Bochold. Eine neue Brücke soll an der Jahnstraße den Borbecker Mühlenbach überqueren. Das schon seit zwei Jahren. Fußgänger müssen Umwege in Kauf nehmen.

Der Borbecker Mühlenbach wird im Rahmen des großen Emscherprojekts der Emschergenossenschaft renaturiert. Zeitgleich läuft das Projekt „Neue Wege zum Wasser“ der Stadt Essen. Ein Mosaiksteinchen davon ist der Neubau der Brücke über den Borbecker Mühlenbach an der Jahnstraße, über die man wieder zum Schölerpad gelangen soll. Das etwa 25 Jahre alte und zwei Meter Breite Holzkonstrukt war baufällig und durfte nicht mehr genutzt werden. Eine neue, drei Meter breite Brücke aus Stahl soll sie ersetzen. Die sollte eigentlich auch schon stehen. Zu sehen ist aber noch nichts.

Neue Wege zum Wasser. Info gibt es dazu auf einem Hinweisschild.
Neue Wege zum Wasser. Info gibt es dazu auf einem Hinweisschild. © Dietmar Mauer | Dietmar Mauer

Im Frühsommer 2017 sollte die Brücke ursprünglich fertig gestellt sein

„Der geplante Brückenneubau wird sich voraussichtlich bis zum Frühsommer 2017 hinziehen“ ist auf dem großen Baustellenschild zur Sperrung des Weges zu lesen. Ein Stückchen tiefer heißt es, dass der Abschluss des Brückenbaus wegen Verzögerungen bei der Brückenplanung im Spätsommer 2018 erwartet werde. „Der ist nun auch längst vorbei und zu sehen ist immer noch nichts“, lautet die Kritik, die Leser gegenüber dieser Zeitung äußerten.

Bei der Umleitung sind auch Übergänge gesperrt

Die Verzögerung sei dabei nur eine Seite der Medaille. Unten auf dem Schild wird eine Umleitung für Radfahrer und Fußgänger vorgeschlagen. Die Empfehlung für Fußgänger lautet Bergmühle, Milendonkweg, Grieperstraße, Kleingartenanlage Altendorf. Länge etwa ein Kilometer. Der Weg ist auch auf dem Schild eingezeichnet.

„Die eingezeichnete Umleitung funktioniert nicht“, kritisiert ein Bocholder. Die Brücke an der Grieperstraße sei nämlich auch gesperrt. Die nächstmögliche Brücke über den Sälzerbach wäre dann die an der Hagenbecker Bahn. „Leider ist auch diese Querungsmöglichkeit gesperrt.“ Nächster Weg sei dann über die Holtener Straße am Niederfeldsee vorbei zu laufen. Aus dem Kilometer würde so schnell mehr als das Doppelte.

Entwicklung von Freiräumen

„Neue Wege zum Wasser“ ist ein städtisches Programm zur Entwicklung von Freiräumen. Es soll Wohnen am Wasser oder im Grünen, Spaziergänge an Seen und Flussauen ermöglichen, ohne dass die Bürger weit fahren müssen.

„Essen – Neue Wege zum Wasser“ ist ein städtisches Programm zur Entwicklung von Freiräumen. Es soll Wohnen am Wasser oder im Grünen, Spaziergänge an Seen und Flussauen ermöglichen, ohne dass die Bürger weit fahren müssen.

Die wichtigsten Akteure sind die Agentur für Arbeit, Arbeit & Bildung GmbH (ABEG), die Emschergenossenschaft, Grün und Gruga Essen, Jobcenter Essen und die Stadt Essen. „Neue Wege zum Wasser” ist vor allem ein Arbeitsmarktprojekt, das die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit mit der nachhaltigen Wohnumfeldverbesserung kombiniert.

Städtebau-Förderung schreibt Fertigstellung bis 15. Dezember 2019 vor

„Verzögerungen bei Planung und Ausführung bei unseren Partnern haben dazu geführt, dass die Brücke mit Verspätung fertiggestellt wird“, sagt Christina Waimann, Sprecherin von Grün und Gruga. Im Herbst dieses Jahres werde die Brücke eingebaut. „Danach müssen noch die Wege wieder hergerichtet werden“, so Waimann. Spätestens am 15. Dezember 2019 werde das Projekt abgeschlossen sein. Das muss auch es, denn das ist eine Bedingung für die Förderung aus dem Städtebau-Topf („Stadtumbau Ost und West) des Bundes.

Zu den Übergängen an der Grieperstraße und Hagenbecker Bahn könne sie nichts sagen, so die Sprecherin von Grün und Gruga, weil diese Baustellen ihres Wissens nach zur Emschergenossenschaft gehörten.