Essen. Ute Eskildsen gilt als Pionierin der Fotoszene. Begründerin der Fotografischen Sammlung im Museum Folkwang genießt bis heute hohe Anerkennung.

Hohe Auszeichnung für Ute Eskildsen: Die Kuratorin und Fotohistorikerin, mehr als drei Jahrzehnte lang Chefin der Fotografischen Sammlung und langjährige stellvertretende Direktorin des Essener Museum Folkwang, ist mit dem renommierten Kulturpreis 2020 der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) ausgezeichnet worden. Sie reiht sich damit in eine prominente Preisträger-Riege von Wim Wenders bis Henri Cartier-Bresson ein. Coronabedingt wurde der Preis erst in diesem Herbst verliehen.

Die von Ute Eskildsen kuratierten Ausstellungen sind heute Teil der Fotogeschichte

Als eine Pionierin der Fotoszene habe sie maßgeblich zur Etablierung und Konsolidierung des Mediums in der deutschen und internationalen Kunstlandschaft beigetragen, heißt es in der Begründung: „Eskildsen hat Ausstellungen kuratiert, die heute Teil der Fotogeschichte sind, eine der herausragenden fotografischen Museumssammlungen Europas aufgebaut und sich für die Förderung junger Fotografinnen und Fotografen und Kuratorinnen und Kuratoren engagiert.“

Die ausgebildete Fotografin und Fotohistorikerin habe in den 34 Jahren ihrer Tätigkeit für das Museum Folkwang in Essen früh eine für Deutschland und Europa vorbildliche fotografische Sammlung konzipiert und kontinuierlich weiterentwickelt, heißt es weiter.

Bahnbrechende Ausstellungen wie „Reste des Authentischen. Deutsche Fotobilder der 80er Jahre“ (1986), „Fotografieren hieß teilnehmen. Fotografinnen der Weimarer Republik“ (1994), „Robert Frank. Hold Still Keep Going“ (2000) oder ihre Abschiedsausstellung „Der Mensch und seine Objekte“ (2012) zählen zu den großen Erfolgen.

Ute Eskildsen begründet früh die Fotografische Sammlung am Essener Museum Folkwang

Ute Eskildsen hat ihre Karriere nach dem Studium an der Folkwang Hochschule 1972 als Assistentin des legendären Otto Steinert begonnen. Ende der 1970er Jahre begründete sie die in der deutschen Museumslandschaft damals noch ziemlich einzigartige Fotografische Sammlung am Museum Folkwang. Seit ihrer Pensionierung 2012 engagiert sich die 74-Jährige weiterhin für internationale Ausstellungsprojekte, unter anderem in der Villa Madsen in Rom, bei C/O Berlin und im Kunsthaus Göttingen, wo ihr der Preis nun auch verliehen wurde.