Essen-Kettwig. Steffen Hunder holt mit der roten Krimi-Couch auch die Erfolgsveranstaltung in den Alten Bahnhof Kettwig. Darauf dürfen sich Krimifans freuen.

Noch steht die rote Couch im Essener Norden, im Gemeindehaus an der Zwinglistraße. Seinen festen Platz soll das Sitzmöbel, das mehr als 50 Mal schon im Mittelpunkt der Lesungsreihe „Krimi-Couch“ stand, aber nun im Bürger- und Kulturzentrum Alter Bahnhof Kettwig bekommen. Steffen Hunder, bis vor kurzem Pfarrer der Kreuzeskirche in der Innenstadt und selbst Krimi-Autor, holt das gute Stück in seine neue Heimat.

Vor einem Jahr zog Steffen Hunder mit seiner Frau nach Kettwig – und entdeckte nicht nur die Schönheiten des grünen Stadtteils im Essener Süden, sondern auch den Alten Bahnhof für sich. „Mit seinem historischen Ambiente ist das schon ein besonderer Kulturort“, findet der 64-Jährige.

Auf der roten Couch wird übers Spannungsgenre geplaudert

So kam schnell der Gedanke, sich einzubringen. Im Kulturausschuss begleitet und organisiert er nun Veranstaltungen. Die „Krimi-Couch“ ist eine von ihnen. Die beliebten Lesungen im Bahnhof zu etablieren, sei naheliegend gewesen. „Ich habe in der Altstadt-Gemeinde aufgehört und für mich auch damit einen klaren Schnitt gemacht.“ In Kettwig habe es bislang außerdem eine vergleichbare Reihe nicht gegeben.

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Das Konzept bleibt im Großen und Ganzen erhalten. Steffen Hunder plaudert mit Autorinnen und Autoren auf der roten Couch über ihre Krimis, stellt zudem Interessantes aus dem Bereich Spannungsliteratur vor. „Kooperationspartner ist die Kettwiger Buchhandlung Decker.“ Wer also Lust aufs Schmökern bekommt, findet am Abend gleich Krimis auf dem Begleittisch.

Die Jazz-Professorin Ilse Storb musiziert am Klavier

Musik wird es ebenfalls wieder geben. „Ilse Storb, die 92 ist, bleibt dabei“, freut sich Hunder auf die quirlige Weltmusikerin und Jazz-Professorin, die von dem Saxofonisten Jürgen Koch begleitet wird.

Ein Catering ist dagegen nicht mehr vorgesehen. „Es wird Getränke geben und vielleicht ein paar Brezeln, aber nichts Warmes mehr“, kündigt Hunder an.

Kurzgeschichten „Mord am heiligen Ort“

Bei der Premiere am Freitag, 3. September, wird die Kettwigerin Brigitte Fischer berichten, was sie als Autorin umtreibt und wie sie zum Krimischreiben gekommen ist. Das Publikum bekommt Auszüge aus ihrem zweiten Roman „Der Korpus“ zu hören. „Eine ganz spannende Sache, mit viel Lokalkolorit“, sagt Hunder im Hinblick auf die wechselvolle Geschichte der „Villa Ruhnau“, die Pate stand.

Der zweite Autor des Abends ist Initiator Hunder selbst, der sein neues Buch „Mord am heiligen Ort“ (Hummelshain Verlag) vorstellt. Es ist eine Sammlung von acht Kurzgeschichten sowie zwei Predigttexten. „In den Predigten geht es um biblische Mörder“, sagt der Autor, der Inspirationen für seine Krimis oft aus dem religiösen Bereich bekommt – die sogar dann durchaus reale Hintergründe haben.

Kartenreservierung für die „Krimi-Couch“

Premiere feiert die „Krimi-Couch“ im Alten Bahnhof Kettwig am Freitag, 3. September. Beginn ist um 19.30 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr). Tickets gibt es bei der IG Bahnhof Kettwig, Ruhrtalstraße 345, 02054 939339, oder bei Buch Decker, Hauptstraße 92, 02054 935077, sowie online auf www.reservix.de.

Aktuelle Infos zum Kultur- und Kursprogramm sowie zu den Corona-Schutzmaßnahmen sind auf der Homepage www.bahnhof-kettwig.de abrufbar.

Ein Toter im Beichtstuhl

Wie im Falle eines toten Priesters im Beichtstuhl der berühmten Wallfahrtskirche in Kevelaer. „Das war zuerst nur eine Idee von mir.“ Dass tatsächlich mal ein Geistlicher im Zusammenhang mit der Wallfahrt ermordet wurde, bekam Hunder erst durch Recherche vor Ort heraus. Nicht weniger spannend ist die Entstehungsgeschichte eines in Winningen spielenden Ritualmordes. Warum es dort Weinhexen statt Weinköniginnen gibt, und was es mit dem Hexenkult auf sich hat, das wird Steffen Hunder auf der „Krimi-Couch“ am 3. September verraten.