Essen. Das Essen Light Festival knüpft an die Zeit vor Corona an und verzaubert ab 1. Oktober die City: Welche Highlights die 18 Spielorte bieten.
Mehr Art-Walk als echtes Festival – so beschrieb der Geschäftsführer der Essen Marketing Gesellschaft (EMG), Richard Röhrhoff das Essen Light Festival im Jahr 2020: Corona zwang zu Abstand und Entzerrung, Menschenmengen waren ausdrücklich nicht erwünscht. In diesem Jahr aber wollen die Veranstalter wieder „an das Jahr 2019 anknüpfen, an die Zeit vor der Pandemie“. Auftakt des zehntägigen Festivals ist am Freitag, 1. Oktober, begleitet von einem Late-Night-Shopping bis 22 Uhr in der Innenstadt. Die Händler zögen super mit, freut sich Röhrhoff: „Es herrscht richtig Aufbruchstimmung.“
20 Künstler aus acht Nationen verzaubern die Essener City
Bis zum 10. Oktober rücken mehr als 20 Künstlerinnen und Künstler aus acht Nationen den Stadtraum mit Einbruch der Dunkelheit in ein neues Licht, bieten feine, spannende, träumerische und mitreißende Installationen. Ein Ereignis für die ganze Familie sei das, verspricht Röhrhoff bei der Vorstellung des Programms am Mittwoch (22. September) beim Medienpartner FUNKE Mediengruppe. Und nach fünf Jahren Light-Festival „wollen wir es wieder richtig groß machen“. Waren es im Corona-Jahr 2020 noch zwölf Stationen, sind es nun 18 Spielorte, die Strecke ist 2,3 Kilometer statt 1,8 km lang: Zwei Stunden kann der Abendspaziergang durch die verzauberte Stadt schon dauern.
Neu ist in diesem Jahr die Routenführung: „Wir gehen zum ersten Mal über die magische Grenze der A40, südlich des Hauptbahnhofs.“ Auf der Freiheit vor dem Haupteingang von Evonik, im Innenhof von Hauptsponsor Westenergie direkt im Schatten des markanten Turms bei Hochtief sowie am Aalto Theater am Stadtgarten werden Lichtinstallationen, Projektionen und Videomappings zu sehen sein. „Das wird eindrucksvoll“, glaubt Röhrhoff. Schlicht und gradlinig präsentiert sich die Lichtinstallation „Frames“ an der Huyssenallee/Ecke Rolandstraße auf den ersten Blick. Doch die im Halbrund aufgestellten Rahmen bieten ein musiksynchrones Licht- und Farb-Spektakel – und verbreiten täglich eine neue Botschaft.
Der rote Planet wird über der Kettwiger Straße schweben
Im Norden der Innenstadt wird die Route dagegen gekürzt und führt nun nicht mehr durch die Grüne Mitte. Dafür werde es ein Wiedersehen mit altbekannten Spielorten wie dem Dom gegeben: Hier wird Hannes Neumann die Fassade mit einem Videomapping neu in Szene setzen. „Diesmal ohne Störlicht, weil das Riesenrad noch nicht steht“, wie Röhrhoff sagt. Nebenan vor der Lichtburg hängt nach der Erde und dem Mond in diesem Jahr der Mars. Man könne das für einfallslos halten, räumt Röhrhoff ein: „Aber die Planeten sind immer die totalen Social-Media-Stars.“ Und so darf man davon ausgehen, dass auch beim Anblick des roten Planeten die Smartphones gezückt werden.
Die Projektion der italienischen Künstler von MammasONICA wird die Marktkirche zieren. Ein Lichtkunstwerk, bei dem die Kinder der Christophorusschule in Kray mitwirken durften: Ihre Werke werden vor Ort auch ausgestellt. „Das ist für uns ein Herzensprojekt.“
Verlosung: Führung über das Essen Light Festival
Wir verlosen für den Montag, 4. Oktober, eine exklusive, ein- bis eineinhalbstündige Führung für unsere Leserinnen und Leser über das Essen Light Festival: EMG-Chef Richard Röhrhoff stellt nach Einbruch der Dunkelheit die Kunst vor und erzählt von den Künstlern, die teils bis aus Brasilien angereist sind. Verlost werden 10 mal 2 Plätze. Das Gewinnspiel findet sich auf: waz.de/light-festival, Einsendeschluss ist der 28. September. Die Gewinner werden per Mail oder Telefon informiert, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Das Festival habe sich Nachhaltigkeit, Umweltschutz verschrieben, sagt die EMG. Dafür stehe auch der Remondis Light Award, mit dem Hauptsponsor Remondis verschiedene Künstler auszeichnet. Für eins der Lichtkunstwerke werden noch Plastiktüten gesammelt: Sie können an der Kettwiger Straße bei Primark, P&C sowie in der Tourist Info abgegeben werden.Alle Infos zum Essen Light Festival auf: www.visitessen.de/essenlightfestival
Nicht weit entfernt am Flachsmarkt kehrt ein Publikumsliebling wieder zurück: der Baum der Wünsche. Selbst im Corona-Jahr 2020 hatte er für ausgelassene Stimmung gesorgt, den Wunsch nach „Remmidemmi“ und mit Kirmes-Ansager-Stimme gesungen: „Ich bin ein Baum und gehe voll ab“. In diesem Jahr hat die Sparkasse Essen ihre Facebook-Fans abstimmen lassen, welchen neuen Wunsch der der Baum erfüllen soll, die Wahl fiel auf das Thema Ruhrgebiet: Was der Baum dazu zu sagen hat, bleibt Überraschung.
Nicht von diesem Stern ist in diesem Jahr die Installation von Light-Festival-Künstler Daniel Kurniczak: Ein Ufo beamt die Besucherinnen und Besucher von der Viehofer Straße direkt in eine andere Welt. „Die Anwohner sind sehr glücklich, dass sie mal dabei sind.“ Einen Steinwurf entfernt von der Allbau-Zentrale wird der Weberplatz in dichten Nebel getaucht. Die Essener Fabian Lasarzik und Jürgen Kleine machen die historische Bedeutung des Platzes mit Laser und Nebel sichtbar. Die zehnminütige Show beginnt um 19, 20 und 21 Uhr. Und auf dem Kennedyplatz, der 2020 erstmalig Spielort war, darf unter 16 Discokugeln getanzt werden.
Besucherzahlen wurden im vergangenen Jahr mit Rücksicht auf die Corona-Beschränkungen nicht erhoben, in den Vorjahren hatte die EMG Zahlen anhand der Zählanlagen einen Zulauf von rund 350.000 Zuschauern und Zuschauerinnen für das Festival ermittelt. In diesem Jahr, sagt Röhrhoff, „rechnen wir mit starkem Besuch“.