Essen-Frohnhausen. Zwei Quartiershausmeister wollen das Stadtbild in Frohnhausen verbessern. Wer die beiden sind und was sie bei ihren ersten Einsätzen erlebt haben.
Im hellgrünen Poloshirt sind die neuen Quartiershausmeister in Frohnhausen schon von Weitem zu erkennen: Udo Milke und Ingo Pohlmann sorgen für Sauberkeit und Ordnung in ihrem Stadtteil. „Wir sind so etwas wie Stadtteil-Kümmerer“, sagt Milke. Genauso wie Pohlmann wohnt er selbst in Frohnhausen. Allein schon deshalb liegt der Stadtteil beiden am Herzen.
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Vor allem die Müllproblematik sollen sie in den Griff bekommen. Auf zunächst ein Jahr sind die beiden 50-Prozent-Stellen befristet. Die Gelder kommen von der Stadt Essen, die Organisation übernimmt das Diakoniewerk. „Wir sind aufgrund des bisherigen Erfolges optimistisch, dass es auch nach dem Jahr weitergeht“, sagt Regina Moock, die beim Diakoniewerk für die Koordination der Quartiershausmeister zuständig ist. Zwei sind seit kurzem in Altendorf tätig, Milke und Pohlmann eben in Frohnhausen.
Quartiershausmeister sind an jedem Werktag unterwegs
Werktags sind sie in zwei Schichten im Viertel unterwegs, sprechen mit den Anwohnerinnen und Anwohnern unter anderem über Ecken, in denen sich der Müll bekanntermaßen häufig türmt. Leere Glasflaschen auf dem Spielplatz, Müll neben den Container-Standorten und achtlos in der Gegend abgeladener Sperrmüll sollen durch ihren Einsatz deutlich weniger werden.
Dabei setzen die Quartiershausmeister auf Aufklärung, sie verteilen keine Knöllchen wie etwa Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes es könnten. „Es geht nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern über Verständnis“, so Milke. Tatsächlich gebe es auch Menschen, die einfach nicht genau Bescheid wüssten, wie die Abfallentsorgung vor Ort geregelt ist.
Wenn sie an gefährlichen Stellen vorbeikommen, an denen Scherben liegen oder Sperrmüll zur Stolperfalle wird, dann packen die Quartiershausmeister schnell selbst an. „Müll aufsammeln ist das eine, Prävention das andere“, sagt Pohlmann. Er hofft, dass sich durch das Projekt langfristig etwas verbessert. Wenn Sperrmüll unangemeldet irgendwo abgeladen wird oder Containerstandorte unansehnlich werden, dann nutzen die Quartiershausmeister den Mängelmelder, um die Entsorgungsbetriebe (EBE) zu informieren. „Die Zusammenarbeit klappt super, die Straßenreinigung reagiert sehr schnell“, sagt Pohlmann. Das sei wichtig, denn wenn einmal irgendwo ein Müllproblem entstanden sei, vergrößere es sich schnell dadurch, dass weitere Leute ihren Abfall einfach dazustellten.
Offenes Ohr für die Sorgen der Frohnhausener
„Es geht uns darum, das Stadtbild zu verbessern und Präsenz vor Ort zu zeigen, damit die Bürger sich mit ihren Fragen und Problemen an uns wenden können“, sagt Pohlmann. Seit dem 15. Februar sind er und Milke im Viertel unterwegs. Und in dieser Zeit haben sie bereits festgestellt, dass es in den Gesprächen um viel mehr geht als um Müll. Sie vermitteln Spielplatz- und Baumpaten, die Anwohner teilen ihnen mit, wo sie zusätzliche Sitzbänke oder Abfalleimer für sinnvoll halten, und so manchen Bürger können die Quartiershausmeister auch auf Hilfsangebote des Diakoniewerks aufmerksam machen.
Vor ihrem ersten Einsatz haben die beiden Männer an einer Schulung teilgenommen – ein ehemaliger Kriminalhauptkommissar gab ihnen Tipps, wie sie die Menschen am besten ansprechen können und was in Konfliktsituationen zu tun ist, die zu eskalieren drohen. Letzteres haben Milke und Pohlmann bisher zum Glück nicht erleben müssen. „Man wird für diesen Job respektiert und anerkannt, das ist ein schönes Gefühl“, sagt Pohlmann. Sobald es wieder größere Feste gibt und das Stadtteilbüro öffnet, wollen sie auch darüber auf das Projekt der Quartiershausmeister hinweisen.