Altenessen-Süd. Der van Eupen-Wald soll ein Ausflugsziel in Essen werden, auch dank einer neuen Allee. Wie das Projekt Nachhaltigkeit und Soziales verbindet.

120 Birken säumen eine neue Allee, die im van Eupen-Wald im Essener Norden angelegt wurde. „Eine Birkenallee ist etwas Außergewöhnliches. Sie macht den Aufenthalt zu etwas Besonderem“, sagte Melanie Ihlenfeld, Fachbereichsleiterin von „Grün und Gruga“, bei der Eröffnung des 300 Meter langen Weges.

Grün und Gruga war für die Planung verantwortlich. Mithilfe der Birken wolle man einen „skandinavischen Flair“ nach Essen bringen und dem van Eupen-Wald einen „Urlaubscharakter“ verleihen, so einer der Gartenlandschaftsarchitekten. Außerdem wurden die Wege erneuert. Damit stehe die neue Allee, die quer zur Straße „Am Lichtbogen“ verläuft, im Kontrast zum sonst „sehr naturbelassenen“ Park.

Van Eupen-Wald soll Ausflugsziel in Essens Norden werden

Noch sei der in den Stadtteilen Bochold und Altenessen-Süd gelegene Wald eher ein „Geheimtipp“, den nur wenige Essenerinnen und Essener als Ausflugsziel im Kopf hätten, so Umwelt-Dezernentin Simone Raskob. Das solle sich nun ändern.

Die Stadt kaufte 1991 die sieben Hektar große Grünfläche, um es Bürgerinnen und Bürgern zu ermöglichen, sich im Grünen zu erholen. Benannt wurde der Wald nach der van Eupen-Stiftung, die sich für soziale und nachhaltige Projekte in der Stadt engagiert.

„Es war damals etwas Außergewöhnliches. Die Grundstücke waren knapp, weil die Industrie alles zubauen wollte. Dann hat die Stadt gesagt: Wir brauchen aber grüne Flächen, damit die Mitarbeiter ihr Pausenbrot in Ruhe essen können“, erinnert sich Ulrich Braun von der Stiftung, die auch das neue Allee-Projekt finanziell unterstützte.

Chance für Langzeitarbeitslose

Ziel der Essener Arbeit- und Beschäftigungsgesellschaft (EABG) ist es seit 1989, langzeitarbeitslose Menschen auf den ersten Arbeitsmarkt zurück zu führen.

Dafür übernehmen die Beschäftigten meist in Gruppen Aufträge der Stadt Essen. Unterstützt werden sie dabei von Facharbeitern.

Langzeitarbeitslose bepflanzten neue Allee

Gepflanzt wurden die Birken seit November 2020 von Langzeitarbeitslosen, die von der Essener Arbeit- und Beschäftigungsgesellschaft gefördert werden. „Die sieben Mitarbeiter, die hier vor Ort arbeiten, waren alle mindestens sechs Jahre lang arbeitslos. Solche Projekte sind eine wichtige Verbindung von Nachhaltigkeit und sozialen Fragen. Mir geht es darum, dass die Kollegen sagen können: Das habe ich erschaffen und geschafft“, sagt Geschäftsführer Hartmut Kütemann-Busch.

Und auch wenn es mittlerweile „zu warm“ sei und die Arbeit „immer anstrengender“ werde, sei es für den Langzeitarbeitslosen Guido Thiemann ein „tolles Gefühl“, jetzt durch die Allee zu laufen.