Essen-Borbeck. Der Borbecker Mühlenbach fließt bald sauber durch Essen-Altendorf und Bergeborbeck. Wann die Emschergenossenschaft ihre Pläne in die Tat umsetzt.

Als Teil des Generationenprojektes Emscher-Umbau renaturiert die Emschergenossenschaft auch den Borbecker Mühlenbach. Nun steht ein wichtiges Etappenziel kurz vor dem Abschluss: Abwässer werden künftig auch aus dem Mittellauf des Gewässers von der Stadtgrenze zu Mülheim bis nach Essen-Altendorf/Bergeborbeck verbannt. So sieht der Zeitplan aus.

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„Dieses rund vier Kilometer lange Teilstück des Borbecker Mühlenbachs vom Frohnhauser Weg auf Mülheimer Stadtgebiet bis zur Jahnstraße in Bergeborbeck wird bis zum Frühjahr 2022 frei von Abwasser sein“, erklärt Ilias Abawi, Leiter Kommunikation und Marketing bei der Emschergenossenschaft.

75 Millionen Euro werden in den Teilabschnitt des Borbecker Mühlenbaches investiert

Für diese Maßnahme fließen rund 75 Millionen Euro. „Damit sind die Kosten für den Kanalbau, die Infrastruktur inklusive Regenüberlaufbecken und anschließender Renaturierung abgedeckt. „Eine nachhaltige Investition, welche den Anwohnerinnen und Anwohnern ein erhebliches Maß an Lebensqualität bringen wird“, wie Abawi betont.

Das Projekt hatte sich verzögert. Probleme machte jedoch nicht die technische Umsetzung, sondern ein seltener Vogel: Die Wasserralle musste in den vergangenen Jahren zunächst umgesiedelt werden. Weitere Hindernisse, zum Beispiel Straßensperrungen, gibt es aktuell übrigens keine. „Doch das kann bei der Renaturierung später wieder anders aussehen“, blickt Abawi in die Zukunft.

Unterirdischer Abwasserkanal liegt bis zu 15 Metern tief

So sieht der Borbecker Mühlenbach aktuell in Essen-Altendorf im Bereich Altendorf, gegenüber der Finca-Bar Celona, aus.
So sieht der Borbecker Mühlenbach aktuell in Essen-Altendorf im Bereich Altendorf, gegenüber der Finca-Bar Celona, aus. © EGLV | Andreas Fritsche

Geht der Abwasserkanal erst einmal in Betrieb, wird die Schmutzwasserfracht nicht mehr über das freiliegende Gewässer, sondern über den unterirdischen Sammler transportiert werden. Bis zu 15 Meter tief verläuft dieser weitestgehend parallel zum Borbecker Mühlenbach und hat einen Durchmesser von bis zu 3,60 Meter.

Einige Abschnitte des Abwasserkanals sind bereits fertig gestellt worden, so etwa im gesamten Bereich des Gewässers südlich der A 40. Die ehemalige „Köttelbecke“ Emscher und ihre Nebenläufe werden aktuell komplett vom Abwasser befreit. Die Abwasserkanäle übernehmen dann künftig die bisherige Funktion der Emscher, damit sich überirdisch in dem dann reinen Gewässer wieder Flora und Fauna ansiedeln können.

Oberlauf des Borbecker Mühlenbaches gilt als Vorzeigeprojekt

Übrigens: Die ökologische Verbesserung des Oberlaufs des Borbecker Mühlenbachs in dem Bereich von der Essener Uniklinik bis zur A 40 ist abgeschlossen und gilt, laut Abawi, als eines der Vorzeigeprojekte der Emschergenossenschaft.

Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft in enger Abstimmung mit den Emscher-Kommunen das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren knapp 5,5 Milliarden Euro investiert werden.