Essen. Eine Bombe ist in Essen-Stoppenberg gefunden worden. Nach Verzögerungen konnte die gefährliche Luftmine erfolgreich entschärft werden.

Die Entschärfung der Bombe in Essen war erfolgreich. Sie ist der größte Blindgänger, der jemals in Essen freigelegt worden ist – und ein seltener noch dazu: Bauarbeiter der Stadtwerke hatten am Dienstag in Stoppenberg am Kapitelacker die britische Luftmine aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Nach Verzögerungen durch Bürger, die am Abend Unverständnis an Sperrstellen zeigten, konnte mit der Entschärfung am Mittwoch erst gegen 19.45 Uhr begonnen werden.

 Bombenentschärfung in Essen erfolgreich: Entschärfer Frank Stommel (links) und Martin Bartels mit der Luftmine.
 Bombenentschärfung in Essen erfolgreich: Entschärfer Frank Stommel (links) und Martin Bartels mit der Luftmine. © Feuerwehr Essen | Mike Filzen

Stolze 840 Kilo Sprengstoff enthält der Blindgänger, das ist laut Feuerwehr mehr als die dreifache Menge einer gewöhnlichen größeren Sprengbombe, wie sie häufig in Essen entschärft werden muss.

Wegen der gigantischen Menge an explosivem Material mussten die Evakuierungsmaßnahmen größer als üblich ausfallen: 1080 Einsatzkräfte waren am Mittwoch auf den Beinen, mehr als 11.000 Menschen mussten ihr Zuhause verlassen, weitere zusätzliche 27.000 Menschen müssen sich während der Entschärfung luftschutzmäßig verhalten. Betroffen waren von den Maßnahmen also über 38.000 Anwohnerinnen und Anwohner.

Bombenentschärfung Essen: Die wichtigsten Infos

  • In der Regel werden in Essen Bomben mit fünf oder zehn Zentnern gefunden. Die am Dienstag gefundene Luftmine ist schwerer, dadurch vergrößerte sich der Evakuierungsradius erheblich (siehe unten).
  • Im Umkreis von 1000 Metern mussten am Mittwoch Gebäude geräumt werden, davon waren über 11.000 Anwohnerinnen und Anwohner betroffen. Menschen die zwischen 1000 und 2000 Metern von der Bombe entfernt leben, mussten sich während der Entschärfung in Gebäudeteilen aufhalten, die von dem Blindgänger abgewandt liegen.
  • Betreuungsstellen für Anwohnerinnen und Anwohner waren in der Gustav-Heinemann-Gesamtschule (Schonnebeckhöfe 64) sowie der Weststadthalle (Thea-Leymann-Straße 23) eingerichtet.
  • Die Stadt hat ein Bürgertelefon unter 0201/ 123 -8888 geschaltet.

Evakuierungsradiusplan Essen – Die Evakuierungskarte

(hier auf der Stadt-Seite als PDF-Download)

 Diesen Evakuierungskreis hat die Stadt Essen veröffentlicht.
 Diesen Evakuierungskreis hat die Stadt Essen veröffentlicht. © Stadt Essen

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Bombenentschärfung in Essen-Stoppenberg – Status-Updates

21.21 Uhr: Der Blindgänger ist erfolgreich entschärft worden, meldet die Stadt Essen.

20.04 Uhr: Am Vormittag berichtete uns der routinierte Entschärfer Frank Stoppel, dass er davon ausgeht, dass die Entschärfung circa eine Stunde lang dauern wird. Zwar ist die Bombe mit 840 Kilogramm Sprengstoff potenziell gefährlicher als übliche Blindgänger, mit den Aufschlagszündern kennt sich Stoppel, der 30 Jahre Berufserfahrung besitzt, aber bestens aus.

19.53 Uhr: Nach den Verzögerungen kann Bombenentschärfer jetzt in die Grube hinabsteigen, wo er die Luftmine entschärfen wird.

19.50 Uhr: Die Entschärfung kann jetzt beginnen.

19.27 Uhr: Die Stadt konkretisiert, was an den Sperrstellen los ist wie folgt: „Personen versuchen durch die Sperrstellen zu kommen.“

19.05 Uhr:Es kommt zu Verzögerungen. Auf Anfrage heißt es von der Stadt: „Bürger zeigen Unverständnis an den Sperrstellen“. Außerdem sei ein weiterer Krankentransport notwendig.

Leider kommt es zu Verzögerungen, da Personen versuchen durch die Sperrstellen zu kommen. Es sind auch noch nicht alle Krankentransporte abgeschlossen.

18.28 Uhr: Es sind nicht viele Krankentransporte, die noch anstehen, heißt es von Stadtsprecherin Jasmin Trilling.

18.27 Uhr: Durch die vielen Straßensperren müssen viele Verkehrsteilnehmer aktuell auf Alternativrouten ausweichen. Augenzeugen berichten von dichtem und zähflüssigen Verkehr, beispielsweise auf der Gladbecker Straße Ecke Grillostraße.

18.10 Uhr: Der zweite Evakuierungsdurchgang ist abgeschlossen, jetzt stehen laut Stadt noch einige Krankentransporte an. Erst wenn diese abgeschlossen sind, kann mit der Entschärfung begonnen werden.

17.45 Uhr: Die Stadt meldet: „Der äußere Kreis ist jetzt gesperrt. Das bedeutet, dass niemand mehr den äußeren Bereich betreten darf, der Aufenthalt im Freien ist nicht gestattet. Nur aus dem Sperrbereich herausfahrende Fahrzeuge werden noch durchgelassen, insbesondere Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr.“

16.43 Uhr: Der äußere Evakuierungskreis wird jetzt nach und nach zugezogen, berichtet Stadtsprecherin Jasmin Trilling. Das bedeutet, dass nun alle 124 Sperrstellen abgesperrt werden. Das wiederum hat zur Folge, dass nun auch die Angebote des Öffentlichen Nahverkehrs eingeschränkt werden (Ruhrbahn/Deutsche Bahn). Mit welchen Einschränkungen zu rechnen ist, lesen Sie im Liveticker-Eintrag von 11.30 Uhr.

Jasmin Trilling weist daraufhin, dass weiter etliche Krankentransporte offen sind – 50 an der Zahl. „Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen“, sagt die Stadtsprecherin mit Blick darauf, ob erst alle Transporte erfolgreich durchgeführt werden konnten, oder der aktuell laufende zweite Evakuierungsdurchgang abgeschlossen ist. Beides ist die Voraussetzung dafür, dass Entschärfer Frank Stommel mit seiner Arbeit an der Luftmine beginnen kann.

16.11 Uhr: Feuerwehrsprecher Mike Filzen berichtet von einer Lichtanlage, die an der Fundstelle der Luftmine aufgebaut wird. Man bereitet sich also auf eine Entschärfung in der Dunkelheit ein. Wann genau die Bombe mit den drei Zündern entschärft werden soll, ist weiter unklar.

15.30 Uhr: Der erste Evakuierungsdurchgang ist jetzt abgeschlossen. Das hat zur Folge, dass nun die Sperrstellen nach und nach zugezogen werden. Wenn das geschehen ist, startet ein zweiter Evakuierungsdurchgang. Dann prüfen Einsatzkräfte, ob tatsächlich alle Anwohnerinnen und Anwohner ihr Zuhause verlassen haben.

Weiter unklar ist, wann die Luftmine entschärft werden kann. „Es sind noch jede Menge Krankentransporte offen“, sagt Stadtsprecherin Jasmin Trilling. Erfahrungsgemäß sei es so, dass beim zweiten Evakuierungsdurchgang zudem weitere Krankentransporte angemeldet werden.

„Das ist ein langer Tag für alle Beteiligten“, sagt auch Feuerwehrsprecher Mike Filzen.

14.57 Uhr: Das Bürgertelefon der Stadt hat seit 8 Uhr mehr als 1200 Anrufe beantwortet, dazu kommen weitere 450 Anrufe, die bereits gesterneingegangen waren. „Das ist ein neuer Rekord!“, meldet die Stadt.

14.50 Uhr: Mehr als 11.000 Menschen müssen ihre Häuser verlassen, weitere 27.000 sind dazu aufgerufen, in ihren eigenen vier Wänden zu bleiben. Reporterin Iris Müller hat sich umgehört. Lesen Sie hier ihre Reportage mit Vor-Ort-Eindrücken.

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14.04 Uhr: Acht Pflegeeinrichtungen werden heute evakuiert, drei davon seien bereits vollständig geräumt, meldet die Stadt. Bei den anderen hätten „weit über die Hälfte“ der Bewohnerinnen und Bewohner ihre Einrichtung bereits verlassen.

Außerdem gibt es ein Update zur Anzahl der privaten Krankentransporte: 100 seien angemeldet worden, 40 davon seien bis jetzt abgearbeitet worden. Die 100 angemeldeten Transporte sind aber nur ein Zwischenstand, es könnte weitere notwendig werden, so Stadtsprecherin Jasmin Trilling.

Die Situation in den beiden Aufnahmestellen stellt sich so dar: In der Gustav-Heinemann-Gesamtschule sind 100 Personen vor Ort, in der Weststadthalle 40.

13.34 Uhr: Die Einsatzkräfte sind seit 11 Uhr mit dem ersten Kontrollgang im Inneren Evakuierungskreis beschäftigt. Sie prüfen jetzt, ob tatsächlich alle Menschen dort ihr Zuhause verlassen haben. Bis jetzt läuft alles nach Plan, so Stadtsprecherin Jasmin Trilling.

Weiter unklar ist, wann heute mit der Entschärfung begonnen werden kann. Von Feuerwehr-Sprecher Mike Filzen heißt es: „Wir müssen sehen, wie viele Krankentransporte es im Inneren Kreis gibt – das ist die große Unbekannte.“

13.15 Uhr: Eine Beobachtung von heute Morgen liefern wir am Rande noch nach. Eine ältere Dame ging an der Fundstelle vorbei und nickte den Kräften im Kapitelacker zu und sagte entschlossen: „Machen Sie es.“

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12.30 Uhr: Die Evakuierung läuft auf Hochtouren, heißt es seitens der Stadt Essen. 700 Personen seien bei der heutigen Bombenentschärfung im Einsatz. Allein 70 Kräfte des Ordnungsamtes und der Freiwilligen Feuerwehr sind dabei, Anwohnerinnen und Anwohner zum Verlassen ihrer Wohnungen aufzufordern – dabei arbeiten sie ein Gebiet von drei Quadratkilometern ab.

Bombenentschärfung in Essen: Über 120 Sperrstellen müssen eingerichtet werden – mit Personal, aber auch Ausrüstung.
Bombenentschärfung in Essen: Über 120 Sperrstellen müssen eingerichtet werden – mit Personal, aber auch Ausrüstung. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

12.13 Uhr: Die Entschärfung samt ihren Begleiterscheinungen ist auch eine logistische Mammutaufgabe. Insgesamt müssen 120 Sperrstellen errichtet werden. Das Material für den inneren Kreis ist bereits gestern angeliefert worden, für die Sperrstellen im äußeren Kreis läuft noch aktuell die Anlieferung, heißt es von Stadtsprecherin Jasmin Trilling. „Es wird also dauern“, sagt sie mit Blick auf einen möglichen Start der Entschärfung.

Bombenentschärfung in Essen: Die Evakuierung der Alten- und Pflegeeinrichtungen im Sperrgebiet rund um Essen-Stoppenberg hat begonnen. Hier ist ein Feuerwehrbus aus Dortmund im Einsatz.
Bombenentschärfung in Essen: Die Evakuierung der Alten- und Pflegeeinrichtungen im Sperrgebiet rund um Essen-Stoppenberg hat begonnen. Hier ist ein Feuerwehrbus aus Dortmund im Einsatz. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

12.05 Uhr: 70 Personen sind derzeit in der Betreuungsstelle in der neuen Gustav-Heinemann-Gesamtschule. Das Team aus Freiwilligen von DRK, Johannitern und Maltesern ist auf insgesamt 500 Personen vorbereitet, die vor Ort betreut werden können.

11.50 Uhr: Entschärfer Frank Stommel ist seit dem Morgen an der Fundstelle, zeigt sich so entspannt, wie schon am Vortag: „Es sind Aufschlagzünder, schwieriger wäre es bei Langzeitzündern.“ Und trotz der immerhin 840 Kilogramm Sprengstoff in der Luftmine sagt er: „Von den Luftminen ist das noch die kleinste.“

Frank Stommel, Bombenentschärfer.
Frank Stommel, Bombenentschärfer. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

11.45 Uhr: Das Ruhr Museum ist geschlossen, es finden keine Führungen auf Zeche Zollverein statt. Vereinzelt sind noch Touristen auf dem Gelände unterwegs, die noch nichts von der Bombenentschärfung mitbekommen haben.

 Touristen am Mittwochvormittag auf dem Zechengelände.
 Touristen am Mittwochvormittag auf dem Zechengelände. © Iris Müller

11.37 Uhr: Die Entschärfung der Bombe hat auch Auswirkungen auf Zugverbindungen im Ruhrgebiet. Die Bahnstrecke zwischen den Bahnhöfen Essen-Zollverein Nord und Essen-Altenessen liegt im Evakuierungsradius. Zu den Details.

11.30 Uhr: Die Ruhrbahn rechnet mit Einschränkungen im ÖPNV. Während der Sperrung/Entschärfung bis zur Freigabe durch die Polizei und Feuerwehr fahren folgende Linien der Ruhrbahn nach Angaben der Stadt Essen wie folgt:

  • Die Tram 107 fährt nur zwischen den (H) Gerlingstraße und Bredeney und zurück. Zwischen den (H) Gelsenkirchen Hbf und Gelsenkirchen Trabrennbahn fährt ein Ersatzverkehr mit Bussen (SEV).
  • Die Tram 108 fährt nur zwischen den (H) Gerlingstraße und Bredeney und zurück.
  • Die Buslinie 140 fährt nur zwischen den (H) Borbeck Bf und Altenessen Bf und zurück.
  • Die Buslinien 154/155 fahren zwischen den ab (H) Elisenstraße und Portendieckstraße und zurück
  • Die Buslinien 160/161 fahren ab (H) Borbeck Bf bis Heimstättenweg und zurück.
  • Die Buslinien 162 und 172 werden umgeleitet. Die (H) zwischen Lierfeldstraße und Rahmstraße entfallen für die Buslinie 162, für die Buslinie 172 entfallen die (H) zwischen Rahmstraße und Rathaus Altenessen.
  • Die Buslinie 170 wird zwischen den (H) Borbeck Bf und Steele S umgeleitet. Die (H) Saatbruchstraße, Gustav-Heinemann-Gesamtschule, Abzweig Katernberg und Zollverein Nord Bf. entfallen.
  • Für die Buslinie 173 entfallen die (H) zwischen U-Bogen und Meerkamp
  • Die Buslinie 183 fährt vor der (H) Josef-Hoeren-Straße eine Umleitung. Alle (H) zwischen Josef-Hoeren-Straße und Huestraße entfallen.

10.50 Uhr: Die Stadt hat begonnen, den Sirenenalarm auszulösen, um die Menschen aufzufordern, den in diesem Fall besonders großen inneren Kreis des Sperrgebiets zu verlassen. Allein hier sind rund 11.000 Menschen betroffen.

10.55 Uhr: Laut Stadt sind die beiden Betreuungsstellen jetzt aufnahmebereit. Hier noch einmal die Standorte:

  • Gustav-Heinemann-Gesamtschule (Schonnebeckhöfe 64)
  • Weststadthalle (Thea-Leymann-Straße 23)

10.30 Uhr: Der Recyclinghof an der Lierfeldstraße in Altenessen und auch die Recyclingstation an der Elisenstraße bleiben ab 14 Uhr geschlossen, da sich diese im Sperrbereich befinden. Auch bei der Müllabfuhr kommt es aufgrund der Sperrungen zu Tourenänderungen, teilen die Entsorgungsbetriebe mit. Reviere, die wegen der Entschärfung am heutigen Mittwoch nicht angefahren werden können, würden zeitnah, voraussichtlich am Donnerstag, nachgeholt. Auch die Sperrmüllabfuhr ist betroffen. Auch hier sind Verzögerungen bzw. Änderungen möglich.

10.15 Uhr: Mittlerweile deutet sich an, dass Anwohnern und Einsatzkräften ein langer Tag bevorstehen könnte, von einer raschen Entschärfung am Vormittag ist keine Rede mehr. Wahrscheinlich, so Sprengmeister Frank Stommel, wird erst am späten Nachmittag entschärft. Wann genau ist aber unklar, was auch Mike Filzen von der Feuerwehr sagt. Er ist ein wenig pessimistischer: „Vielleicht wird es dunkel, das hängt von den Leuten ab.“

10.13 Uhr: Feuerwehrsprecher Mike Filzen sagt unserem Reporter: „Das ist schon aufwendig heute. Wir wissen aber, was wir machen.“ Er kündigt an, dass vier Sirenen in der Nähe gegen 10.30 Uhr auslösen werden. Dann sollen alle Menschen den inneren Kreis verlassen.

9.07 Uhr: Wenn mit der Evakuierung der Anwohnerinnen und Anwohner gegen 10.30 Uhr begonnen wird, warnt die Stadt Essen auch per Sirenen, dann soll auch die NINA-Warn-App auslösen.

8.59 Uhr: Viele Einsatzkräfte von außerhalb unterstützen die heutige Evakuierungsaktion. „Wir sind jetzt schon bei über 500 und es kommen noch weitere“, sagt Stadtsprecherin Jasmin Trilling. „Es wird alles aufgeboten, was geht.“ Die Einsatzkräfte kommen nicht nur aus Nachbarstädten wie Oberhausen und Mülheim, sondern reisen auch etwa aus Köln, Düsseldorf und Krefeld an. Zudem sind viele Hilfsorganisationen im Einsatz. Laut Trilling läuft bisher alles nach Plan. Wann genau mit der Entschärfung begonnen werden kann, ist unklar.

8.43 Uhr: Bei den Jobcentern Mitte-Nord und Nord-Ost (Lützowstraße 49) wurden Vorkehrungen getroffen, damit der Dienstbetrieb so lange wie möglich aufrecht erhalten bleiben kann.

8.33 Uhr: Die Stadt meldet, dass nun zunächst die Evakuierungen der Pflegeeinrichtungen durchgeführt werden, ab 10.30 Uhr, so der Plan, sollen die restlichen Anwohnerinnen und Anwohner folgen.

Mittwoch, 6.51 Uhr: Die Vorbereitungen zur Entschärfung der Luftmine in Essen-Stoppenberg laufen. Die Evakuierung von Wohnungen in Essen-Stoppenberg soll nach Angaben der Stadt Essen um 10.30 Uhr beginnen – zunächst im inneren Evakuierungsbereich, dann im äußeren. Zur selben Zeit werden auch die Betreuungsstellen in der Gustav-Heinemann-Gesamtschule und in der Weststadthalle geöffnet. Ab 8.30 Uhr sollen bereits Alten- und Pflegeheime geräumt werden.

Dienstag, 18.10 Uhr: Bombenentschärfer Frank Stommel, mit seinen immerhin 30 Jahren Berufserfahrung, sagt: „Es ist die erste Luftmine, die ich entschärfe.“ Trotzdem wirkt er während des gestrigen Telefonats entspannt, das hat einen Grund. „Die Bezünderung ist gleich“, sagt er im Hinblick auf die drei Aufschlagzünder, mit denen die Luftmine versehen ist. Also „alles wie immer, schwieriger ist es zum Beispiel bei einem Langzeitzünder“, so Stommel.

Entschärfer Frank Stommel wird am Mittwoch in Essen eine Luftmine entschärfen.
Entschärfer Frank Stommel wird am Mittwoch in Essen eine Luftmine entschärfen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

17.00 Uhr: Das Bürgeramt Altenessen bleibt am Mittwoch wegen der Bombenentschärfung komplett geschlossen, teilt die Stadt mit. Vereinbarte Termine können nicht wahrgenommen werden. Betroffene Bürger werden gebeten, sich bei der Hotline des Bürgeramtes unter der 0201 88-33222 zu melden, damit ihr Anliegen noch am gleichen Tag in einem anderem Bürgeramt ihrer Wahl ohne Termin wahrgenommen werden kann.

16.38 Uhr: Glück für die Stiftung Zollverein: Sie richtet am Donnerstag (14.10.) und Freitag (15.10.) in Zusammenarbeit mit der Deutschen UNESCO-Kommission den internationalen Kongress „Industrielles Welterbe. Chance und Verantwortung“ in Essen aus. Ziel der hybriden Veranstaltung ist ein internationaler Diskurs über die Zukunftsperspektiven industriellen Welterbes. In Essen werden knapp 200 Gäste erwartet. „Wir sind froh, dass die Bombe am Mittwoch entschärft wird“, sagt Zlatan Alihodzic, Sprecher der Stiftung Zollverein. So könne die Veranstaltung wie geplant stattfinden, wenn alles glatt geht.

Eine Luftmine wird am Mittwoch (13.10.) in Essen entschärft. (Symbolbild)
Eine Luftmine wird am Mittwoch (13.10.) in Essen entschärft. (Symbolbild) © Volker Hartmann

16.30 Uhr: Die Zeche Zollverein liegt im äußeren Evakuierungskreis. Alle Führungen werden für morgen abgesagt, das Ruhr Museum bleibt geschlossen. Das meldet Zlatan Alihodzic, Sprecher der Stiftung Zollverein.

16.17 Uhr: Bei der Luftmine, die am Mittwoch entschärft werden muss, handelt es sich laut Stadtsprecherin Jasmin Trilling um den größten Blindgänger, der in Essen gefunden worden ist. Ähnlich viele Anwohnerinnen und Anwohner seien aber bei Entschärfungen in Rüttenscheid schon betroffen gewesen.

16.11 Uhr: Aufgrund der großen betroffenen Evakuierungsfläche, werden am Mittwoch sehr viele Einsatzkräfte vor Ort sein. Es müssen Straßensperrungen eingerichtet werden, aber auch und vor allem Krankentransporte durchgeführt werden. Auf Anfrage heißt es von Stadtsprecherin Jasmin Trilling, dass acht Alten-, Pflege- oder Behindertenwohnheime betroffen sind. Aus der ganzen Region werden deshalb Kräfte zur Unterstützung angefordert.

16.01 Uhr: Die Stadt meldet: „Es müssen morgen über 11.000 Personen evakuiert werden.“ Im äußeren Kreis seien es zusätzlich 27.000 Anwohnerinnen und Anwohner betroffen.

14.33 Uhr: „Bei den Luftminen handelt es sich um Bomben mit enormer Sprengwirkung“, sagt der Essener Historiker und Bombenkriegs-Experte Norbert Krüger. Lesen Sie hier mehr zu seiner Einschätzung.

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14.02 Uhr: Bleibt es bei den Schätzungen der Stadt – dass 11.000 Menschen evakuiert werden müssen –wäre diese Aktion noch größer als die Evakuierung in Rüttenscheid im August. Damals mussten 9000 Menschen ihr Zuhause vorübergehend verlassen.

13.45 Uhr: Mit Verkehrsbehinderungen ist am Mittwoch zu rechnen. Ortskundige werden gebeten, den Bereich großräumig zu umfahren.

13.36 Uhr: Nach ersten Schätzungen der Stadt Essen sind 11.000 Menschen von der Evakuierung betroffen.

13.32 Uhr: Eigentlich ist es üblich, dass Blindgänger noch am gleichen Tag des Fundes entschärft werden müssen, da es sich in diesem Fall um eine seltene Bombe handelt und der Evakuierungsradius größer ist, benötigt die Evakuierung längere Vorlaufzeit. Laut Stadt wird am Mittwoch um 8.30 Uhr mit der Evakuierung begonnen.

Dienstag, 13.14 Uhr: Die Stadt meldet: „Es handelt sich um die erste Luftmine, die in jüngerer Vergangenheit in Essen entschärft wird. In der Regel werden in Essen Blindgänger mit fünf oder zehn Zentnern gefunden und entschärft, das entspricht 250 bzw 500 Kilogramm. Die nun gefundene Luftmine beinhaltet mehr Sprengstoff als sonst, rund 840 Kilogramm. Dadurch vergrößert sich der Radius für die Evakuierung erheblich.“