Essen. Rockig, groovig und in jedem Moment spannend: Warum das Essen Jazz Orchestra erfrischender als andere Jazz-Bigbands klingt.

Dramatisch klingt es. Und wuchtig. Vielschichtig und in jedem Moment spannend, einfach erfrischend anders als eine 08/15 Jazz-Bigband. Das liegt wohl auch daran, dass im Essen Jazz Orchestra (EJO) einige der kreativsten Köpfe der freien Essener Jazzszene mitspielen.

Trompeter John-Dennis Renken etwa, frisch gekürter Preisträger des „Jazz Potts“, den er ja unlängst direkt um die Ecke im Grillo-Theater erhielt. Oder Bassist Alexander Morsey, Gitarrist Andreas Wahl oder die Saxofonisten Veit Lange und Katrin Scherer. Ein ehemaliges Mitglied, Posaunist Tobias Wember, gewann bereits 2015 den WDR Jazzpreis in der Kategorie Jazz-Komposition.

Renaissance-Werk wird zur Startrampe für ein prickelndes Jazz-Abenteuer

Die interessierten Zuhörer, die in die Casa des Schauspiel Essen fanden, konnten sich gleich in der ersten Konzerthälfte von den Kompositionsqualitäten Wembers in einer mehrteiligen, modern angelegten, dramaturgisch klug aufgebauten Suite aus seiner Feder überzeugen.

Wie raffiniert dieses Orchester zu musizieren versteht, zeigt es aber an vielen Stellen. Da wird mal munter zwischen krummen Takten hin und her gewechselt oder die wiederholten Soli einzelner Musiker innerhalb eines Stückes als prägendes Merkmal herausgearbeitet. Und selbst eine Nummer des berühmten englischen Renaissance-Komponisten John Dowland dient dem EJO als Startrampe für ein prickelndes Jazz-Abenteuer.

Land NRW unterstützt das Essen Jazz Orchestra mit einer Exzellenzförderung

Rockig, groovig, cineastisch angelegt, aber auch mal zurückgenommen musiziert das Essen Jazz Orchestra unter der vorzüglichen Leitung von Tobias Schütte an diesem Abend. Der erzählt noch, dass es vom Land NRW derzeit eine Exzellenzförderung für das Orchester gebe. Eine willkommene Unterstützung für die Konzert-Aktivitäten des EJO in der nahen Zukunft. Und die hält am 5. Dezember ein weiteres Konzert mit diesem Orchester in der Casa bereit. Dann stehen erneut „Zeitgenössische Kompositionen für Big Band auf dem Programm.