Essen. Premiere für „Ab durch die Mitte“ im Essener Theater Freudenhaus: Wie die neue Komödie mit politischen Bedrohungslagen umgeht.

Geschichten aus dem alten Ruhrgebiet haben eine ganze Weile das Repertoire im Theater Freudenhaus bestimmt. Mittlerweile setzt man auch auf neue Themen mit aktuellen und gesellschaftspolitischen Bezügen. Auf den „Science-Fiction-Komödien-Thriller“ mit dem Titel „Stillstand“, der im vergangenen Herbst Premiere feiern konnte, folgt nun nach langer Coronapause die neue Produktion „Ab durch die Mitte“ oder „Die Nacht der lachenden Toten“. Premiere ist am Donnerstag, 30. September, im Kulturzentrum Grend.

Mit dem Stück gibt der Oberhausener Gregor Omero sein spätes Debüt als Theaterautor. Regie führt Tobias Dömer. Er hat schon an verschiedenen Stadttheatern unter anderem mit Regisseuren wie Anna Bergmann, Hermann Schmidt-Rahmer, Robert Gerloff und Jörg Buttgereit zusammengearbeitet. Am Schauspiel Essen inszenierte er „Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmitt“.

Seine Freudenhaus-Produktion zeigt zunächst Theater im Theater: eine ganz normale Bühne, in einem ganz normalen Stadtteil. Bis die Vorstellung jäh durch einen Stromausfall unterbrochen wird, chaotischer Lärm in den Saal dringt und wie aus dem Nichts plötzlich Zombies die Straßen des Stadtteils bevölkern.

Gruseln muss sich niemand

Die Frage nach dem Umgang mit den Zombies wird zur Frage nach dem Umgang mit der Bedrohung von außen. Wie soll man reagieren? Erstmal alles ausdiskutieren? Die Zombies abservieren, einfach ignorieren oder gar den Dialog mit den Untoten suchen? Schnell bricht ein heftiger Streit zwischen politischer Korrektheit, klarer Haltung und Handlungsnotwendigkeit aus, an dessen Ende sich die Frage stellt, wer an diesem Abend eigentlich die Toten sind und wer am Ende überhaupt noch etwas zu lachen hat.

Gruseln muss sich im Grend allerdings niemand: Die Steeler Theater-Zombies würden ausschließlich die Lachmuskeln angreifen, verspricht das Theater Freudenhaus. „Mit den Waffen des Humors setzt sich unser neues Stück mit der Frage auseinander, warum eine angebliche Mitte der Gesellschaft sich so schwer damit tut, auf politische Bedrohungslagen angemessen zu antworten.“ In Steele hat das Thema nicht zuletzt mit Hinblick auf die Steeler Jungs Aktualität.

Die Premiere ist bereits ausverkauft. Weitere Termine: 2. Oktober, 20 Uhr, 3. Oktober, 17 Uhr, 8./9. Oktober, 20 Uhr, 10. Oktober 2021, 17 Uhr. Weitere Informationen: www.grend.de