken für die 100-Jährigen wieder statt“, sagt die Direktorin. Und die sind gar nicht so selten: Derzeit lebten im Augustinum zehn über 100-Jährige.