Essen-Frohnhausen. . Jahrzehntelang floss der Borbecker Mühlenbach unterirdisch durch ein Rohr. Im Zuge des naturnahen Umbaus der Emscher holt ihn die Emschergenossenschaft jetzt wiede ans Tageslicht. So bekommt auch der Straßenname „Am Mühlenbach“ wieder einen Sinn.

Es ist zwar nur ein ganz kleiner, aber dennoch äußerst wichtiger Meilenstein im Rahmen des Emscher-Umbaus und der ökologischen Verbesserung des Borbecker Mühlenbachs: Im Stadtteil-Viereck Holsterhausen, Frohnhausen, Margarethenhöhe und Fulerum hat die Emschergenossenschaft nun einen bislang unterirdisch verrohrten Abschnitt des Borbecker Mühlenbachs offengelegt und das Gewässer wieder ans Tageslicht zurückgeholt. Die Baumaßnahme hatte im April 2013 begonnen, im Spätsommer will die Emschergenossenschaft auch mit den Restarbeiten fertig sein. Dann ist die Natur an der Reihe, sich den neuen Raum zurückzuerobern.

Offenlegung kostet 1,8 Mio. Euro

Schaut man aktuell von der Wie-nenbuschbrücke gen Osten, er-blickt man ein zunächst trübes Gewässer. Noch – denn zurzeit ist die Erdbaustelle der Emschergenossenschaft noch aktiv. Doch wenn die Bautrupps im Spätsommer (voraussichtlich im September) abrücken, sind die Voraussetzungen gegeben für die Entwicklung eines blauen Gewässers mit grünen Ufern – so wie es westlich der Brücke bereits seit einigen Jahren der Fall ist.

Immerhin ist aber mittlerweile schon einmal überhaupt ein Ge-wässer zu sehen. Denn wo sich heute schon deutlich sichtbar der neugeborene Borbecker Mühlen-bach seinen Weg westwärts sucht, existierte bis vor kurzem nur ein unscheinbarer Erdhügel.

In den vergangenen Wochen hat die Emschergenossenschaft die Erde ausgehoben und nach der Vorprofilierung des neuen Bachbettes die alte Gewässerverrohrung aufgebrochen und abgetragen – und damit den vor vielen Jahrzehnten unter die Erde verbannten Borbecker Mühlenbach wieder ans Tageslicht zurückgeholt. Im Rahmen des Erdaushubs wurden insgesamt 17 400 Kubikmeter Erde bewegt. Darüber hinaus wurden Bohrpfahlwände zur Stützung der neuen Flussböschungen in den Boden eingebracht.

Die Offenlegung des Gewässers parallel zur Straße „Am Mühlen-bach“ (die ihren Namen nun auch verdient) bildete den Lücken-schluss am Oberlauf. Die bereits renaturierten Gewässerstücke in Holsterhausen und Frohnhausen zählen mittlerweile zu den Vorzeigeprojekten im Rahmen des Emscher-Umbaus. Kaum etwas erinnert noch daran, dass vor einigen Jahren offen Schmutzwasser durch den Bach floss. Vielmehr hat sich längst eine Auenlandschaft entwickelt.

Die Offenlegung hat 1,8 Millionen Euro gekostet.